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Kafka-Rezeption

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Nicht direkt zum 100. Geburtstag, sondern längst geplante Fortsetzung der Dokumentation „Franz Kafka: Kritik und Rezeption zu seinen Lebzeiten 1912-1924“ liegt nun „Kritik und Rezeption 1924-1938“ vor, beginnt mit Nachrufen und Würdigungen unmittelbar nach dem Ableben, und es folgt eine Anthologie von (teils gekürzten) Zeitungsbesprechungen der Romane und Erzählungen, die aus dem Nachlaß herausgegeben wurden.

Auch das bekannte Für und Wider: Streit um das Recht des Freundes Max Brod, das bis dahin Ungedruckte und mit Absicht Zurückgehaltene gegen den schriftlich geäußerten Willen des Verewigten zu publizieren.

Kafka hat, an den Freund gerichtet, zwei Notizen hinterlassen, mit dem Ersuchen, alle Manuskripte, womöglich ungelesen, zu vernichten, Briefe zurückzufordern und zu verbrennen. Allerdings hatte Max Brod dem Freund gegenüber (der diesen Wunsch auch mündlich äußerte) kein Hehl daraus gemacht, daß er das bestimmt nie tun werde.

Negative Urteile über Kafka kommen nicht zu Wort, und es findet sich auch keine Erwähnung, wie und ob das Dritte Reich reagierte. Es wird nur berichtet, daß von der sechsbändigen Ausgabe der dreißiger Jahre die letzten zwei Teile nicht mehr in Deutschland erschienen, weil Franz Kafka später auf der Liste unerwünschter Schriftsteller stand.

FRANZ KAFKA/KRITIK UND REZEP- TION 1924-1938. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1983. 508 Seiten. Pobd.. öS 364.80.

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