Nein, Nicht Die wohlbekannte Erziehung zum sinnvollen J_ 1 Umgang mit dem Fernseher ist hier gemeint. Vielmehr geht es hier um eine völlig neue Disziplin in der Pädagogik, die noch Furore machen wird.
Wie wir ja alle aus mehr oder minder leidvoller Erfahrung wissen, übt das Fernsehen auf unseren Nachwuchs eine ungebrochene Faszination aus. Ob Zeichentrickfilme oder Werbesendungen, ob Vorabendserien oder Sportübertragungen, die Kinder sitzen und schauen mit einer Geduld, die bewunderungswürdig ist.
Diese Geduld ist es, die Pädagogen immer wieder erstaunt, und die auch die Pädagogen zur Idee einer völlig neuen Fachrichtung inspiriert hat, - der Fernsehpädagogik. Dabei gehen die Experten davon aus, daß Erziehung und Bildung via TV eine Spielerei ist gegenüber den oft vergeblichen verbalen familiären und schulischen Bemühungen.
Wenn also der Kleine nicht folgen will, ab vor den Fernseher, das Video „Gehorsam" hinein, und schon wird der Junior videomäßig aufs Folgen programmiert. Selbiges läßt sich natürlich nach Bedarf endlos wiederholen, was bei Eltern und Lehrern aus Fleisch und Blut naturgemäß auf physische und psychische Grenzen stößt. Das Video hingegen zeigt da eine bewundernswerte Geduld und kann bei Defekt jederzeit durch ein neues ersetzt werden. Einschlägige Videos gibt 's für alle Belange der Erziehung und Bildung. Von A wie Aggression bis zu Z wie Zähneputzen ist da alles drinnen.
Bei dieser Art von Pädagogik geht es aber nicht nur ums Erziehen, auch die Bildung und ihre Träger werden videomäßig entlastet. „Das- und daß "-Schreibung ist über Video das reinste Vergnügen, was man von schulischen Rechtschreibstunden nicht behaupten kann. Sollten diese Videos auch noch mit Computern kombiniert werden, so steht einer Erzie-hungs- und Bildungslawine nichts mehr im Wege. Die Frage, ob Eltern und Lehrer ihre Kinder noch wiedererkennen nach soviel videa-ler Erziehung kann selbst die Fernsehpädagogik nicht beantworten.
