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Erste Schritte zur Universität

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Die Gründung einer eigenen Universität in Niederösterreich bleibt das erklärte und berechtigte Ziel der Niederösterreichischen Landesregierung. Ein erster Schritt zur Schaffung universitärer Einrichtungen stellt der Beschluß der Landesregierung vom Dezember 1977 dar, in Krems die „Wissenschaftliche Landesakademie für Niederösterreich“ zu errichten. Es wird die Aufgabe dieser wissenschaftlichen Institution sein, im größten österreichischen Bundesland universitäre Einrichtungen zu schaffen, Forschungsprojekte zu initiieren und zu fördern und als Fernziel eine selbständige Universität ins Leben zu rufen.

Bestrebungen solcher Art kön-. nen aber nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn neue, innovative Fachbereiche mit Interdisziplina-rität und Zukunftsorientierung entwickelt werden. Dies gut in gleichem Maße für einen Wissenstransfer in den Wirtschaftswissenschaften, der Technik, in den Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften.

Es scheint unabdingbar, hiebei der Internationalität breiten Raum zuzuerkennen, wodurch auch die Weltoffeoheit einen besonderen Stellenwert erfährt, und schließlich muß auch europäisches Selbstverständnis angestrebt werden, sind doch die Bemühungen Österreichs um einen Beitritt zu den Europäischen Gemeinschaften nachdrücklich zu unterstützen.

In der Anfangsphase der Landesakademie wird man bemüht sein müssen, sowohl postgraduierte Studien als auch Hochschullehrgänge und -kurse zu veranstalten, wobei bisherige Gespräche erwarten lassen, daß im Wintersemester 1988/89 ein vierseme-striger Hochschullehrgang “für Tourismus — Professor Mazanec - beginnen und die nach einem Besuch in Krems bereits zugesagte internationale Zusammenarbeit mit der Universität Orlando, USA, für ein hohes Niveau sorgen wird.

Zu rechnen ist voraussichtlich mit einem in acht Blöcken abgehaltenen Lehrgang für Spitalmanagement und Ökonomie, zudem wird das Ludwig Boltzmann Institut für Managementforschung an der Landesakademie ihre Tätigkeit aufnehmen.

Im Einvernehmen mit der Juristischen Gesellschaft für Niederösterreich und der Notariatskammer wird zudem ein postgraduate Lehrgang für Juristen und Absolventen verwandter Studienrichtungen veranstaltet werden. Bei einem Besuch des Professorenverbandes der Wirtschaftsuniversität bekundeten einige Ordinarien zudem ihr Interesse, postgraduierte Studien an der Landesakademie in Krems durchzuführen. Der sinnvolle nächste Schritt wäre die Schaffung eines Universitätsfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Lehre.

Das Fernziel, eine eigene Universität, darf jedoch niemals aus den Augen verloren werden. Die Sanierung der Tabakfabrik in Stein mit 15.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet hiefür eine günstige Voraussetzung.

Der Autor ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Salzburg und Kulturreferent der Stadt Krems.

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