Konferenzen müssen sein, Sitzungen müssen sein, Generalversammlungen müssen sein, aber nirgends steht ge-
schrieben, daß jemand bei all diesen Zusammenkünften quasi physisch anwesend sein muß.
Ein Termin, eine Ausschreibung, ja, die müssen sein, aber dieses mühevolle Herumsitzen, dieses ekelhafte Passivrauchen und dieses Gequatsche um Nichts und um wieder Nichts, das alles muß nicht sein. Jedenfalls steht das nirgendwo geschrieben.
Im Zeitalter der Telekommunikation, wo hin und her gefaxt wird, ist es ja wirklich unnötige Zeitverschwendung, dieses Hasten von einer Sitzung zur anderen, von einem Konferenztermin zum anderen. Und außerdem: Wen interessiert denn schon wirklich die Meinung des anderen? Pro forma vielleicht, aber so tief im Innersten ist doch jeder überzeugt, daß er die Weisheit mit dem Löffel....
Bitte, nichts gegen Demokratie, aber doch bitte nicht so mühsam. Eine Aussendung und ein Rückruf tun's doch wohl auch. Was könnte man nicht alles in der gewonnenen sitzungsfreien Zeit tun. Abgesehen von wirklicher Arbeit, könnte man sich an
Swimmingpool und Tennisplätzen den schöneren Seiten des Lebens zuwenden.
Auch dem Zwischenmenschlichen in der Firma könnte man sich auf diese Weise mehr widmen. Und außerdem, was man sich dann alles sparen könnte: Fahrtspesen, Diäten, Heizungskosten, Konferenzunterlagen, Mineralwasser, Putz- und Reinigungskosten und nicht zuletzt Unmengen von so gesundheitsschädigendem Koffein und Nikotin.
Nein, man muß ja kein Spielverderber sein, wer will, der soll ruhig den Konferenztourismus pflegen, - es gibt Leute, denen gefällt so etwas. Aber bitte keine Zwänge, keine Konferenzzwänge, Sitzungszwänge und Ver-sammlungszwänge.
Wer will, ja, wer nicht will, nein.
Und wer der Chef ist, der schon, schließlich wozu ist er der Chef und wofür schöpft er den Rahm ab, soll er auch was tun dafür. So eine Konferenz für sich alleine kann ganz unterhaltsam sein, wenn's auf Gran Cana-ria ist oder sonstwo in der Sonne.
