In den letzten Monaten wurden Erhebungen über die Möglichkeit angestellt, die rasch wachsende Bevölkerung der Erde zu ernähren.Diese Untersuchungen haben ergeben, daß die Sorge um die zukünftige Ernährung der Menschen unmittelbar nicht begründet ist: Es liegt noch sehr viel Land brach, und noch viel mehr wird weder zweckmäßig noch entsprechend intensiv genutzt. Durch bessere Bearbeitung und reichlichere Düngung des Bodens, Verwendung besseren Saatgutes und planmäßige Bekämpfung der Schädlinge, kurz, durch Anwendung neuzeitlicher (und in vielen Ländern bereits erfolgreich
Aus einer Gegenüberstellung der Ergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebszählung vom Jahre 1960 mit jenen der vor zehn Jahren durchgeführten ergibt sich in acht Bundesländern ein Rückgang der Zahl der Betriebe um rund sieben Prozent, von 429.620 auf 399.563. Zur gleichen Zeit wird bekannt, daß in der österreichischen Landwirtschaft nur noch 123.444 familienfremde Arbeitskräfte tätig sind, gegen noch 180.982 vor fünf Jahren. Diese beiden Angaben, die noch durch andere, ebenso beunruhigende, ergänzt werden können, verdienen, beachtet zu werden: Zeigen sie etwa den herannahenden
Aus einem Vergleich der Einwohnerzahl unserer Berggemeinden in den Jahren 1869 und 1951 ergibt sich ein ständiges Zurückbleiben hinter der Entwicklung der niederer gelegenen Gemeinden: Während die Einwohnerzahl der unter 500 m gelegenen Gemeinden innerhalb von 82 Jahren um 61 Prozent anstieg, vermehrte sich die Zahl der Einwohner der höher als 1000 m gelegenen nur um 17 Prozent, was zum erheblichen Teil auf die Abnahme der selbständig bewirtschafteten Bauernhöfe zurückzuführen ist: auf die fortschreitende „Höhenflucht“.Die Höhenflucht ist nicht auf Oesterreich beschränkt.
Während in den meisten ländlichen Siedlungen ein Mangel an Arbeitskräften besteht, gibt es vereinzelt in abgelegenen Gebieten, besonders im Burgenland, Dörfer mit einem Ueber- schuß an schaffensbereiten Männern, der schließlich zu einer Verelendung, nicht selten zum Sterben der Siedlung führt. Die Erscheinungen der Landflucht sind allgemein bekannt. Aber niemand spricht von der Not der überbevölkerten Dörfer, die sich anschicken, still zu sterben, wie Vögel, die sich verstecken, wenn sie ihr Ende herannahen fühlen.Dr. Brauneis hat in einer außerordentlich interessanten
Die Frage der Verteilung von Grund und Boden liegt im Burgenland ungünstiger als in den übrigen Bundesländern, und zwar als Folge einer jahrhundertealten besonderen Entwicklung. Während sich der Großgrundbesitz unter dem Zwang des Fideikommißbandes zumeist in seinem ursprünglichen Umfang erhalten hat, wurde das Bauernland nach einer seit altersher streng beachteten Gepflogenheit — bei jedem Erbgang jeden Besitz, ja jedes einzelne Grundstück in ebenso viele Teile Zu zerteilen, als Erben vorhanden sind — in ganz unwirtschaftlicher Weise zersplittert. Dazu kommt, daß der
Das geplante neue Landwirtschaftsgesetz sieht unter gewissen Voraussetzungen Preisstützungen vor. Den erwarteten Vorteilen stehen aber — nach ausländischen Beobachtungen — auch Nachteile gegenüber, die bei der Beurteilung der tntwürfe beachtet werden sollten.
Kinder bedeuten Glück. Im Bauernhaus zudem auch hochwillkommene Arbeitskräfte. Es ist für die schwierige Lage sehr vieler Bauernhöfe kennzeichnend, daß sie sich nur dann aufrechterhalten können, wenn mithelfende Kinder einen Großteil der Arbeit abnehmen und daß schon mancher nur deshalb verkauft werden mußte, weil der Bäuerin der Muttersegen versagt blieb und so die helfenden Kinder fehlten.Aber auch dieses Glück findet ein Ende, wenn der altgewordene Bauer den Hof einem der Kinder übergibt, während sich die anderen mit einer meist nur recht bescheidenen Abfertigung begnügen
In einer Zeit, in der man sich — erfreulicherweise mit Erfolg — bemüht, die Ausfuhr von Erzeugnissen zu steigern, um lebenswichtige Einfuhren bezahlen zu können, lohnt es sich, auch einen Blick auf den inneren Markt zu werfen, sich insbesondere ein Bild von der Aufnahmefähigkeit der bäuerlichen Bevölkerung zu machen und zu untersuchen, ob der Ausspruch von Werner Siemens noch zu Recht besteht: „Ein Vorhang mehr in jedem Bauernhaus bedeutet mehr als der ganze Export!“Eine Aufstellung in den „Statistischen Nachrichten“, Heft 10, der im Jahre 1951 von der österreichischen
Unter den Zielsetzungen der Zeit nach 1918 war auf landwirtschaftlichem Gebiet keine von so nachhaltig ungünstiger Wirkung wie die gewaltsame Agrarreform: Entgegen dem Grundsatz der Unantastbarkeit des Eigentums, der dem in großen Zeiträumen denkenden Bauern die Sicherheit in der geradlinigen Führung seines Hofes gibt (er erntet, was die Vordem säten, und sät, was erst die Nachfahren ernten werden), wurde unter dem Einfluß einer Politik, die vielen zu Ungunsten weniger Vorteile bringen wollte, seit altersher Gewordenes zerstört. Daß man „nebenbei“ auch noch Mißliebige schädigte,
Es ist eine schmerzliche Tatsache, daß bei jedem Neubau (Errichtung eines Hauses, einer Stauanlage oder einer Straße) landwirtschaftliche Nutzflächen zugrunde gehen. Dadurch erleidet unsere Nährbasis einen ständigen Verlust, der selbst durch größere Maßnahmen zur Gewinnung von Kulturland nur teilweise wettgemacht werden kann.Auch der Bau der Autobahn Wien—Salzburg wird beträchtliches Ackerland verschlingen. Bei einer Länge von 303 Kilometer und einer durchschnittlichen Breite von 35 Meter — die beiden Fahrbahnen allein besitzen, einschließlich des Mittelstreifens, eine Breite
Die Ausfuhr Österreichs an Holz und Holzerzeugnissen spielt im Handels erkehr eine außerordentlich große Rolle. Nach den „Statistischen Nachrichten (Heft 4) wurden beispielsweise im März ausgeführt, insgesamt also Erzeugnisse im ( orsichtig berechneten) Gesamtwert on 317.426 Millionen Schilling, da6 sind rund 34 Prozent des Wertes aller überhaupt aus Österreich ausgeführten Waren. Gewichtsmäßig steigt der Anteil sogar auf nahezu 42 Prozent an. Es sind dies Leistungen unserer Forstwirtschaft, die die ollste Beachtung und Wertschätzung aller erdienen sollten, die aber leider in
Die schon Jahre währenden Auseinandersetzungen in Asien haben — von vielen unbemerkt — auch eine tiefgreifende Störung der Ernährungswirtschaft dieses Erdteiles mit sich gebracht, die sich um so mehr geltend macht, als letztere ja schon früher denkbar schlecht war: in den trotz bescheidenster Ansprüche der Bevölkerung so häufigen, für europäische Begriffe unvorstellbar furchtbaren Hungersnöten kam dies sehr sinnfällig zum Ausdruck.Der Schwerpunkt der Ernährungswirtschaft Asiens liegt, richtiger gesagt, lag bis vor kurzem in den Ländern Burma, Thailand und Indochina, ßie gut
Am 26. Juli jährt sich zum hundertsten Male der Tag, an dem Hans Kudlich in der Reichsversammlung den Antrag auf Befreiung der Bauern aus dem bisher bestandenen Untertänigkeitsverhältnis stellte und damit eine Entwicklung einleitete, die nicht nur für den Bauernstand, sondern für alle Staatsbürger von der denkbar größten Bedeutung war.Als Kudlich den Antrag stellte: „Die hohe Reichsversammlung möge erklären: Von nun an ist das Untertänigkeitsverhältnis samt allen daraus entspringenden Rechten und Pflichten aufgehoben", so sprach er damit, im Grunde genommen, nur eine Forderung