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„Ariadne“ ohne Kunstgewerbe!

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(Salzburger Festspiele, Kleines Festspielhaus). Nach fünfzehn Jahren erstmals wieder Strauss' „Ariadne auf Naxos“ im Kleinen Haus. Ein Werk, das zu einer „Sälzburger Dramaturgie“ dazugehört, wie Mozart, wie die großen Barockopern und Oratorien, wie der „Jedermann“. . Regisseur Dieter Dom, Bühnenbildner Jürgen Rose und am Pult der Philharmoniker Karl Böhm schufen eine „Ariadne“, in der endlich einmal kein Kunstgewerbe spürbar ist. Dorn verlegte das Rokoko-Vorspiel in die Zeit der Entstehung der Oper, also ins Jahr 1912. Schlagartig verliert die Oper so das Element der historischen Kostümkomödie. Und der von den Launen eines reichen Mannes und allen möglichen Artisten geplagte Komponist erleidet plötzlich ein ganz modernes Schicksal. „Künstler sind auch heute noch die Narren der Mäzene“ findet Dorn.

Jedenfalls ist ihm und Rose auch der Sprung vom Bedientenzimmer, wo die Vorbereitungen für die Oper „Ariadne“ laufen, auf die improvisierte Bühne im Festsaal des „Palais des reichsten Mannes von Wien“ überzeugend gelungen. Mit sparsamen Mitteln.

Für den schimmernden musikalischen Sprühregen sorgt Karl Böhm. Er führt sein Sängerensemble ungemein diszipliniert, wie das seine Art ist: Hildegard Behrens als Ariadne (großer strahlender Sopran, aber nicht ganz in ihrer Welt), Edita Grube-rova als fulminante Zerbinetta, Trudeliese Schmidt als gemütvollen Komponisten. Aber im Grunde ist in dieser glanzvollen Aufführung jede Partie deckend besetzt

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