Seit es die EU-Grenzen gibt, ist alles nicht mehr so, wie es einmal war: Keine Uniformen, keine Grenzbalken, kein prickelndes Warten, kein Überlegen: haben wir zuviel gekauft, sollen wir das oder jenes nicht doch angeben, kein Fragen mehr: Haben Sie etwas zu verzollen?, kein zögerliches, nein, wir haben nur Proviant, kein erlösendes Durchwinken, kein Aufatmen: na endlich, alles gut gegangen, - kurz: keine wie immer geartete Form der Zuwendung. Nur ein bißchen weniger Gasfuß, das ist alles, was geblieben ist. Nein, irgendwie schade um das alles, man hat sich schon so daran gewöhnt. Es
Ich hab' mich jetzt spezialisiert auf das Kurieren der sogenannten Weihnachtszwänge. Sie treten alljährlich so zwischen Ende November und Ende Dezember auf und befallen fast jeden zweiten Mitbürger. Bevor die Akutphase mit Sing-, Feierund Eßzwängen eintritt wird die Krankheit mit durchaus als noch harmlos zu bezeichnenden Zwängen eingeleitet. Sie äußern sich in Kranzbinden, Kerzenaufstecken und Kirschbaumzweigesammeln.Dann jedoch beginnt die schon fortgeschrittene Phase mit den sogenannten Geschenkskaufzwängen. Darunter leiden mehr Menschen als man gemeinhin annimmt. Eingeleitet wird
Die derzeitige Schuhmode zeichnet sich durch sogenannte Plateausohlen aus, also Sohlen, die neben Schutz und Wärme auch einen erhöhten Standpunkt vermitteln. Das kann oft sehr praktisch sein, speziell für kleinwüchsige Menschen, die aber trotzdem groß erscheinen wollen.Auch für den Fall, daß einem größere Menschen die Sicht nehmen, ist besagtes gestelztes Schuhwerk von großem Vorteil.Letztlich bieten Schuhe mit Plateausohlen die Garantie, auch Wolkenbrüche und sonstige Wasserer-güße trockenen Fußes zu überstehen.Man sieht, die Mode ist oft gar nicht so unpraktisch wie sie
Hohes Haus, es geht nicht mehr länger an, daß eine Bevölkerungsgruppe, die mir besonders am Herzen liegt und der auch ich mich zuzähle, noch länger benachteiligt wird.Ich meine damit eine Gruppe von Menschen, die jeden Tag mehr wird und das nicht nur zahlenmäßig. Ich meine die Vollschlanken oder auch die sogenannten Dicken, wie sie der Volksmund gern nennt.Hohes Haus, ein korpulenter Mensch trägt an seinem Gewicht schon genug, ich spreche aus eigener Erfahrung. Es ist daher unzumutbar, daß er auch noch seinen kulinarischen Mehraufwand ohne Abstriche selbst finanzieren muß.Auch
Es gibt noch immer Menschen, denen geruchsmäßig der Sinn für den Duft der großen Welt fehlt. Sie wissen es nicht zu genießen, wenn sie an einem schwülen Sommernachmittag in einer vierspurigen Kolonne auf der Autobahn automobilistisch dahinschlendern. Eingetaucht in eine ätherische Wolke aus unterschiedlich vergasten Benzin- und Dieselmarken schwebt man da fast entrückt (manche sagen dazu auch betäubt) über den heißglühenden Asphalt.Es ist wie der Sprung in die vierte Dimension. Aber wie gesagt, vielen fehlt für solche galaktische Erfahrungen die nötige Antenne. Auch ein Neuauto
Der Erdäpfelsalat an sich - per se sozusagen - ist ein Phänomen in der Philosophie, dem sich nicht einmal Kapazitäten wie Schopenhauer, Nietzsche oder Wittgenstein annäherten. Alle haben sie sich dem Erdäpfelsalat als Seinsproblem verweigert. Das ist schade, zumal wir alle wissen, welche existentielle Sprengkraft gerade im Erdäpfelsalat steckt.Schon die Frage, warum gerade Erdäpfelsalat und nicht Gurkensalat, Karottensalat, Blattsalat, Fischsalat, Nudelsalat, Mayonnaisesalat, Gemüsesalat oder einfach gemischter Salat deutet schon die enorme Bandbreite der existentiellen Problematik
Endlich hat ein Privileg der Spezies Mensch ausgedient. Bisher war es mehr oder minder feinen Damen und feinen Herren vorbehalten, quasi in einer Duftwolke aus Deo, Parfüm und Kölnischwasser zu schweben. Sie füllen damit ganze Zugabteile, hinterlassen unauslöschliche Dufterlebnisse in Liften und sind unüberriechbare Duftpunkte in Großraumbüros.Aber warum soll nur der Mensch seinen angestammten Menschengeruch mit edlen Säften veredeln können? Hat nicht auch etwa ein Ziegenbock oder ein Schwein ein Recht auf eine Kultivierung seiner geruchsmäßigen Aura?Bisher hieß es doch bei der
Ich hab in der Zeitung gelesen, daß Sie den Bestattungskostenbeitrag, ein schweres Wort, streichen wollen. Wenn ich schon das Zeitliche gesegnet hätte, na bitte, warum nicht, aber so, wo ich noch lebe, da trifft mich das schon sehr hart.Sie müssen nämlich wissen, daß ich sonst nichts habe als die Hoffnung auf eine schöne Leich, wie man so sagt. Mein ganzes Leben bisher war ein einziges Schlamassel, ich will Ihnen das nicht im einzelnen aufzählen, und jetzt auch das noch. .Was haben Sie sich denn dabei gedacht, Herr Finanzminister? Sie haben es ja gut, denn Sie bekommen sicher einmal ein
Wie lieblos und kulturlos hängen doch manche Hausfrauen oder Hausmänner die frischgewaschene Wäsche auf die Leine. Muß denn das sein? Könnte da nicht ein bißchen mehr Feingefühl und Geschmack aktiviert werden? Und könn -te nicht so ein einfaches Wäscheaufhängen zu einer Kunstperformance gestaltet werden, daß der Nachbar nur solche Augen macht? Es muß nicht sein, daß die Unterhose neben dem Geschirrtuch hängt, nein, mit ein bißchen gutem Willen läßt sich so ein wäschetrocknerischer Fauxpas vermeiden. Auch Nylonstrümpfe und Handtücher in unmittelbarer Nachbarschaft schlagen
Es glaubt's zwar keiner, aber jeder spürt es, die wichtigste Per-sori in einer Schule ist der Schulwart beziehungsweise Ober-schulwart. Er schaukelt im Prinzip den Laden. Und wenn er nicht will, können die anderen noch so strampeln, es hilft ihnen gar nichts. Der Schulwart ist der geheime Herrscher im Reich der Schule. Der Direktor, die Lehrer, Eltern und Schüler sind sozusagen sein Personal.Vielleicht ein Beispiel gefällig: Wer ein Schulhaus betritt, muß sich kritischen Blicken des Schulwarts unterziehen, ob er will oder nicht. Und wer Schulwartblicke lesen kann, der weiß, sie bedeuten:
Kaufen Sie auch schon katalogisch - nach dickem Farbbilderbuch? Ja? Ist schon sehr bequem sowas. Man braucht nicht außer Haus zu gehen, keine Parkprobleme, keine Trageprobleme - alles kommt ins Haus. Nur schade, daß bisher das Sortiment begrenzt ist. Da gäb's noch ein weites Feld.Zum Beispiel Kanarienvögel bekommt man noch nicht per Versand-katalog. Das ist schade, zumal so Vögel postalisch gesehen ja kaum ein Gewicht haben und vielleicht sogar bei entsprechender Dressur ihre Kundschaften selbständig anfliegen könnten.Oder Würmer zum Fischen hab' ich vergeblich in Katalogen gesucht.
Er taucht ja von Zeit zu Zeit immer wieder auf, dieser Trend zum Alten, Gebrauchten. Aber schneller als er auftaucht, ist er schon wieder untergetaucht. Schließlich ist mit wirklich altem aus Großmutters Mottenkiste kein Geschäft zu machen.Aber jetzt ist das anders. Jetzt ist neu out und alt in. Der Flair von durchlöcherten Jeans, von verhatsch-ten Goiserern, von zerschlissenen Hemden hat dem Modepublikum total den Kopf verdreht. Wer daherkommt wie aus dem Schachterl, der gehört nicht mehr dazu. Man zeigt, was das Leben so macht mit der Zeit aus den Klamotten.Wie sich frühergraute
Wenn man es genau betrachtet, oder vielleicht auch ein bißchen ungenau, dann ist unser ganzes Leben nichts anderes als so etwas wie ein Supermarkt.Hier wie dort heißt es verdienen und ausgeben, kaufen und verbrauchen, aufnehmen und ausscheiden, Mist machen und Mist wegräumen.Ein Nudelsieb zum Beispiel. Wenn es durchsiebt ist sozusagen, dann bietet der Supermarkt Ersatz. Wenn die Nudeln ausgegangen sind, der Supermarkt hat sie. Wenn die Nudeln im Magen liegengeblieben sind, der Supermarkt hat den Schnaps, der Ihnen wieder auf die Beine hilft. Wie gesagt, der Supermarkt ist sozusagen Mädchen
Es gibt nichts Schöneres, als so ein richtig heißer Sonntagnachmittag in der Stadt. Wenn alles hinausgeflüchtet ist an die Badeseen, dann hat man die Stadt sozusagen ganz für sich allein. Das ist ein Gefühl, ein neues Stadtgefühl, dem man getrost einige Schweißperlen opfern kann.Nicht nur die Straßen und Parkplätze sind autoleer, nein, auch die Stadtbahnen, Gehsteige und Parkbänke sind so gut wie menschenleer. Endlich keine Parkplatzsorgen, keine Ängste, von Autos gerädert und von Menschenmassen erdrückt zu werden, und vor allem keine Gefahr, die Tante Lotte oder den Onkel
Warum nur immer schimpfen auf die Dummheit? Hat sie denn gar keine Vorteile? Ist sie denn zu gar nichts nütze?Doch, doch, sie hat oft vielleicht mehr Vorteile als die Klugheit. Zum Beispiel dumme Frauen: Laut Statistik sollen sie am Heiratsmarkt Weggehen wie die bekannten warmen Semmeln. Die Gescheiten hingegen bleiben liegen wie Hüte aus der letzten Saison.Oder in Geschäften. Nirgendwo sind jene Menschen mehr gefragt, die sich für dumm verkaufen lassen, als im Geschäftsleben. Das beginnt bei verschrumpelten Bioäpfeln um den dreifachen Preis und endet beim lupenreinen Tausender, der aber
Alle stöhnen unter der Hitze, alle leiden an der Hitze, wer aber von unseren öffentlich- rechtlichen TV-Anstal ten tut etwas dagegen?So, oder so ähnlich schrieb ich als professioneller Leserbriefschreiber an meine hauseigene Leibzeitung. Wider Erwartung reagierte eine der besagten öffentlich-rechtlichen TV- Anstalten spontan und sozusagen epochal. Sie führte den TV-Hitzeka- nal ein und entsprach so wohl der Mehrzahl der hitzegeplagten TV- Konsumenten.Das Programm in diesem Kanal ist als Hitzekiller erster Klasse angelegt.So sprudelt etwa analog zum so spannenden Permanentwetterpanorama
Nein, Nicht Die wohlbekannte Erziehung zum sinnvollen J_ 1 Umgang mit dem Fernseher ist hier gemeint. Vielmehr geht es hier um eine völlig neue Disziplin in der Pädagogik, die noch Furore machen wird.Wie wir ja alle aus mehr oder minder leidvoller Erfahrung wissen, übt das Fernsehen auf unseren Nachwuchs eine ungebrochene Faszination aus. Ob Zeichentrickfilme oder Werbesendungen, ob Vorabendserien oder Sportübertragungen, die Kinder sitzen und schauen mit einer Geduld, die bewunderungswürdig ist.Diese Geduld ist es, die Pädagogen immer wieder erstaunt, und die auch die Pädagogen zur
Überall sind sie im Kommen, die Fundis, wie die Fundamentalisten scherzhaft genannt werden. In der Politik, in der Kirche, in der Schule, aber auch privat, und da besonders in der Gastronomie, breitet sich der Fundamentalismus zusehends aus.Der eine Fundi ißt um die Burg keine Suppe, der andere läßt außer Nudelsuppe nichts anderes Suppiges an sich heran. Wieder ein anderer ist auf Zwiebelsuppe abonniert und schiebt Fritattensuppe und Erbsensuppe empört zur Seite.Doch der gastronomische Fundamentalismus beschränkt sich nicht nur auf Suppen. Nein, bei der Hauptspeise fängt er erst so
Er taucht ja von Zeit zu Zeit immer wieder auf, dieser Trend zum Alten, Gebrauchten. Aber schneller als er auftaucht, ist er schon wieder untergetaucht. Schließlich ist mit wirklich Altem aus Großmutters Mottenkiste kein Geschäft zu machen. Aber jetzt ist das anders. Jetzt ist neu out und alt in. Der Flair von durchlöcherten Jeans, von verhatschten Goiserern, von zerschlissenen Hemden hat dem Modepublikum total den Kopf verdreht.Wie sich frühergraute Fünfzigerinnen nicht mehr die Haare färben und faltenreiche Siebzigerinnen nicht mehr liften, so trägt die Frau oder der Mann von Welt
Ein Mobilitätszuschuß für Ubergewichtige wäre wohl recht und billig ... Autos. Der Verschleiß aufgrund vermehrter Belastungen schlägt sich natürlich aufs Budget.
Ich bin schon gut über Vierzig, ja beinahe schon Fünfzig und kinderlos, aber diese Sonderangebote zu Schulbeginn, die werfen mich jedes Jahr um. Sechsunddreißig Filzstifte um neunundzwanzigneunzig, oder fünf Spezialradiererum neunzehnneunzig, da muß man ja schwach werden.Bitte, ich hab' natürlich vom Vor-jahrs-Schulbeginnsonderangebot noch Bleistifte, Farbstifte, Radierer, Zeichenblöcke und Schulhefte, aber die Sachen verderben ja nicht, und Radierer braucht man schließlich immer.Diese neuen verbilligten leuchtenden Schultaschen würden mich schon reizen, aber was tu' ich in meinem
Das Verhalten der Lehrer ist für den Schüler ein dauernder Unterricht in Psychologie, der durch keine noch so geschliffene psychologische Vorlesung je ersetzt werden kann. Schon allein wie ein Lehrer die Klasse betritt, eröffnet einen tiefen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.Der eine kommt bewaffnet mit Zirkel und Dreieck herein, so als wollte er einen Kampf beginnen, der mit dem Schlachtruf „Setzen” beginnt, mit „Was haben wir letzte Stunde gelernt?” fortgesetzt wird und mit „Setzen, Nichtgenügend!” seinen siegreichen Abschluß findet.Da sich dieses Ritual beinahe
Die Zukunft des Menschen liegt im Katalog, im Einkaufskatalog. Darum ist es nur logisch, daß schon unsere lieben Kinderlein in der Schule den Umgang mit Katalogen in einer Art Katalogschule sozusagen von der Pieke auf lernen.Der richtige Umgang mit Katalogen hilft nicht nur Geld sparen, nein, er ist auch die Voraussetzung für das Glück des Menschen. Schließlich gibt es ja eigentlich nichts, was so ein Katalog nicht bieten würde. Vom Hosenträger und Strumpfband über Note Book und Persianer bis zur fünfwöchigen Fernreise wird da alles geboten. Die ganze Welt liegt einem in so einem
Immer heißt es, die Beamten seien faul, schlafen nur den ganzen Tag im Büro und warten auf die Pension.Das ist alles nicht wahr. Ganz im Gegenteil, die Beamten gehören zu den Fleißigsten in der Bevölkerung. Sie arbeiten beinahe Tag und Nacht und gönnen sich kaum Ruhepausen.Und das mit dem Warten auf die Pension, das ist ebenfalls eine infame Unterstellung. Ein Beamter zittert förmlich vor Angst der Pension entgegen, schließlich muß er dann sein geliebtes Büro aufgeben.Man fragt sich wirklich, wie es zu diesen unverständlichen Vorurteilen gegenüber Beamten überhaupt kommen konnte,
Konferenzen müssen sein, Sitzungen müssen sein, Generalversammlungen müssen sein, aber nirgends steht ge-schrieben, daß jemand bei all diesen Zusammenkünften quasi physisch anwesend sein muß.Ein Termin, eine Ausschreibung, ja, die müssen sein, aber dieses mühevolle Herumsitzen, dieses ekelhafte Passivrauchen und dieses Gequatsche um Nichts und um wieder Nichts, das alles muß nicht sein. Jedenfalls steht das nirgendwo geschrieben.Im Zeitalter der Telekommunikation, wo hin und her gefaxt wird, ist es ja wirklich unnötige Zeitverschwendung, dieses Hasten von einer Sitzung zur anderen,
Mein Kollege in der Firma, ein Blumenfreund erster Klasse, berät mich in allen einschlägigen Blumenfragen. Wo stell' ich sie hin, wie oft gieß' ich sie, wo schneide ich wann was weg, welchen Dünger nehme ich? Lauter Fragen, auf die mein Kollege immer eine Antwort weiß. Und trotzdem, meine Blumenzucht gedeiht nicht so, wie sie bei dieser fachkundigen Beratung gedeihen müßte.„Redest Du auch mit Deinen Blumen?", fragte mich letzthin mein kollegialer Blumenexperte, als ich ihm meine Blumensorgen klagte.„Ich bin doch nicht beklopft", gab ich ihm entrüstet zur Antwort.Das habe
Ohne Surfbrett am Autodach ist man heutzutage nur ein halber Mensch. So ein Auto mit Surfbrett macht stylingmäßig gleich einen viel schnittigeren Eindruck. Und außerdem, wer Surfbrettträger ist, der ist zeitgeistiger, dynamisch - sportlich. Er ist in, wie's so schön heißt und kein Typ von vorgestern.Bitte, man muß ja nicht unbedingt surfen können, wenn man aufs Autodach ein Brett schnallt. Es ist ja auch nicht jeder gleich katholisch, wenn er in der Diele eine gotische Madonna steh'n hat.Aufs Können kommt es gar nicht an, viel mehr aufs Haben, und da wieder besonders aufs Herzeigen.
Immer heißt es, die Lehrer wollen immer alles besser wissen, die Lehrer wollen immer Recht haben, die Lehrer wollen immer das letzte Wort haben.Alles böswillige Verleumdungen, alles nicht wahr. Der moderne Lehrer von heute ist alles eher als ein Besserwisser. Er gibt seinem anvertrauten Schüler einen Impuls und wartet auf das, was kommt. Nichts ist so falsch, daß es ganz falsch ist. In jeder Antwort steckt ein Körnchen Wahrheit. Und der pädagogisch versierte Lehrer sucht, oft mit dem Mut der Verzweiflung, aber es sucht es - und findet es.Der Schüler ist Jetztlich der Besserwisser, oder
Der alte Streit darüber, was die größte technische Errungenschaft sei, ist nun endlich beigelegt.Es ist nicht das Rad, es ist auch nicht der Computer, nein, es ist die Konserve.Dabei reicht das breite Spektrum, der Konserven von der einfachen blechummantelten Sardine bis hin zum prallgefüllten Konto auf der Bank, was ja letztlich auch nichts anderes ist als eine Konserve. Sozusagen gesammelte Arbeitskraft, die so lange konserviert sanft dahin-schlummert, bis dann einmal der Besitzer zuschlägt und die Konserve, die auch eine Reserve ist, aufbraucht.Ob Bankfach, Kühlfach oder Küchenkasten
Es ist kaum zu glauben, aber es gibt sie noch die schwarzen Löcher, die Kauflöcher - jene Zeiten im Geschäftsjahr, wo das Kaufen in die Flaute gerät.Zugegeben, diese Zeiten sind selten geworden, schließlich löst ein Verkaufshoch das andere ab. Vom Weihnachtsgeschäft geht's nahtlos in den Winterschlußverkauf, dann folgt die Frühjahrsmode, der knapp der Sommerschlußverkauf auf den Fersen ist, na und dann braucht man schließlich auch etwas Neues für den Herbst.Wenn man nicht genau schaut, dann könnte man glatt glauben, es gibt sie gar nicht mehr die Kauflöcher. Aber wer den Blick
Im Prinzip ist ja alles ganz einfach. Man braucht nur ein bißchen nachzudenken, und schon gibt es keine Probleme mehr im Ehe- und Familienalltag. Wenn wir ehrlich sind, es spießt sich ja ohnehin nur bei Kleinigkeiten.Mann steht frühmorgens auf, geht ins Bad. Frau tut dasselbe, aber das Bad ist mit Mann besetzt. Natürlich führt so etwas leicht zu Verstimmungen, - muß aber nicht. Ein zweites Badezimmer löst das Problem im Handumdrehen. Auch eine zweite Toilette wirkt ehekonfliktmäßig förmlich Wunder.Dann das Frühstück. Frau will Kaffee leicht, Mann will Kaffee stark, Kind eins will
Wie einschlägige Untersuchungen belegen, werden die sogenannten Singles immer mehr. Die Singlehaushalte, also die Einpersonenhaushalte steigen an, die Singlereisen ebenso und die Einpersonentiefkühlmenüs überschwemmen förmlich den Markt.Gleichzeitig steigt auch die Anzahl der Katzen, Hunde, Kanarienvögel und Goldfische. So, Singles wollen also doch nicht so ganz Single sein, wenigstens die Schmuseeinheiten eines schmeichelfaserweichen Katers wollen sie nicht missen.Aber diese Entwicklung wird wohl oder übel nicht beim Goldfisch enden. In der Singlegesellschaft der Zukunft wird das
Es ist ja allgemein bekannt, daß Nonverbales oft mehr aussagt über einen Menschen als langes Gerede, das jemand von sich gibt. Wer den entsprechenden Blick dafür hat, der sieht hinter die Dinge.Meine Nachbarin zum Beispiel, die geht manchmal mit Lockenwicklern in den Keller, um die trockene Wäsche zu holen. Was bedeutet dieses nonverbale Signal der Lockenwickler, frag ich mich psychologisch versiert.Ganz klar: Es ist die ewige Sehnsucht der Frau nach dem Runden, nach der Schönheit und nach dem Kuscheln, das sich im Wickeln ausdrückt. Und wenn meine Nachbarin diese nonverbalen Signale in
Diese Frage ist berechtigt, sagte der himmlische Meteorologe, aber sie ist nicht so einfach zu beantworten. Dafür gibt es nämlich mehrere Gründe.Zuerst einmal ist es die allgemeine Spargesinnung, die auch wir Himmlischen uns zu Herzen genommen haben. Solange kein Schnee fällt, kann bei den Schneeschauflern gespart werden, bei den Salzem, bei den Streuern und sogar bei den Gipsern. Das ist eine schöne Stange Geld, die wir da sparen helfen. Dann schont der Schneemangel die Brieftaschen der Schifahrer, Rodler und Skater, was monetär nicht zu verachten ist.Und letztlich kann in der Zeit, in
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Es freut mich, Sie zur alljährlichen Firmenweihnachtsfeier begrüßen zu können. Es soll das gerade für uns, die wir firmenmäßig so eng mit dem Weihnachtsfest verbunden sind, eine Stunde der Besinnung und Freude sein.Irgendwie weihnachtet es in unserer Firma produktmäßig das ganze Jahr. Im Frühjahr entwerfen unsere kreativen Produktdesigner den Christbaumschmuck, im Sommer "erzeugen wir ihn, im Herbst verpacken wir ihn und im Winter verkaufen wir ihn.Wenn nicht das Jännerloch wäre, würde es bei uns das ganze Jahr Weihnachten.Liebe
Es hilft alles nichts, ich komme immer mehr darauf, daß Bücher etwas Erotisches an sich haben. Ich meine natürlich nicht jene einschlägigen Werke der Weltliteratur, die schon unsere Großväter heimlich unter der Schulbank lasen. Nein, ganz gewöhnliche Bücher meine ich, ganz gleich was drinnen steht.Schon diese Verschlossenheit in einer Klarsichtpackung, wo nur der Umschlag verheißungsvoll manches verspricht. Dieses Geheimnisvolle, dieses Unnahbare, ja, dieses Jungfräuliche, es hat eine erotische Ausstrahlung, die unwiderstehlich ist. Und diese Auswahl. Da gibt es dicke und schlanke,
Es ist schon längst widerlegt, daß das Rad die größte Erfindung der Geschichte sei. Wie jeder vernünftige Mensch wohl einsehen wird, ist es nicht das Rad, das die Welt verändert hat, sondern die Klarsichtpackung. Sie hat unseren Planeten von Grund auf verändert, sie ist der Fortschritt schlechthin.Unvorstellbar wie frühere Generationen ohne diesem so praktischen Utensil ausgekommen sind oder gar glücklich sein konnten.„Von der Wiege bis zur Bahre, Klarsichtpackung ist das Wahre." So könnte man die Bedeutung der Klarsichtpackung etwas poetisch umschreiben. Ja, es stimmt schon,
Immer heißt es, im Kampf der Geschlechter sei besonders die Zeitung an allem schuld.Sie jammert: Er liest schon beim Frühstück die Zeitung, statt mich lieb anzuschauen.Er jammert: Sie arbeitet nichts, sitzt nur in Kaffeehäusern herum und liest Zeitungen.Sie jammert: Er leistet nichts für den Haushalt, er hat seine Nase nur in der Zeitung.Er jammert: Sie bringt die Zeitung immer durcheinander, sodaß man nichts mehr findet.Sie jammert: Er liest sogar in der Badewanne die Zeitung und hält daher die ganze Familie auf.Er jammert: Manchmal steckt sie sogar die frische Zeitung in die nassen
Immer heißt es, Männer brauchen ein PS-starkes sportliches Auto mit Au-totelefon und eine attraktive junge Frau, sonst fehlt ihnen was von ihrer Männlichkeit. Lauter Vorurteile, die da herumgeistern, lauter Vorurteile und Klischees.Was wahre Männer wirklich brauchen, das ist ein wirksames Deo und ein einnehmendes After Shave, alles andere ergibt sich ganz von selbst. Schließlich sind duftende Männer für Frauen fast so etwas wie ein Fliegenfänger für die Fliegen. Beide fliegen darauf.Natürlich ist so ein schnittigesSportcoupe dabei kein Hindernis. Auch ein gutgepolstertes Konto auf
Meine Damen und Herren, die Voll-akademisierung unseres gesamten gesellschaftlichen Produktionspersonals liegt, wie eingehende Studien ergeben haben, noch sehr im argen.Es geht nicht mehr an, daß zwar Richter, Ärzte und Pfarrer akademisch ausgebildet sind, aber Steinklopfer, Büglerinnen und Rauchfangkehrer die Segnungen einer akademischen Ausbildung entbehren müssen. Auch sie sind Menschen, denen das Recht zu einem höheren geistigen Leben zusteht. Auch sie verrichten Arbeiten, die immer mehr und immer notwendiger jener Geistigkeit bedürfen, die nur eine vollakademische Bildung
Man mag es drehen und wenden wie man will, Touristen sind und bleiben das Salz des Sommers und die Devisenbringer für die angeschlagene Handelsbilanz.Ach wie schön, daß es Touristen gibt. Sie machen erst aus Domen Sehenswürdigkeiten, aus Museen Borne der Kunst und aus Gastgärten Zentren der Gastronomie.Wie schrecklich die Vorstellung eines von Leere gähnenden, von Stille erdrückenden und von Ruhe beängstigenden Domes mitten im Sommer.Oder ein Museum ohne Gedränge, ohne daß die Bilder von Touristentrauben verstellt sind und ohne dem lautstarken Geplapper ausländischer Führer, -
Die Anzahl der Lehrer nimmt zu, die der Schüler ab. Der Kampf der einzelnen Schule um den Schüler kann beginnen.Der Direktor einer Hauptschule (er will ungenannt bleiben) hat mir seine Strategie verraten. Hier ein kurzer Überblick.Beim Vorstellungsgespräch wird dem Hauptschulanwärter vorerst einmal ein kaltes Büffet gereicht. Dazu reiche Getränkeauswahl.Hat sich der Herr Schüler gesättigt, darf er sich zur Verdauung einen Videofilm nach freier Wahl aus derschuleigenen Videothek ansehen. Zur Auflockerung bietet der Direktor dem zukünftigen Herrn Schüler ein Match mit einem
Es ist ein G'frett. Das ganze Jahr lang sagt man mir, was ich tun soll, oder gibt mir wenigstens Hinweise.Der Chef via Dienstbesprechung, die Firma via Dienstvorschrift, das Fernsehn via TV-Programm, der Tennisclub via Vereins Statuten usw. usw. usw.Jetzt aber im wohlverdienten, sauererarbeiteten Urlaub, jetzt auf einmal läßt man mich hängen - beinahe hängen. Denn es gibt ja - Gott sei's gedankt - die praktischen Urlaubsanimateure.Aber bitte, was soll unsereiner im Urlaub wirklich tun, wenn er sie doch so gewohnt ist, die Ganzjahresanimation.Man kommt sich ja ganz verloren und verlassen
Haben Sie auch einen Lieblingstag? Ja? Ich jedenfalls bevorzuge den Mittwoch. Er hat so recht alle Vorzüge und hält sich mit den Nachteilen in Grenzen. Sie wollen wissen, warum gerade der Mittwoch und nicht irgendein anderer Tag? Gern, sehr gern erklär' ich Ihnen das.Wenn ich hinten anfangen darf: Der Freitag ist mir zu hektisch. Dieses nervöse Vorbereitungsgetue auf das Wochenende: Einkaufen, Programme studieren, anrufen, wegräumen, putzen... Nein, nicht umsonst sind am Freitag die meisten Unglücksfälle und zum Streiten soll er auch bevorzugt werden, der Freitag.Da eher noch der
In letzter Zeit begegne ich immer häufiger einem Haus- und Balkonschmuck, der mir überaus rätselhaft ist. Es sind das eigenartige weiß-graue Schüsseln, die in unterschiedlichen Größen auf Baikonen, Dächern oder auch in Gärten prangen.Trotz eifriger Überlegungen und Recherchen hab ich noch nicht herausgefunden, welche Bewandtnis es mit diesen Schüsseln hat. Ich konnte bloß einige Vermutungen anstellen. Vielleicht handelt es sich um ein neuartiges Solarium, reine Solarschüsseln sozusagen, die via Sonne Urlaubsbräune auf den Benutzer zaubern und so den heimischen Balkonurlaub
Der gute alte Onkel Freud mit seiner Psychocouch ist out. Das Auto ist in, - und nicht nur zwecks schnellem vierrädrigem Ortswechsel, nein, auch oder besser in erster Linie zwecks Heilung der angeschlagenen Psyche. Ja, so vielseitig kann man es verwerten, das gute alte, aber dennoch immer neue Auto.Der Patient leidet an Angstzuständen und weiß nicht, wie er sie los wird. Das Auto bietet sich als idealer Angstlöser an, speziell auf sogenannten Staurouten. Dort verbreiten sich auf Grund des beschaulichen Tempos innere Ruhe und Gemächlichkeit. Eingebettet in die unüberschaubare Gemeinde der
Also das hab' ich immer gesagt: Die Kinder sollen es besser haben. Schließlich wozu haben wir den ganzen Fortschritt und so. Darum hab ich jetzt beschlossen, alle Wünsche meiner Kinder zu erfüllen. Beim Frühstück beginn ich schon damit. Manuela und Birgit, die zwei Älteren, haben gern diesen italienischen Ca-puccino mit Schlag und ein frisches französisches Butterkipferl mit Brombeermarmelade.Na, wenn sie's wolln, sollen sie es haben.Die Jüngere wieder ißt gern alternativ, auch schon zum Frühstück. Da muß ich ihr abends die Körndl ansetzen, dazu hat sie gern Mangos und
Quillt ihr Kleiderschrank auch schon über? Da gibt es ein Sonderangebot und dort ist etwas billiger, wie soll man da einem übervollen Kleiderschrank entkommen? Und einfach so die Modeernte aus dem Vorjahr wegschmeißen, das bringt man auch wieder nicht übers Herz. Was tun also?Hier einige Vorschläge:Leben Sie intensiver, setzen Sie sich einmal wo so richtig hinein, rutschen Sie wo so richtig hinunter oder kommen Sie einmal textilmäßig so richtig in die Speichen ihres Renners. Sie werden sehen, gleich ist der Trennungsschmerz halb so schmerzlich. Und die Textilbranche wird es Ihnen
Manche Menschen meinen, mit der Statistik kann man alles beweisen. Dabei übersehen sie ganz, daß man mit der Statistik weit mehr als nur alles beweisen kann. Zum Beispiel läßt sich statistisch einwandfrei beweisen, daß die Marsmännlein grün sind.Man braucht nur eine Umfrage starten, in der die Frage gestellt wird: Welche Farbe haben Marsmännchen: blau, rot, gelb oder grün? Bitte kreuzen Sie die richtige Farbe an.Die paar Befragten, die eventuell blau, rot oder vielleicht auch gelb angekreuzt haben sind entweder Scherzbolde, haben sich geirrt oder sind farbenblind. Damit ist also
Wie einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, hängen Art und Weise eines Telefongesprächs wesentlich"von der Telefonumgebung ab. Das heißt: Ist das Telefonambiente freundlich-blumig, dann sind es auch die dort geführten Gespräche. Ist es hingegen rund ums Telefon nüchtern und kalt, so sind auch die Gespräche dementsprechend.Die Vereinigung „Freundliche Telefonzelle" hat daher nun endlich zur wohnlichen Ausgestaltung der öffentlichen Telefonzellen aufgerufen. Erste Maßnahme: Die Telefonzelle, die schon vom Namen her nach Gefängnis, Quarantäne oder
Im Kampf um die Chancengleichheit in der Schule wird nach dem Schulweg und dem Schulbuch eine weitere Bastion gestürmt: die Schultasche.Sie war bisher jener Stein des Anstoßes, der zur Unterscheidung der Schüler beitrug. Die einen hatten noch Schultaschen sozusagen aus der dritten Generation - der Großvater hätte damit auch schon zur Schule gehen können, die anderen, gesegnet von den Früchten des Wohlstands, trugen Leicht-Leucht-Taschen mit integriertem Schulterhalt. Dieser eklatanten Chancenungleichheit muß also schleunigst ein Ende gesetzt werden, schließlich beeinflußt die
Jedes Jahr so Ende März bricht in unseren Breiten eine epidemische Krankheit aus, die in der Medizin unter dem Fachterminus „Tempus estivum", besser bekannt als Sommerzeit, eingegangen ist.Symptome dieser Krankheit sind im Anfangsstadium Unausgeschlafenheit, zeitliche Verwirrtheit und sogenannte Uhrenumstellzwänge. Dabei kommt es zu besonderen Belastungsspitzen im Uhrmachergewerbe, was den Hinweis nahelegt, daß die Krankheit etwas mit der Zeitmessung zu tun hat. Genauere Forschungen in diesem Bereich sind aber noch ausständig. Im Laufe der Zeit legen sich diese Symptome und werden
Man müßte mehr in Konzerte, in Theater, in Galerien! Wie oft hab' ich mir das schon vorgenommen. Aber wie es halt so ist, keine Zeit. Die Arbeit ist einem immer wichtiger als die ganze Kultur. Darum hab' ich sie jetzt auf den Nagel gehängt, die Arbeit, der Kultur zuliebe, - nur der Kultur zuliebe. Jetzt hab' ich Zeit, viel Zeit, und ich nütze sie für die Kultur.Morgens nach dem Frühstück geht's los. Da mach' ich via Tageszeitung meinen Tagesgeneralkulturplan. Alles was nach Kultur riecht, streich' ich mir an und Übertrag' es in meinen Kulturterminkalender.So zwischen zehn und elf geh'
Da sowohl im Betrieb als auch im trauten Hafen der Ehe echte zwischenmenschliche Zuneigung immer seltener wird, hat unsere Firma mit dem Produkt „Lieb und nett" für eine Alternative gesorgt.Die Normalausführung besteht aus einer Tonbandkassette, die jederzeit für Lob und verbale Streicheleinheiten sorgt. Einschalten genügt, Kopfhörer auf und schort träufelt der verbale Seelenbalsam.Eine Probe gefällig? Bitte: Was du heute geleistet hast, war super. Und dieses Kleid (dieser Anzug) ist wirklich chic. Und wie nett du immer zu allen bist. Darum lieben sie dich auch sooo und so
Nachdem heutzutage die Autos im innerstädtischen Verkehr mehr stauen als fahren, hat sich unser zukunftsorientiertes Planungsbüro auf die Konstruktion von sogenannten Stauautos spezialisiert. Es sind das Autos, die im Stau jenen Luxus bieten, der allen Stauärger im Nu verfliegen läßt.Zuerst einmal braucht ein Stauauto keine zweihundert PS. Für die fünf Stundenkilometer, die so ein wahrer Stau erlaubt, tun's auch drei PS. Was PS-mäßig eingespart wird, kann natürlich luxusmäßig wieder investiert werden.In spezialgepolsterte Ruhesitze etwa für die Staupause (jener Autostillstand, der
Seit im Osten der Bazillus des Separatismus grassiert und jedes kleinste Land seine eigene Suppe kochen will, seither macht auch der Onkel Ferdinand einen etwas unruhigen Eindruck. So war er früher gar nicht, so mürrisch, so widerspenstig, ja so aufmüpfig. Und seine bessere Hälfte, die Tante Frieda, fragt sich immer wieder: Was ist denn los mit dem Ferdinand?Onkel Ferdinand ist infiziert, und zwar vom Separatismusbazillus. Ja, es hat ihn erwischt und gar nicht so wenig.Und wie wir aus der Geschichte wissen, ist so etwas nicht ungefährlich. Alles will er seit neuesten separat haben, wie
Wieviele Kalorien haben Sie heute mit der „Du-darfst-Aktion" schon eingespart? Haben Sie sich schon in den Du- darfst-Spiegel geschaut? Wie hat er zurückgeschaut? Jetzt ist die Du-darfst-Gurke am Markt, kalorienreduziert gezüchtet, mit der Du-darfst-Krümmung, - alles Du darfst geprüft. Als Einführungsangebot gibt es zwei Du-darfst-Gurken mit den Kalorien von einer und dem Preis von drei. Dazu werden Du-darfst-Gurkenrezep-te angeboten: Gurken in Scheiben, Gurken in Würfeln, Gurken geraffelt, gehachelt, gehackt. Gurken in Dill, Gurken in Senf und Gurken in Salzlauge. Alle
In den letzten Jahren hat sich in unseren Breiten eine Krankheit ausgebildet, die die Medizin mit dem Fachterminus Weihnachtsshoppingnose bezeichnet, im Volksmund auch als Kling, Glöckchen, klingelingeling-Krankheit bekannt.Diese Krankheit tritt epidemisch in der Zeit von Mitte November bis Mitte Dezember auf. Dabei ist der Höhepunkt um den achten Dezember anzusetzen.Nachher klingt sie langsam ab und erlischt am 24. Dezember nach Geschäftsschluß schlagartig. Die Symptome dieser Krankheit sind vermehrtes Aufsuchen von Geschäften, wobei Buchhandlungen, Geschenksbou-tiken und Parfümerien
Wie aus aktuellen Pressemeldungen zu entnehmen ist, sollen die Dicken zur Kasse, genauer zur Krankenkasse, gebeten werden, nach dem Motto: Dicke belasten nicht nur Waagen übermäßig, sondern auch das Budget der Krankenkassen.Alles Blödsinn, alles reiner Blödsinn. Ganz im Gegenteil, Dicke sollen weniger zahlen, und das nicht nur bei der Krankenkasse. Die Gründe dafür liegen doch auf der Hand: Dicke haben meist eine geringe Lebenserwartung, na und was sich Kranken- und Pensionskassen dadurch ersparen, davon sprechen die Herrn dort nicht.Dicke stützen über ihren Mehrverzehr an
So eine Hochzeitsliste ist schon eine sehrpraktische Einrichtung. Man steht voreinem kostspieligen Wendepunkt in seinem Leben, Kochtöpfe fehlen, Teller fehlen, Gläser fehlen, ja sogar Messer und Gabel fehlen.Da springt nun die Hochzeitsliste in die Presche und saniert sozusagen vollautomatisch und gratisfranko die so armen Ehekandidaten, die ja seelisch ohnehin arg belastet nicht auch noch finanziellen Belastungen ausgesetzt werden sollen. Aber ist die Hochzeit die einzige monetär-seelische Belastungsphase im Leben von zwei Menschen?Nein, und noch einmal nein.Das geht schon weiter mit der
Bisher waren einschlägige Wissenschaftler der Meinung, daß Bücher die Leser verändern. Aufgrund von eingehenden Studien und repräsentativen Befragungen konnten besagte Wissenschaftler ihre Erkenntnisse auf diesem Gebiet enorm erweitern. Professor Buchinger kam nach jahrelanger Forschungsarbeit zur Erkenntnis, daß Bücher nicht nur die Leser, sondern auch die Schreiber verändern.Diese Erkenntnis beruht einerseits auf intensiven Beobachtungen und andererseits auf Selbstzeugnissen von Schriftstellern.Zur Illustration seien hier einige dieser Beobachtungen und Selbstzeugnisse erwähnt.Kaum
Früher war das alles ganz anders. Da hat das junge Mädchen den Auserwählten eingeladen, nach Strich und Faden eingekocht und sozusagen mit Gabel und Messer zur Strecke gebracht. Der Jüngling wiederum hat standesgemäß seinen schnittigen Chevrolet vor der Tür der Angebeteten eingebremst, hat das selbstgepflückte Blumensträußchen aus dem Kofferraum genommen und hat mit Herzklopfen an die Tür geklopft.Wie gesagt, heute ist das alles ganz anders. Heute fragt sie per Telefon: Chinesisch oder Griechisch, - und meint damit: Wohin gehen wir heute essen? Vielleicht schiebt sie auch noch eine
Böse Zungen behaupten ja, die Lehrer würden nur deshalb Lehrer, weil sie so viele Ferien hätten. Und am liebsten wäre ihnen ja: im Winter Maurer und im Sommer Lehrer, dann würde das feriale Gefühl gar nicht mehr abreißen. An diesem Gerücht ist nur der Neid der Besitzlosen schuld und sonst gar nichts. Die Lehrer würden nämlich statt der Ferien viel, viel lieber in die Schule gehen, wenn sie könnten.Die Schule ist ja in den Ferien vergleichsweise eine Oase der Stille und der Ruhe, während an den adriati-schen Stränden, auf den Autobahnen und in den Zentren des Fremdenverkehrs der
Also bitte, damit Ihr wißt, wie so alles läuft hier - kurz das Programm für heute. Um 7 Uhr wecken mit Medita-tiönsmusik zur sogenannten Selbst-fmdungsphase. Sollte sich jemand trotz Meditation und Musik selbst nicht finden, so genügt eine Verlustanzeige am grünen Brett. Sie wird im Gesprächskreis IV diskutiert.Um 8 Uhr: Gemeinsames selbstgeschrotetes Alternativ-Müslifrühstück mit Fünfkorn, Bruchweizen und Jasmintee - bioenergetisch-psychode-lisch.Nach dieser Aufbauphase kurz ein Vortrag von Guru Hüftsnixdaunn-schadsnix zum Thema: Die kontemplative Phase in der sexuellerotischen
Also bitte, damit Ihr wißt, wie so alles läuft hier - kurz das Programm für heute.Um 7 Uhr: Wecken mit Meditationsmusik zur sogenannten Selbstfin-dungsphase. Sollte sich jemand trotz Meditation und Musik selbst nicht finden, so genügt eine Verlustanzeige am grünen Brett. Sie wird im Gesprächskreis IV diskutiert.Um 8 Uhr: Gemeinsames selbstgeschrotetes Alternativ-Müslifrühstück mit Fünfkorn, Buchweizen und Jasmintee - bioenergetisch-psychode-lisch.Nach dieser Aufbauphase kurz ein Vortrag von Guru Hüftsnixdaunn-schadsnix zum Thema: Die kontemplative Phase in der sexuellerotischen
Bademeister sind an sich, oberflächlich betrachtet, arme Menschen. Sie sehen so viel Wasser und dürfen nur zwecks Lebensrettung hineinspringen. Das muß schon grausam sein, besonders wenn die Sonne niederprasselt und kein Schatten mehr kühlt.Freilich, wenn man bedenkt, wie mäßig heiß so die Sommer in unseren Breitengraden sind, dann ist das Bedauern schon erträglicher.Doch was macht ein Bademeister bei Regen und Kälte? Muß er bei so einem Wetter nicht überhaupt an seiner Berufung verzweifeln?Wäre er nicht mit Macht und Autorität gesegnet, er hätte wohl gar nichts was ihm Freude
Also dieses ewige Einbauen und Umbauen in meinem Auto, das geht mir jetzt schon ganz schön auf die Nerven. Zuerst hab ich die Gurten eingebaut, dann den Katalysator. Jetzt bin ich gerade beim Einbau von Fahrtenschreiber und Feuerlöscher.Weil ich ein Mensch bin, der Unangenehmes mit einem Streich erledigen möchte, hab ich mich entschlossen, mein Auto einbaumäßig so zukunftsorientiert und perfekt auszustatten, sodaß ich mit Garantie die nächsten zwanzig Jahre meine Einbauruhe habe.Zuerst hab ich an einen sogenannten Radarstrafbescheidzahlscheinau-tomaten gedacht. Dieser wird wohl über
Die Bahn ist ja wirklich eine tolle Erfindung. Nicht nur daß man sitzend in die entlegensten Teile der Welt befördert wird, nein, auch Speis und Trank, Liege- und Schlafmöglichkeit und nicht zuletzt Raucher- oderNicht-rauchercoupeös werden einem angeboten.Der Komfort scheint nicht mehr steigerbar, zumal einen jetzt auch schon das Gepäck bei der Haustür von eilfertigen Eisenbahnern aus der Hand genommen wird. Und trotzdem, ein Komfort fehlt noch, das Speak- beziehungsweise Silencecoupe, das Sprech- beziehungsweise Schweigecoup6.Ist es Ihnen nicht auch schon so ergangen, daß Sie müde und
Das mit den Lärmschutzwänden ist schon eine prima Sache. Es ist laut, aber man hört es nicht. So macht selbst das Autobahnanrainem Spaß.Die Idee mit den Schutzwänden müßte ausgebaut werden, es ist ja doch nicht nur der Lärm, der an den Nerven sägt. Da gibt es eine ganze Menge, was sich der geplagte Zeitgenosse hinter Wände wünscht.Zum Beispiel so manche moderne Architektur. Wäre sie nicht erträglicher hinter Sichtschutzwänden. Das sensible Auge würde geschont, und die modernen Architekten hätten Narrenfreiheit dahinter, allen wäre also geholfen.Oder die
Sie kennen sicher die Dame mit dem etwas langwierigen Namen: Im Augenblick sind alle Leitungen besetzt.Sie hat nicht nur einen umständlichen Namen, sie wiederholt ihn auch bis zum Aus-der-Haut-Fahren. Und das Hinterlistige an ihr, sie droht auch noch, ja den Hörer nicht aufzulegen, als ob ihr Name eine Ohrenweide wäre, auf der zu grasen wohl unwiderstehlich sei. Sie begegnet mir immer dann, wenn ich auf der Suche nach einer Telefonnummer bin, das ist eigenartig.Einmal, als sie sich schon weiß Gott wie oft wiederholt hatte, fragte ich höflichdazwischen, wie lange sie mich noch mit ihrem:
Ich komme soeben von einer Reise nach Hollywood zurück und bin überrascht, was sich dort alles geändert hat. Zuerst war ich der Meinung, ich treffe dort ein Traumland mit Filmschönheiten, Palmenstränden und rasanten Autos. Aber nichts davon. Hollywood ist nur der Deckname für eine großangelegte Küche, mit zugegeben durchaus prominenten Köchen.Der erste, den ich getroffen hab, bereitet vorzügliche Salatsaucen zu. Ehrlich gesagt, wenn ich sie nicht selbst gekostet hätte, ich hätte es nicht geglaubt. Sie sind wirklich schmackhaft. Der nächste komponiert vorzügliche Sugos, die nackte
Wahlwasser ist jene Spezies von Wassern, mit denen die meisten Politiker von oben bis unten gewaschen sind. Es verleiht ihnen speziell nach einem Vollbad ein glänzendes Aussehen, das nach einem Brausebad halbmatt glänzt und nach Sitzbad, Fußbad und Tropf erl-bad immer matter wird, bis sich bei absoluter Vermeidung von Wahlwasser ein grünlicher Schimmer zeigt.Wahlgegner läßt man am besten im trüben Wahlwasser fischen. Dortist die Wahrscheinlichkeit, daß selbige baden gehen, enorm groß.Auch zum Reinigen der Wähleraugen vom Sand, den der politische Wahlgegner den Wählern in die Augen
Vor kurzem traf ich meinen Freund, genannt der Jurist, im Keller einer Weinstube beim dritten Vierterl. Er hatte schon ein bißchen einen philosophisch-melancholischen Blick und war froh, sich endlich seinen Kummer von der Seele reden zu können. „Was ist mit Dir?” fragte ich ihn mitfühlend, „Du schaust gar nicht gut aus.”„Ja, es ist schrecklich”, bestätigte er mir seinen Zustand, und deutete auf einen Artikel in einer aufgeschlagenen Zeitung.„Das Abendland wird noch ins totale Chaos stürzen. Man schreckt vor nichts zurück. Die letzten Bastionen der Ordnung brechen zusammen.
Handtasche, Hut und Schuhe müssen zusammenpassen. Frauen, die auf sich halten, stimmen auch Kleiderfarbe, Nagellack und Brillenfassung aufeinander ab.Das alles ist nichts Neues mehr.Aber haben Sie auch gewußt, daß der Hund - der Modehund - zur Garderobe passen muß?Na sehen Sie, man lernt immer wieder etwas dazu. Den Boxer etwa trägt die etwas ältere Dame zum grobgenoppten Winterkostüm kombiniert mit Rauhlederstiefeln.Bernhardiner machen sich am besten bei großgewachsenen Damen in Waschbärhülle.Dackel hingegen zieren die kleinwüchsig, vollschlanke Endfünfzigerin in
Sind Sie auch schon auf Fertiggerichte umgestiegen. Praktisch sag ich Ihnen, einfach praktisch. Kaufen, aufwärmen, essen. Fertiggerichte sind die Zukunft.Nur schade, daß dieses Fertigsystem auf's Essen beschränkt bleibt. So eine Idee muß doch ausgebaut werden.Wie wär's mit Fertigfreunden. Das sind Freunde, die irgendwie kühlschrankmäßig bereit stehen, und ist einmal Bedarf da, dann holt man sie hervor und verbraucht sie. Zum Beispiel zum Schifahren, oder zum Theaterbesuch, vielleicht auch für einen Urlaub. Das Aufwärmen kann dabei unterbleiben. Es ist nicht auszuschließen,
Kommen Sie fünfmal pünktlich zur Abfahrt eines Zuges, - immer wird der Zug verspätet abfahren. Kommen Sie aber einmal verspätet auf den Bahnhof, der Zug ist mit Garantie pünktlich abgefahren, und Sie haben das Nachsehen. Ist das gerecht, frag ich? Warum ist immer der Passagier der geschnapste und nie die Bahn?Gegen diese offensichtliche Un-gerechtigkeit muß doch ein Kraut gewachsen sein, oder?Zum Beispiel könnte der Schaffner bei verspäteter Abfahrt eine Fahrpreisermäßigung rückerstatten. Etwa für jede Minute Verspätung einen Schilling. Oder wenn der Zug pünktlich abfährt und
Ein Trend kehrt sich um. Statt fast heißt es jetzt slow. Langsam ist die Devise.Haben Sie es schon gemerkt, die ersten Langsamgeher sind unter- wegs. Nein, nicht übermüdete Pen- sionisten, sondern quicke und smarte Endzwanziger sind es, die sich auf den Langsamtrip eingeschworen haben. Und das nicht nur beim Gehen.Auch das Slow-Food ist en vo- gue. Nicht schnell irgendwo einen Stehimbiß wie die Amerikaner hinunterwürgen, nein, gemütlich und langsam genießen wie die Fran- zosen.Jeden Bissen fünfmal umdrehen im Mund, Zeit lassen, nichts als Zeit lassen, - genießen, nichts als
Gegensätze ziehen sich an, heißt es immer. Die Kleinen lieben die Großen, die Dicken die Dünnen und die Dummen die Gescheiten.Aber wie ist das mit rassigen Mädchen und rassigen Autos, die sich so innig anziehen, wie jede Autopräsentation beweist. Wo blei- ben da die Gegensätze?Auf beiden Seiten Rasse, auf bei- den Seiten unübersehbare Kurven, sowohl im Chassis als auch dann unterwegs auf zügiger Fahrt.Beide setzen dicke Brieftaschen voraus, und beide bedürfen der umsichtigen Pflege.Sowohl Mädchen als auch Autos werden gern hergezeigt, erwecken gern Neidgefühle und werden je
Eigentlich bin ich schon ziemlich perfekt als Hausmann. Drei-Minuten-Eier kochen kann ich schon, ohne daß sie aufspringen. Teekochenkann ichauch. Und beim Geschirrabwaschen bin ich nicht zu schlagen. Nur eines bereitet mir noch unüberwindbare Schwierigkeiten: die Unterscheidtingvon Salz und Zucker.Immer passiert es mir, daß ich den Tee salze und das Frühstücksei zuckere.Was soll ich tun? Wie läßt sich das verhindern, wo sich doch Salz und Zucker gemeinerweise nur im Geschmack, aber nicht in der Farhe unterscheiden? Alles Mögliche hab ich schon probiert.Zuerst versuchte ich es mit
Wenn Sie auf Reisen gehen, dann schauen Sie sich alles an, jede Kirche', jedes Denkmal, jede Hausfassade und jeden Innenhof. Wer weiß, ob Sie noch einmal hierher kommen.Sollte Sie so ein dera.rtiges Besichtigungsprogramm ermüden, überwinden Sie Ihre Müdigkeit mit Aufputschmitteln. Schlafen können Sie daheim auch. Bei der.Nahrungsau????nahme hal-ten Sie sich kurz und bündig. Würstelbuden und Stehbuffets sind dafür bestens geeignet, ????ie helfen Zeit sparen, die Sie für Besichtigungen notwendig brauchen. überhaupt, fotografieren Sie alles. Daheim haben Sie dann erst richtig Ruhe zum
Endlich ist es soweit, die mediale Leerzeit ist beendet. Nach einer elendslangen Durststrecke ist es nun möglich, vom ersten Hahnenschrei bis zur TV-Bundeshymne das mediale Fullservice in Anspruch zu nehmen.Also am Anfang steht der Radiowecker mit 03. Der bringt schon einmal den nötigen Schwung in den verschlafenen Laden. Wer sich mit 03 duscht, der ist nicht nur £oren-tief sauber, sondern auch ohrentief wach.Wenn dann zwecks Gelderwerb wohl oder übel der heimische Soundtempel verlassen werden muß, dann springt der Stereowalk-man in die Bresche. Mit ihm wippt's sich gleich
Es ist ein Jammer. Die Gymnasien bersten vor Schülern, die HTL's, die HBLA's, die HAK's und so weiter detto, na und auf der Uni, da sollen die Studenten schon übereinander sitzen, weil sie nebeneinander nicht mehr Platz haben. Alles studiert, will studieren, aber warum nur, wo doch so mancher Akademiker im besten Fall als Taxler einen Job bekommt, wenn er Glück hat.Andere stehen überhaupt ohne auf der Straße. Und trotzdem dieser Run! Warum nur? Ist es der unstillbare Wissensdurst unserer Jugend? Ist es die phänomenale Intelligenz unseres Nachwuchses, die nicht zu bremsen ist?Ist es die
Ich habe mich völlig umgestellt, für die Gesundheit darf einem ja nichts zu blöd, ich wollte sagen, zu mühsam sein.Zuerst gleich nach dem Aufstehen Gymnastik, — Morgengymnastik für den Kreislauf, für die Kondition, für's Munterwerden, für die Linie-überhaupt, weil es so gesund ist. Fünf Minuten genügen.Dann Meditation für den Geist, für die Seele und auch ein bißchen zum Ausrasten, ebenso fünf Minuten täglich. Alles mäßig, aber regelmäßig, -wie gesagt, fünf Minuten täglich.Auch die Wechseldusche soll sehr gesund sein, hab ich irgendwo gelesen. Warm, kalt, warm,
In letzter Zeit bin ich etwas stärker geworden, das Herz tut auch nicht mehr so, wie es soll, und der Blutdmck ist auch nicht mehr das, was er sein köimte.Mein Arzt sagt, daß mir ein bißchen mehr Bewegung gut tun würde. Darum habe ich jetzt meinen gesamten Tagesablauf auf Bewegung umgestellt.Das beginnt schon in der Früh, Punkt 7 Uhr 33, da schaltet sich automatisch mein Radiowecker auf aktives Erwachen. Ich hör mir also Use Buck an und dreh mich dann auf die andere Seite, um sie ausklingen zu lassen. Dann, um 7 Uhr 45 hol ich mir die Zeitung, die vor der Tür hegt, das ist die
Wer mit der Zeit geht, schwört auf Elektronik. Deshalb stell ich meinen Haushalt auf dieses zukunftsweisende Medium um. Stück für Stück, unbarmherzig.Raus mit antiquierten Kü-chenmessem und simplen Schneidbrettem — eine elektronische Brotschneidemaschine und ein elektronisches Küchenmesser müssen her. Wie soll die Konjunktur oben bleiben, wenn wir mit unseren Ansprüchen unten bleiben — wie, frag ich Sie?Dann die schäbige hölzerne Kaffeezerkleinerungsmühle aus Großmutters Kücheninventar. Nostalgie hin, Nostalgie her, elektronisch wird er gemahlen, der Kaffee!Und dieses
Irgendwie hab ich das Gefühl, daß alles noch viel zu langsam geht.Die Computer sind zwar schon ganz passabel, was das Rechentempo anbelangt. Auch Polaroid mit seinen Fotoausspuckgeräten kann sich sehen lassen. Na und diese Mikrowellenherde, auch ganz ordentlich im Tempo.Aber ist das alles, in einer Zeit, die sich mehr dem Fortlauf als dem Fortschritt verschrieben hat?Dieses langwierige morgendliche Rasieren zum Beispiel, wo doch die Zeit am Morgen ohnehin so knapp bemessen ist. Wann kommt endlich die Fünf-Sekun- den-Rasur mittels Heißluft oder Laser — mir ist das gleich. Hauptsache, es
Ich bin verkabelt, ja 19 TV-Pro- gramme und 22 Rundfunkprogramme auf Knopfdruck. Irgendwie hat man das Gefühl, man hat die Welt im Kasten, Amerikanische Dinnerparty, französische Nouvelle cuisine, Englischer Five o’clock tea, italienische Mafiatorte, deutsche Klöße, österreichische Kasnudeln.Das waren nur die Rezepte, die Kochrezepte auf Kabel. Aber da gibt’s noch Bastelstunden, Revueum Mitternacht, Einführung in die Algebra, Das Wort zum Sonntag, Die grüne Ecke, Der Radfahrer, Alf und so fort.Ursprünglich hatte ich ja Probleme mit den Parallelsendungen. Das sind jene, die zur
Das ist zwar noch nicht medizinisch bewiesen — noch nicht —, aber lang kann es nicht mehr dauern. Die Vernunft spricht eindeutig für die Langlebigkeit der Langschläfer.Zuerst einmal: Wer im Bett liegt, kann nur schwer einem Unfall zum Opfer fallen. Wer weiß, welchen Input die Unfallkrankenhäuser so täglich haben, der glaubt an die Wirkung des Langschlafes.Dann: Wie wir alle wissen, ist gerade am Morgen auf den Straßen der Teufel los. Jeder will zurecht in die Arbeit, und wer in die Arbeit gleitzeitet, der möchte erst recht durch den Tritt aufs Gaspedal ein paar Minuten