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Jubiläumsausgabe des Zsolnay-Verlages
Im Herbst des Jahres 1924, also vor drei Jahrzehnten, gründete Paul de Z s o 1 n a y in Wien einen Verlag, dessen Tätigkeit einerseits in der Herausgabe deutscher Uebersetzungen der großen fremdsprachigen Literatur, anderseits in der Förderung deutschsprachiger Autoren bestehen sollte. Der neue Verlag erwies sich bald als ein äußerst rühriges Unternehmen, dem es in den folgenden drei Jahrzehnten seines Bestandes, unterbrochen nur durch die Hitler-Herrschaft, die das Unternehmen dem alten Besitzer entriß, gelang, sein Programm durchzusetzen. Die Liste der fremdsprachigen Autoren, die bei Zsolnay in Uebersetzungen erschienen, weist äußerst klangvolle Namen auf, so die drei Nobelpreisträger John Galsworthy, Roger Martin du G a r d und Pearl S. B u c k. Ferner Graham Greene, A. J. C r o n i n, Francis Brett Y o u n g, Guy M c C r o n e, Theodore Dreiser. DinoBuzzati, Lajos Z i 1 a h y. Unter den deutschsprachigen wären Frank T h i e s s, Kasimir E d s c h m i d und Eduard Stucken zu erwähnen. Besonders groß ist die Liste österreichischer Autoren, die der Verlag herausgebracht hat, so Franz W e r f e 1, Franz Karl G i n z k e y, Franz Theodor C s o k o r, Eg-mont C o 1 e r u s, Roda Roda, Anton von M ö r 1, Friedrich Schreyvogel, Erwin H. Rainalter, Bruno W o 1 f g a n g, Hilde Knobloch, Alma Holgersen, Hans J a r a y usw.
Anläßlich seines 30jährigen Bestandes hat der Verlag an Stelle eines sonst üblichen Almanachs eine Jubiläumsausgabe herausgebracht, die fünf Werke umfaßt und die klangvollsten Namen enthält. Es sind dies: Pearl S. B u c k „Die Mutter“, Frank T h i e s s „Der Weg zu Isabelle“, A. J. C r o n i n „Das Haus der Schwäne“, John Galsworthy „Die dunkle Blume“ und Graham Greene „Die Kraft und die Herrlichkeit“. Die Werke, die ja alle bekannt sind und deshalb nicht besonders besprochen werden müssen (eine Frage nur am Rande: Gab es von Thiess kein anderes Werk als diesen nicht sehr einwandfreien und leicht kitschigen Roman?), sind schön gebunden, kosten nur 39.50 S und geben einen guten Querschnitt durch die Arbeit dieses bedeutenden österreichischen Unternehmens.
Die graue Stadt — die lichten Frauen. Roman. Von Emil H a d i n a. Eduard-Kaiser-Verlag, Klagenfurt 1952. 288 Seiten.
Auch 30 Jahre nach der ersten Auflage übt dieser Theodor-Storm-Roman (erster Teil) den Zauber einer Wahlverwandtschaft (Hadina begann als Lyriker; „Rari vantes in gurgite valle“, nannte seine Verse Kernstock). Von den Dichtererzählungen, die Hadina schrieb (Hölty, Hauff, Bürger), unleugbar diese hier die beste, das öffentliche Geheimnis „innerer Verwandtschaft des Romangehaltes mit dem Urbild und seinem Schicksal“, wie es der Verfasser einmal („Bund“, Teplitz 1934, S. 20) ausdrückte. Hanns Salaschek Werke. Warum sollen auch geniale Drahtgespinste und abstrakter Bürgerschreck länger bestehen als einst der Makart-Buschen und die, immerhin volkstümliche, Grottenbahn-dekoration? Wenn aber das gleiche Kriterium immer mehr in Bereiche übergreift, in denen es nichts zu suchen hat, wenn Kunstausstellungen von solchen Gesichtspunkten aus ge-
macht werden, weil man hofft, dadurch „international“ zu sein (und doch meist nur provinzieller Nachläufer ist), dann scheint eine rechtzeitige Warnung notwendig, selbst wenn der Warner sich in jenen Kreisen unbeliebt macht, denen er innerlich nahesteht, und sich beliebt macht in Kreisen, denen er recht ferne steht.
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