Wachablöse an Kirchenspitze
Kardinal Christoph Schönborn legte nach 22 Jahren den Vorsitz der Österreichischen Bischofskonferenz zurück. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner folgt ihm nach.
Kardinal Christoph Schönborn legte nach 22 Jahren den Vorsitz der Österreichischen Bischofskonferenz zurück. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner folgt ihm nach.
Angekündigt hat er es schon seit Monaten. Zuletzt machte ihm der Corona-Lockdown einen Strich durch die Rechnung. Bei der zurzeit in Mariazell tagenden Sommer-Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz legte Kardinal Christoph Schönborn nun den Vorsitz dieses Leitungsremiums der katholischen Kirche des Landes zurück. 22 Jahre – nur Kardinal Franz König wies eine längere Amtszeit auf – war der Wiener Erzbischof als oberster Repräsentant der österreichischen Ortskirche tätig gewesen.
Schönborns Amtszeit begann 1998 mitten in der Affäre Groër II und war zu Beginn von scharfen Auseinandersetzungen im Episkopat, insbesondere mit dem St. Pöltener
Hardliner Kurt Krenn geprägt. 2020 übergibt der Wiener Kardinal die Leitung eines weitgehend befriedeten Bischofsgremiums.
Schönborns Rückzug kann als erster Schritt in den Ruhestand gesehen werden. Mit seinem 75. Geburtstag im Jänner hat er zwar, wie kirchenrechtlich vorgesehen, dem Papst seinen Rücktritt als Erzbischof von Wien angeboten. Ob und wann dieser ihn aber annimmt, liegt nicht in Schönborns Hand. Seine Ablöse an der Spitze der Bischofskonferenz konnte er aber selber bestimmen, zumal sein Mandat noch einige Jahre gedauert hätte.
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