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Eine Woche

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• Der Katholische Familienverband überreichte am 10. Dezember Nationalratspräsident Anton Benya eine von 57.488 Unterzeichnern unterstützte Petition, die sich für mehr wirtschaftliche Sicherheit der Familien und gegen eine neuerliche Zweckentfremdung von Geldmitteln des Familienlastenaus-gleichsfonds ausspricht. Unter anderem ersucht der Familienverband den Gesetzgeber, die Voraussetzungen für eine Staffelung der Familienbeihilfen nach Anzahl und Alter der Kinder, für ein Erziehungsgeld für alle Mütter und für ein famih'enge-rechtes Steuersystem zu schaffen. Da der Großteil der Wünscheden Finanzminister betrifft, wird es nicht unwesentlich sein, wer im Jänner die Nachfolge von Hannes Androsch antreten wird.

• Herbert Salcher, seit Herbst 1979 Gesundheitsminister, gilt neben Innenminister Erwin Lanc als aussichtsreichster Kandidat für die Androsch-Nach-folge im Finanzministerium. Im Falle einer Berufung von Salcher in die Wiener Himmelpfortgasse könnte der SPÖ-Ab-geordnete und Facharzt Kurt Steyrer Gesundheitsminister werden. Trotz dieser Probleme bei der Regierungsumbildung hat der SPÖ-Vorstand am 11. Dezember Bruno Kreisky jedenfalls ein Geburtstagsgeschenk beschert: Im Jänner, wenn der Kanzler seinen Siebzigsten feiert, wird er Hannes Androsch los - und damit einige regie-rungs- und parteiinterne Sorgen. Als Staatsbürger darf man sich freilich mehr wünschen: Daß es Kreisky nicht bei kleinen Umbe-setzungen beläßt, sondern die Regierung gleich so umbildet, daß eine bis zum Ende der Legislaturperiode arbeitsfähige Regierung herauskommt.

• Heinz Horny, Obersenatsrat der Gemeinde Wien und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der AKH-Planungsge-sellschaft, ist am 10. Dezember nach einer Aussprache mit Bruno Kreisky als Mödlinger Bürgermeister zurückgetreten. Mit Horny legten auch der SPÖ-Vizebürgermeister, ein SPÖ-Stadtrat und fünf sozialistische Gemeinderäte ihre Mödlinger Mandate nieder. Der Politiker galt als entschiedener Gegner der Drogentherapieanstalt (FURCHE 39/1980) und stand mit seinen Anschauungen im Gegensatz zu Gesundheitsminister Salcher und dem nieder-österreichischen SP-Landesrat Ernest Brezovsky. Wie immer man zum Problem selbst steht: Hornys und seiner Parteigenossen Beispiel zeigt, daß es doch noch Politiker gibt, die aus ihrer politischen Verantwortung heraus Konsequenzen zu ziehen bereit sind. Von diesen niederösterreichischen Kommunalpolitikern könnten AKH-Verant-wortliche einiges lernen ...

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