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Gespräch mit einem Engel. Von Hilaire B e 1 1 o c. Verlag Herold, Wien-München. 306 Seiten

Josef Weinheber. Sämtliche Werke, Band II: Gedichte. Zweiter Teil. Verlag Otto Müller, Salzburg. 602 Seiten. S 109.—.

Analyse des poetischen Denkens. Von Max Rieser. Verlag A. Sexl, Wien. 92 Seiten. S 32.—.

Reise in die Nähe. Von Käthe Braun- Prager. Verlag Stifterbibliothek, Salzburg. 107 Seiten. S 10.—.

Mein Lebensmärchen. Von Leo S 1 e z a k. Verlag Piper, München. 240 Seiten. DM 10.80.

Mein kleines Spittelbuch. Gedichte von Albert E h r i s m a n n. Verlag Fretz & Wasmuth, Zürich. 55 Seiten, sfr 4.50.

Wilhelm Heinrich Riehl. Leben und Wirken. Von Viktor von G e r a m b. Otto Müller Verlag, Salzburg. 96 Seiten. S 26.40.

Friedrich der Große. Von George P. G o o c h. Deuerlichsche Verlagsbuchhandlung, Göttingen. 402 Seiten, DM 14.80.

Der Zusammenbruch des europäischen Staatensystems. Von Hayo H o 1 b o r n. Europa-Verlag, Zürich. 192 Seiten.

Die Zeit Konstantins des Großen. Von Jacob B u r c k h a r d t. G. B. Fischer Verlag, Frankfurt. 432 Seiten. DM 9.80.

Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich. Herausgegeben von Wilhelm K ü h n e r t. 68,69- Jahrgang. Verlag des Evangelischen Presseverbandes in Oesterreich.’ 290 Seiten.

Waidhofen an der Ybbs. Stadt und Umgebung. Verlag Leopold, S t u m m e r, Waidhofen, 95. .Seiten.

Millstatt am See. Von Karl Ginhart. Verlag Kleinmayr, Klagenfurt. 61 Seiten. S 12.—.

Spanien von Altamira zum Alkazar. Von Anton Dieterich. Europa-Verlag, Zürich. 242 Seiten.

Im Kielwasser des Odysseus. Von Göran S c h i 1 d t. F. A. Brockhaus, Wiesbaden. 334 Seiten. DM 14.—.

. Italien. Verlag Kurt Desch, Wien. 367 Seiten. S 59.50.

Oesterreich. Verlag Kurt Desch, Wien. 264 Seiten. S 47.60.

Amerikanisches Literaturbrevier. Von K r e ja c i k - S i e b e r e r. Verlag Brüder Hollinek, Wien. 312 Seiten.

Das Recht des schöpferischen Geistes. Eine philosophisch-juristische Betrachtung zur Urheberrechtsreform. Von Heinrich Hubtnmn. Walter De Gruyter, Berlin. 189 Seiten.

Sozialversicherungsrechtliche Entscheidungen. Von N o w a k - T e s eh n e r - He 1 l.e r, Manz Verlag, Wien. 350 Seiten. S 98.—.

Der Mensch und sein Lebenswerkzeug. Erb-, Charakterologie. Von Gerhard Pfähler. Ernst Klett Verlag, Stuttgart. 432 Seiten. DM 26.—.

Im Sagenwald. Von Richard B e i 11. Neue Sagen aus Vorarlberg. Montfort-Verlag, Feldkirch. 464 Seiten.

Mietrechtliche Entscheidungen. Band V. Von Heller-Rad 1. Manz-Verlag, Wien. 464 Seiten. 92 S.

Was ist die Seele? Von Alphonse G r a t r v. Von dem Geheimnis der Seele und von der menschlichen Sprache. Stifterbibliothek, Fragen der Zeit, Bd. 26. München 1953. 65 Seiten. Preis 10 S.

Einklang der Welten. Die Weisungen des Roland de Jouvenel aus dem Jenseits, mit einer Einführung von Gabriel Marcel. Von Marcelle de Jouvenel. Verlag Otto Walter, Olten. 376 Seiten. Preis 14.80 sfrs.

Die Unglücksfahrt der Civetta. Roman einer weltweiten Erfindung. Von Julius P f r a g n e r. E. Wancura Verlag, Wien. 176 Seiten, Preis 48 S.

Der Mantel des Ratsherren. Erzählung aus dem Dreißigjährigen Krieg. Von Paul H ankam er. Im Verlag der Bonner Buchgemeinde. 304 Seiten. Preis 9.80 DM.

Gedichte. Von Marianne Moore. Eingeleitet von T. S. Eliot. Limes-Verlag, Wiesbaden. 107 Seiten. Preis 7.’5O DM.

Die Feuerlilie. Gedichte. Von Maria Zitt- rauer. Verlag Otto Müller. 99 Seiten.

Herz in der Kelter. Gedichte. Von Wilhelm Szabo. Verlag Otto Müller. 102 Seiten.

Die große Meldung. Von Evelyn Waugh. Abendländische Verlagsanstalt, Innsbruck. 2.66 Seiten.

Deutscher Wortschatz. Von Hugo Wehr le. Ernst Klett Verlag, Stuttgart. 544 Seiten. Preis 19.60 DM.zu lassen. Man täte besser daran, ihm eine Waffe in die Hand zu geben und ihm auf sein Rufen zu Hilfe zu kommen. Wenn aber Deutschland nicht der böse Wolf war, sondern der große Bruder, dann hat es erst recht keinen Sinn, den kleinen Bruder zu prügeln und einzuschüchtern.

Den ersten Weltkrieg haben die Alliierten gegen den preußischen Militarismus der Hohenzollern geführt. Als Sieger haben sie direkt oder indirekt die Demokratie ans Ruder gebracht und dann diese derart für die Sünden des preußischen Militarismus so bestraft, daß kein Hund mehr von ihr einen Bissen Brot nehmen wollte. So haben bekanntlich die Alliierten selbst das Wasser auf Hitlers Mühlen getrieben, und vor diesem neupreußischen Militarismus sind sie dann in die Knie gegangen. Genau so schlau ist es, wenn sie jetzt recht lange Oesterreich besetzt halten, um uns vor dem Anschluß zurückzuhalten. Es besteht die Gefahr, daß sie damit nur die Voraussetzungen für das züchten, was sie eigentlich doch verhindern wollen.

Die unentwegten Anschlußfreunde könnten sich ja darüber freuen. Für jeden aufrechten Oesterreicher aber ist jetzt der Augenblick gekommen, sich über die wahre Gefahr Rechenschaft abzulegen. Sagen wir es ganz klipp und klar: Diese Gefahr ist nicht Deutschland, denn wenn Oesterreich und Deutschland als freie Staaten beschließen sollten, sich zu vereinigen, wird das die Welt nicht erschüttern. Ich glaube nur nicht, daß man in einem wirklich freien und gedeihenden O e s t e r r ei cheine ne n n enswerte Begeisterung für den Anschluß finden wird. Die Gefahr besteht vielmehr darin, daß Oesterreich von den Großmächten wieder in einen Zustand gebracht wird, in dem es sein Selbstvertrauen und seine innere Verteidigungskraft verliert, und daß es dann wieder in den Bannkreis des „großen Bruders" gerät. Und daß ein Anschluß weder uns noch Deutschland guttut, dürfte wohl klar sein. Man kann nicht behaupten, daß er seinerzeit irgendeinem anderen Staat auf der ganzen Welt besonders genützt hätte.

Wie immer man nun die Dinge betrachtet, vom deutschen oder vom österreichischen Standpunkt oder von dem irgendeines anderen Volkes, ich glaube doch wohl, daß allen mit einem freien und unabhängigen Oesterreich am besten gedient ist. Wir brauchen zum Glück dieser Welt Frieden und Freiheit, aber nicht Besetzung und Imperialismus! Wer sich darauf versteift, Oesterreich besetzt zu halten, züchtet die Keime, aus denen Imperialismus und Krieg entstehen. Und darum ist mit geduldiger Ergebung in unser Schicksal nichts getan. Wir sind es uns selbst und ganz Europa schuldig, den unwürdigen Zuständen ein Ende zu bereiten. Der Kampf Oesterreichs um seine Freiheit ist ein Kampf um die Freiheit der kleinen Völker.

So betrachtet, war es vielleicht doch berechtigt, das Thema „Oesterreichisch und national" mit Worten zu gestalten, die nicht der Sprache des skeptischen Wissenschafters angehören. Ich weiß, daß diese Worte einen Widerhall gefunden haben, der nicht alltäglich ist. Und ich weiß, daß sie verpflichten. Das bloße Wort ist hohles Pathos, schicksalschmiedend wirkt anderes. Um das geht es jetzt: um die Freiheit Oesterreichs, die nur ein Werk der Oesterreicher selbst sein kann. Es scheint eine gigantische Aufgabe. Aber sie ist nicht unlösbar. Ich hätte diese Worte nie geschrieben, wenn ich nicht wüßte, daß sie wirken werden, weil in Hinkunft jede noch so unscheinbare Handlung, die dem Freiheitswillen und Selbstbewußtsein des österreichischen Volkes entspringt, als Glied eines gemeinsamen Ganzen erscheinen wird. Und auch der einige Wille eines Siebenmillionenvolkes wird in der zerklüfteten Welt von heute nicht ohne Wirkung bleiben.

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