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Primas in Haft

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,J.n Ungarn, wo die Kommunisten 1948 die legale politische Opposition erdrosselten und die Alleinherrschaft antraten, fühlte sich Kardinal Mindszenty als letztes Haupt eines auch politisch gemeinten Widerstands“, schreibt Hansjakob Stehle („Ostpolitik des Vatikan“).

Jozsef Mindszenty war im September 1945 zum Fürstprimas von Ungarn und Erzbischof von Esztergom er-' nannt worden. 1946 wurde er Kardinal.

Nach der Machtübernahme der Kommunisten blieb er der einzige echte Gegenspieler des Parteichefs Ma-tyas Rakosi, als dieser die katholischen Schulen verstaatlichte.

Am Weihnachtsabend 1948 — vor 40 Jahren — wurde der Primas verhaftet, am 8. Februar 1949 wegen .JSpionage und Verschwörung“ zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Aufstand im Oktober 1956 befreite auch den Kardinal, der dann in der US-Botschaft Asyl suchte.

Erst 1971 verließ Mindszenty unter Vermittlung von Kardinal König Budapest und verlebte seinen Lebensabend in Wien, wo er 1975 starb. Nun soll er posthum von den damals erhobenen Beschuldigungen freigesprochen werden.

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