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Kopten

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Auch heuer kam — wie in den letzten Jahren — die hoffnungsfrohe Mitteilung, daß der koptische Patriarch Schenuda III. rechtzeitig vor Weihnachten aus der Verbannung befreit und von der Regierung wieder in seine Rechte eingesetzt werden würde. Ob es diesmal wahr wird, bleibt abzuwarten.

Bekanntlich war das Oberhaupt der größten christlichen Kirche im nahöstlich-arabischen Raum knapp vor der Ermordung Präsident Sadats buchstäblich „in die Wüste geschickt" worden: Seit 1981 wird der Patriarch in einem Wüstenkloster festgehalten. Die fadenscheinigsten Ausreden müssen herhalten, um die weitere Konfinierung des Patriarchen zu begründen.

Solange Schenuda III. in der Wüste bleiben muß, wird sich am latenten Unsicherheitsgefühl der Kopten im angeblich prowestlichen Ägypten wenig ändern. Darüber hinaus ist die Behandlung des Patriarchen für alle Christen im Nahen Osten ein Testfall dafür, wie sie angesichts der sogenannten ,Jie-Islamisierung" ihre Situation einzuschätzen haben.

Die mangelnde Solidarität der Christen des Westens macht für die Kirchen im Nahen Osten die Zukunft nicht verheißungsvoll.

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