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Bilderglaube

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Wir glauben an die großen alten Dogmen, an Gott den Einen, aber Dreifaltigen, wir glauben, daß Gott sich in Jesus in so einzigartiger Weise geoffenbart hat, daß wir ihn seinen Sohn nennen. Aber die Sprache der alten Väter ist uns fremd geworden. Sie kam aus einem anderen Weltverständnis.

Der Verfasser führt uns durch das Labyrinth der Dogmenentwicklung. Wir sehen in Jesus nicht so sehr den von oben Gekommenen, als den, der von unten kam, was die Alten vernachlässigt haben. Die menschliche Natur Jesu war ihnen unbequem, sie sahen in Jesus den versteckten Gott.

Wenn man das Göttliche darstellen will, dann darf man wohl Bilder machen, muß sie aber gleich in Frage stellen.

Die Ikonen als einzigartige Kunst- und Kultwerke sind transparent auf das dahinterlie-gende unsagbare Geheimnis, die göttliche Welt. Sie können zu Götzenbildern werden, wenn wir in ihnen nur Kunstwerke sehen, sie sind mehr. Wieviel vom Ikonenkult der Orthodoxen wohl in Gebeten vor der Schwarzen Muttergottes von Tschenstochau oder dem Altöttinger Gnadenbild mitschwingt?

DIE CHRISTUS-IKONE. Von P. Christoph Schönborn OP. Novalis-Verlag, Schaffhausen 1983, 260 Seiten, geb., öS 265,20.

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