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BUCHER WURM

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• „Der Erzähler Franz Kafka“ und vier weitere Vorträge über ihn, gehalten in den Jahren 1951 bis 1968 von den namhaften Germanisten Friedrich Beißner (1905-1977) sind hier zusammengefaßt und „Mit einer Einführung von Werner Keller“ ergänzt, die genau so lesenswert ist wie die Analysen des Hölderlin-Forschers Beißner.

DER ERZÄHLER FRANZ KAFKA. Von Friedrich Beißner, suhrkamp- taschenbuch, Frankfurt am Main 1983. 150 Seiten, öS 60.80.

• Zentenar-Feiern sind heute gang und gäbe geworden, und für Franz Kafka sind sie sogar doppelt berechtigt. Er wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren, und seine hintergründige Diktion ist noch lange nicht literaturkritisch durchschaut. „Das Franz- Kafka-Buch“, eine Anthologie, „läßt alle für frühere Kafka-Ausgaben gefundene Ordnung außer acht, löst auch von Kafka selbst zusammengefaßte Prosastücke aus der alten Komposition“ und enthält nicht nur erzählende, sondern auch autobiographische Schriften. Ein originelles Digest.

DAS FRANZ-KAFKA-BUCH. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 1983. Leinen, 480 Seiten, geb., öS 190,—.

• „Franz Kafka“ ist jetzt auch der Titel einer Monographie des Ingeborg-Bach- mann-Preisträgers 1982, Jürg Amann. (Die Erstausgabe dieser Arbeit hatte 1974 den Titel „Das Symbol Kafka“.) Es ist „Eine Studie über den Künstler“ und der Autor bekennt sich im Vorwort zu den Worten des unglücklichen Dichters: „Versuche, jemandem die Hungerkunst zu erklären“. Wie bei seinem Nachwort für die oben besprochene Auswahl geht Amann auch hier von dem berühmten Bekenntnis Kafkas aus: „Ich bin einsam wie Franz Kafka.“ Untersucht wird das „bestimmende Verhältnis von Schreiben und Leben, von schriftstellerischer Selbstfindung und Bewältigung der täglichen Wirklichkeit.“

FRANZ KAFKA. Von Jürg Amann. R. Piper & Co. Verlag, Müncnen/Zürich, 1983, Paperback, 175 Seiten. öS 97,30.

• Ganz neu hingegen „Kafka. Der Schaffensprozeß“ von Hartmut Binder, direkt für die Taschenbuch-Ausgabe geschrieben. (Nur drei der sieben Kapitel waren schon in Zeitschriften zu finden.) Gezeigt soll werden, „auf welch fragwürdigen Grundlagen sich dieses Werk erhebt“, es ist „ein nüchternrealistisches Korrektiv zu den Apothesen“ verstiegener Kafka-Deutung.

KAFKA. DER SCHAFFENSPRO- ZESS. Von Hartmut Binder, suhrkamp taschenbuch, Frankfurt am Main 1983. 407 Seiten, TB., öS 121,60.

Verfasser dieser Kurzbesprechungen: EDWIN HARTL

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