Warum sind die Autoren nicht vorsichtiger? Die Verleger können ihre Feinde werden — das hat sich schon oft bestätigt; soeben wieder an zwei beim Publikum recht beliebten Schriftstellern. Sven Stolpe kennen wir von vielen guten Romanen („Spiel in den Kulissen“, „Leicht, schnell und zart...“, „Das Mädchen von Orleans“ und vor allem „Frau Brigitta lächelt“). Mit freudiger Neugier nimmt man das jüngst erschienene Werk zur Hand („Mittsommernacht“, Josef-Knecht-Verlag, Frankfurt 1957. 301 Seiten) — und traut seinen Augen nicht. Eine simple, eintönige, unbedeutende
..Die christliche Welt ist eine mehr oder weniger gut gelungene Symbiose zwischen Kirche und einer bestimmten Zivilisation. Gewöhnlich wissen die Christen selbst nicht, was in ihren Ueberzeugungen und Handlungen wirklich aus dem Christentum kommt und was die Folge der Zivilisation, des soziologischen Milieus ist, aus dem sie stammen. Guten Glaubens meinen sie als Christen zu handeln, wenn sie in Wirklichkeit als Franzosen, als Deutsche, als Europäer oder, noch bescheidener, als Bürgerliche handeln.“ So zu lesen in dem Buche „Splitter und Balken“ (Von den Aergernissen einer
Mitten in der Welt. Das Leben der Kleinen Brüder Jesu von Pater De Foucauld. Von Ren Voillaume. Uebertragen von M. Birgitta zu Münster OSB. Verlag Herder, Wien. 293 Seiten. Preis 73 S.Der Generalöbere der „Kleinen Brüder Jesu“ gibt eine Sammlung von Texten, Vorträgen für die Novizen, Rundbriefen an die Brüder usw. heraus, um die Brüder des Charles de Foucauld bekannt zu machen. Diese Gemeinschaft ist im Werden. Das sieht man am Interesse, das — wenigstens in Frankreich — für' diese Gefolgschaft besteht. Man sieht es am inneren, langsamen Gestalten der „Kleinen Brüder“
Wer ist das doch, der sich durch die vielen Stimmen hindurch an unser Ohr drängt, daß wir horchen sollen, um dann gehorchen zu müssen?! im Gewissen und im Gebet, auf dein Kasernenhof und im Kloster, auf der Arbeitsstätte und im Straßenverkehr, bei Handhabung des Staubsaugers und beim physikalischen Experiment. Ueberallhei kommen Stimmen, die befehlen. Und mitten darin ist der Mensch, der diese Stimmen hört. Gehorcht er, so scheint die Welt weiterzugehen; aber die Freiheit des Menschen? Gehorcht er nicht, so gibt es Unglücke — aber die Selbstbestimmung scheint gewahrt. Das geht so
Ein Sohn des Glücks. Roman von Hermann Kesten. Verlag Kurt Desch, Wien. 295 Seiten.Dieser Roman ist mehr als die Geschichte eines raffinierten, bildhübschen Jungen, eine6 Hochstaplers, Betrügers, Verführers — eines Menschen, den alle lieben und der ein „Sohn des Glücks“ ist: Gabriel Amoroso-d'Amoureux-Lover-Lieber; ist mehr als die Liebesgeschichten, Eheverwicklungen und Partnerver-tauschungen, die alle ein wenig zu deutlich geschildert und fast ein wenig zu häufig sind. Es ist wie ein Bild des heutigen Allgemeinmenschen. Gabriel behauptet von sich, er habe im Grunde nur das Talent
Stücke für das Theater am Schiffbauerdamm. Von Bertolt Brecht. Zwei Bände. 319 und 317 Seiten. Suhrkamp-Verlag. Preis“ 16 DM.Diese beiden Bände schließen unmittelbar an die „Ersten Stücke“ (bis 1927) an, die ebenfalls vom Suhrkamp-Verlag herausgegeben wurden und auf den Plan einer Gesamtausgabe schließen lassen. Eine solche gab es bisher nicht, und es ist sehr zu befürchten, daß auch diese Reihe an irgendeinem kritischen Punkt abgebrochen werden wird. Immerhin vermitteln bereits die vorliegenden vier Bände einige wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung dieses eigenartigen,
Meditationen über Lukas Von Richard G u t z-willer. Benziger Verlag, Einsiedeln 1954, zwei kleine Bändchen von 208 und 256 Seiten. Preis je 8.60 DM.Das antike Christentum konnte noch meditieren. Die Mönche wählten die ungestörte Wüste, um sich in die Mysterien Gottes zu vertiefen. Der indische und buddhistische Osten kann es auch heute noch. Sind wir Christen heute noch fähig, stille zu sein und zu meditieren im Bewußtsein, daß die Meditation die höchste Aktion darstellt, der ein Mensch fähig ist. — Ausgangspunkt christlichen Meditierens wird immer wieder die Heilige Schrift sein.
Bonjour, Francoise Sagan! Da hast Du mit achtzehn Jahren Dich wie ein echt französisches Enfant terrible benommen: Du hast ein Buch geschrieben. (Bonjour tristesse. Von Francoise Sagan. Ueber-setzt von Helga Treischel. Ullstein-Verlag, Wien. 192 Seiten.) Diese Geschichte eines jungen Mädchens ist sicher nicht Deine eigene Biographie, obwohl Du vieles aus eigenen Erlebnissen wirst hineingestreut haben (wer täte das nicht in seinen Büchern?!). Hast Du Dein Buch schon einmal von „außen“ gelesen, das heißt, so als hätte es ein anderer Mensch geschrieben? Sieh, ich will Dir erzählen,
— und das ist wichtig 1 Daran hat sich der verlorene Sohn zu erkennen gegeben. Das kam so: Ein Engländer, mit einer Französin verheiratet, muß beim Einmarsch der Deutschen in Paris fliehen und Frau und eben geborene Kind zurücklassen. Die Frau kommt um. Das Kind — ? Von dem weiß der Vater nichts. Nach fünf Jahren macht er sich auf die Suche nach seinem Kinde. Spuren führen ihn in eine kleine französische Provinzstadt, in deren Waisenhaus ein kleiner Bub ist, „der es sein könnte“. Acht Tage versuchen die beiden, ob irgendeine gemeinsame Erinnerung oder ein Anzeichen der
Leben unter dem Kreuz. Eine Studie über Edith Stein. Von Hilda G r a e f. Verlag Josef Knecht, Frankfürt am Main. 312 Seiten. Preis DM 12.80.Dieses Buch heißt mit Recht eine „Studie“, denn obwohl es ein sehr klar gezeichnetes Lebensbild der bekannten Konvertitin vermittelt, ist es doch keine landläufige Biographie geworden, sondern eher ein geistiges Porträt, das die philosophisch-theologische und vor allem die persönlich-mystische Entwicklung dieser ehemaligen Husserl-Schülerin und späteren Karmelitin zeigt. Es wurden bisher schcti mehrere Studien der Person und dem Werk Edith
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, gib uns heute unser tägliches Brot. Gib uns die Nahrung des Leibes: das Brot aus der Frucht Deiner Schöpfung und der Arbeit unserer Hände. Gib uns heute das tägliche Brot Deiner Liebe. Gib uns heute das tägliche Brot Deines Willens. Gib uns heute das tägliche Brot Deines Wortes. Gib uns heute das tägliche Brot der Hoffnung. Gib uns heute das tägliche Brot der Freude.Vater unser, der Du bist in den Himmeln, gib uns heute das tägliche Brot Deiner Sen-dung. Laß uns Kinder und Knechte sein, die Du in Dein Werk sendest. Sende uns täglich; sende