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"Vater der Hoffnung" Die Indios nennen ihn "Großväterchen" oder "Vater der Hoffnung". Am 3. November feierte Samuel Ruiz Garcia, Bischof von San Cristobal de Las Casas in der mexikanischen Provinz Chiapas, seinen 75. Geburtstag. 1959 setzte Johannes XXIII. den 35jährigen auf den Bischofsstuhl, den einst der Indio-Apostel Bartolome de Las Casas innehatte. Schon ein Jahr später nahm der junge Bischof am Konzil teil. Bekannt wurde Ruiz als engagierter Kämpfer für die Rechte der Indios und als Vermittler zwischen der mexikanischen Regierung und der zapatistischen Guerilla. Vom politischen und wirtschaftlichen Establishment wurde Ruiz wiederholt unter Druck gesetzt, auch der starke konservative Kirchenflügel griff ihn an: 1995 forderte Kardinal Juan Sandoval Iniguez von Guadalajara öffentlich seinen Rücktritt. Bischof Ruiz ließ sich dadurch aber nicht entmutigen, auch nicht, als ihm im August 1995 ein Koadjutor beigestellt wurde, der ihm nachfolgen wird. Mit Erreichen des 75. Lebensjahres muß Bischof Ruiz dem Papst seinen Rücktritt anbieten. red * Vater der Armenier Mit 265 Stimmen wurde Erzbischof Karekin Nersessian, Patriarchalvikar der Diözese Ararat, zum 132. Katholikos der armenisch-apostolischen Kirche gewählt. 455 Delegierte aus Armenien und der weltweiten Diaspora waren in die Residenz nach Etschmiadzin gekommen; dort kürten sie am 27. Oktober ihr neues Oberhaupt. Die Wahl war notwendig geworden, weil der bisherige Katholikos, Karekin I., im Juni einem Krebsleiden erlegen war. Obwohl die Wahlordnung der armenischen Kirche die Neuwahl erst ein halbes Jahr nach dem Tod des Katholikos vorsieht, wurde diesmal schon jetzt gewählt, weil die Kirche die Jahrtausendwende nicht ohne Oberhaupt begehen wollte. Die Wahl war vom Attentat auf armenische Politiker, dem unter anderem der armenische Regierungschef Vasken Sarkissian zum Opfer fiel, überschattet. KAP * Papst zu alten Leuten Johannes Paul II. hat einen Brief an die alten Menschen geschrieben. In dem 42seitigen Dokument spricht der 79jährige Papst über seine eigene Erfahrung mit dem Altwerden und wendet sich nachdrücklich gegen das Abschieben alter Menschen an den Rand der Gesellschaft. Ebenso vehement lehnt der Papst die Euthanasie ab, erinnert aber daran, daß niemand eine medizinische Lebensverlängerung um jeden Preis (er spricht von "therapeutischem Übereifer") verlangen könne. KAP

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