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Monte Cassino

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Erst 1951 -jetzt vor 35 Jahren - wurde im Detail bekannt, was acht Jahre vorher in Monte Cassino geschehen war: Der Hauptakteur schilderte in der FURCHE, wie es gelungen war, die unersetzlichen Kunstschätze der Abtei des Heiligen Benedikt zu retten.

Die schmälste Stelle der Apenninhalbinsel war von der Deutschen Wehrmacht zur Abwehrstellung ausgebaut worden, die von den Amerikanern überwunden werden mußte, wenn sie nach Norden vorstoßen sollten. Monte Cassino galt im Sinn der Haager Landkriegsordnung als Neutrale Zone“. Trotzdem wurde sie am 15. Februar 1944 von amerikanischen Bombern zerstört.

Oberstleutnant Julius Schlegel, Kommandeur der Instandsetzungsabteilung der Panzerdivision Hermann Göring, ein gebürtiger Wiener, erkannte die Gefahr. Auf eigenes Risiko verhandelte er mit dem Abt, stellte dann Lastwagen und Mannschaften bereit, ließ die Kunstschätze verladen und übergab sie in Rom Vertretern des Vatikan.

70.000 Bände der Bibliothek, 1.200 mittelalterliche Handschriften, aber auch in das Kloster verlagerte Bilder süditalienischer Galerien wurden so gerettet.

1954 legte Papst Pius XII. den Grundstein zum Wiederaufbau der Abtei, 1964 konnte Paul VI. die Basilika neu einweihen.

Schlegel starb 1958 in Wien. Daß ihm kürzlich im Wertheimsteinpark in-Döbling ein Denkmal errichtet wurde, war eine späte Anerkennung.

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