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(Tanz *86; Theater an der Wien; Ballett des Theätre Nationale de

POpera de Paris) Die dynamische Gruppe der Pariser Oper brachte in zwei Programmen eine Auswahl an klassischem Ballett, die von den historischen Anfängen über die Choreographen-Gurus wie Balanchine und Bejart bis heute reichte (Frankreich gilt als das Geburtsland des Balletts, seit Ludwig XIV. 1661 die Königliche Akademie des Tanzes gründete und selber als Protagonist wirkte).

„Quelques Pas graves de Bapti-ste“ zur Musik von Lully (Choreographie Francine Lancelot) nach Aufzeichnungen aus dem Jahr 1704 versucht, den barocken Tanz unserer Zeit näherzubringen. In der Ausführung besticht Jean-Christophe Pare als Amor. Sein Stilgefühl erreichen jedoch nicht alle Tänzer.

Balanchines „Divertimento Nr. 15“ nach Mozart, 1956 in New York uraufgeführt, erscheint trotz jugendlichen Tanzeifers wie ein Relikt.

„Agon“ zu Musik von Strawinski, 1957 uraufgeführt, ist dagegen ein rätselhaftes Ritual zwischen zwölf Tänzern in strengster Ballettkleidung. Die Verschlingungen von Armen und Beinen der Paare zeigen, daß Ballett auch Ausdruck sinnlicher Gefühle sein kann.

„Mouvement-Rhythme-Etude“, 1985 von Maurice Bejart choreo-graphiert, hat die Spannung zwischen zwei Tänzern zum Thema. Sie begegnen einander im Probensaal. Der Dialog zwischen tatsächlichem Tanz und tänzerischem Ausdruck ihrer seelischen Situation wird zum Höhepunkt dieses Abends. Noch immer verstehen es die Franzosen, das Ballett „neu zu erschaffen“.

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