Visitationsergebnis der Diözese Gurk

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"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu keinen personellen Konsequenzen kommen wird". Mit diesen Worten bilanzierte der Salzburger Erzbischof und päpstliche Visitator, Erzbischof Franz Lackner, seine Eindrücke nach dem Abschluss der Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt. Er habe während seiner Visitation viel zerrüttetes Vertrauen und Ängste bei Gläubigen und Mitarbeitern in Kärnten gespürt, so dass er von einer "Diözese im Ausnahmezustand -und zwar durch alle Schichten hindurch" sprechen wolle, sagte Lackner bei einer Pressekonferenz am 15. März in Salzburg. Anlass war der Abschluss der von ihm mit einem Team durchgeführten Apostolischen Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt. Der Bericht, der nun an die Nuntiatur in Wien und von dort an die zuständige römische Bischofskongregation ergeht, umfasst laut Lackner 50 Seiten und gliedert sich in vier Bereiche: einen pastoralen Teil, einen kirchenrechtlichen Teil, einen wirtschaftlichen Teil sowie einen Überblick über die Medienberichterstattung. Angehängt sei außerdem der von der Kärntner Diözesanleitung erstellte Prüfbericht aus dem Jahr 2018. Weitere Schritte und auch Entscheidungen bzw. Konsequenzen lägen nun in Rom bzw. bei der zuständigen vatikanischen Kongregation für die Bischöfe, betonte Lackner.

Ein wesentlicher Teil der Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt betraf das wirtschaftliche Gebaren des bischöflichen Mensalgutes (dem "Bistum"). Hier lauteten die Vorwürfe auf Misswirtschaft und eine unsachgemäße Verwendung der Mittel durch den früheren Kärntner Bischof Alois Schwarz. Bei der Pressekonferenz berichtete der langjährige steirische Finanzkammerdirektor und nunmehrige Caritas-Direktor Herbert Beiglböck als Teil des Visitationsteams: Es gebe "keine wirtschaftliche Gefährdung des Bistums" und auch keine missbräuchliche Verwendung von Kirchenbeiträgen. Auffällig sei indes ein häufiger Wechsel von Geschäftsführern in diesem gesamten Zeitraum -insbesondere in den letzten vier Jahren -sowie eine "sehr hohe Personalfluktuation im Unternehmen". Gespräche u. a. mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bildungshaus St. Georgen/Längsee hätten ein "schlechtes Betriebsklima", ein "großes Maß an Misstrauen" sowie "Unordnung und fehlende Strategie" als mögliche Ursachen für die Missstände zu Tage gefördert.

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