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Eigene Wege

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Anläßlich seiner ersten Wahl zum Bundesparteiobmann der ÖVP am 31. Juli 1975 sagte Josef Taus:

„Als die ÖVP 1970 in die Opposition gehen mußte, kam das zynische Wort auf: ,Der einzige Kitt, der die ÖVP zusammenhält, ist die Regierungsmacht': Wenn die Partei nichts mehr beeinflussen könne, wenn sie nichts mehr verteilen könne, käme es zum Zerfall. Alle diese Unheilsprophezeiungen haben sich als falsch erwiesen, weil die ÖVP auch in der schweren Oppositionszeit durch die Treue Hunderttausender Gesinnungsfreunde zusammengehalten wurde. Der Kitt ist da, er ist viel stärker, als es unseren politischen Gegnern lieb ist.“

Nach dem von Taus beschriebenen Kitt wird demnächst Alois Mock zu fahnden haben. Er wird diesen Kitt nicht nur brauchen, um die Bünde beisammen zu halten, er wird auch eine gehörige Portion Kitt brauchen, um die neun Landesorganisationen der

Volkspartei zu einer Bundespartei zu formen.

In so manchen Ländern gehen die Uhren anders und die ÖVP-Politiker ihre eigenen Wege.

Der Vorarlberger Landespar-teiobmann verläßt nicht erst neuerdings den Bundesparteivor-stand, um ja nicht den letzten Zug zu versäumen.

Jener aus Tirol zieht die Innsbrucker Fronleichnamsprozession dem Gerangel mit Taus vor - wogegen natürlich nichts im Prinzip zu sagen ist, aber vielleicht im konkreten Fall.

Die Landesparteiobmänner von Salzburg und Oberösterreich haben es stets gern gemieden, Hand in Hand mit Taus gesehen zu werden.

Und allesamt stehen sie in einem Naheverhältnis zu Alexander Götz: Der Südbahnhof, der Westbahnhof und der Flughafen Schwechat sind ihre bevorzugten Orte in Wien.

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