Und wieder einmal unterhielten f I sich Alice und Goggelmoggel ^ über Gott und die Welt im allgemeinen und wetteiferten im besonderen darin, die besten Beispiele für die Tatsache zu finden, daß wir’s so herrlich weit gebracht…Die Reihe war an Alice: „Das letzte Woche erfolgte jüngste Gericht”, wollte sie beginnen, aber sie kam nicht sehr weit mit ihrem Satz. Denn Goggelmoggel, als hätte er schon lange darauf gewartet, Alice zu unterbrechen, rief triumphierend: „Falsch!”„Was heißt hier falsch?” fragte Alice empört. „Woher wollen Sie wissen, daß ich etwas Falsches sage,
Sehr geehrte Damen und Herren!Dieser Tage erhielt ich von Ihnen ein Schreiben, Ihr Angebot auf Eintragung in das ,WHO IS WHO?' “ betreffend. Haben Sie dafür meinen herzlichsten Dank. Insbesondere hat es mich gefreut, daß Sie mich zur „Prominenz aus Politik. Wirtschaft und Kultur“ rechnen, und ich darf Ihnen versichern, daß ich mich sehr geschmeichelt fühlte, mich von Ihnen unter die „angesehensten Persönlichkeiten“ gereiht zu wissen.Insgesamt entnehme ich Ihren netten, mich persönlich ansprechenden, vorgedruckten Zeilen, daß Sie großes Interesse daran haben, mich in das von
Wenn ihr brav und ruhig seid und wenn ihr mir versprecht, daß ihr nachher auch wirklich gleich einschlaft, dann will ich euch heute wieder eine Geschichte aus dem Schatzkästlein des Rheinländischen Hausfreundes vorlesen. Also paßt auf. Ich lese euch den seltsamen Spazierritt vor. - Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Haus und läßt seinen Buben zu Fuß nebenherlaufen. Kommt ein Wanderer und sagt: -“ „Die Sylvia spuckt immer!“ „Sylvia, hör auf! Kommt ein Wanderer und sagt: Das ist nicht recht, Vater, daß Ihr reitet und laßt Euren Sohn laufen; Ihr habt stärkere Glieder. - Da
Aus dem Bericht des Chronisten:Um die Gesinnung, die zur Aufrechterhaltung ihrer Gesetze notwendig war, von Grund auf zu pflanzen und zu befestigen, richteten die Spartaner (Name von der Redaktion geändert) ihr Hauptaugenmerk auf die Erziehung der Jugend. Sie sahen die Erziehung als ein Recht des Staates und die Kinder als Eigentum des Staates an. Deshalb wurden gleich nach der Geburt die Kinder besichtigt, ob sie gesund, stark und nicht gebrechlich seien. Die Gebrechlichen wurden als solche, die niemals tüchtige Werkzeuge des Staates werden könnten, zum Untergange bestimmt, indem man sie
Es ist weise gehandelt, bevor man ausreist, aus Büchern oder mündlichen Erzählungen sich genau von dem Wege, den man nehmen will, von demjenigen, was unterwegs und in den Orten, die man besuchen möchte, zu bemerken, zu beobachten und zu vermeiden ist, nicht weniger von den Preisen und den unvermeidlichen Geldausgaben zu unterrichten, damit man weder betrogen werde, noch in Verlegenheit gerate, noch etwas zu sehen verabsäume, das der Aufmerksamkeit wert scheint.Man verrechnet sich leicht in seinen Überschlägen der Reisekosten; ich rate daher, nicht nur nach gemachtem Überschlag sich
PROFESSOR: Es sei gegeben eine Schriftsteüergruppe und eine Gruppe von Schriftstellern, die sich mit dieser Schriftsteüergruppe zankt und deswegen eine eigene Schriftstellergruppe gründet. Wie lange wird es dauern, bis sich innerhalb dieser neuen Schriftstellergruppe eine Gruppe von Schriftstellern ihrerseits mit der Schriftstellergruppe, und zwar aus durchaus ähnlichen Gründen wie jene Gründe waren, aus denen sich jene Gruppe von Schriftstellern, die ursprünglich mit der ersten Schriftsteüergruppe sich verzankt hat, verzankt hat, verzankt?SCHÜLER: Nicht sehr lange, Herr
Es war einmal ein heißer Junitag. Die Fernsehapparate liefen heiß, und auch die Menschenrechte hatten eine hitzige Debatte. „Was gibt's denn schon wieder?“ brüllte eine Stimme von draußen, „Könnt ihr nicht einmal ein bißchen ruhig sein?“ Die Menschenrechte schwiegen betroffen, denn sie kannten die Stimme der Vernunft genau.„Daß ihr immer streiten müßt! Als ob ihr euch nicht miteinander vertragen könntet! Geht wenigstens ihr mit gutem Beispiel voran! Stellt euch vor, wenn euch jemand zuhört!“ sagte die Vernunft vorwurfsvoll. „Ach was“, erwiderte das Recht auf freie
Wer sich heute mit Jugendarbeit befaßt und diesen „Erziehungsbereich“ bereits in den ersten Nachkriegsjahren bis zum Beginn der sechziger Jahre miterlebt hat, stellt sich zwangsläufig irgendwann einmal die Frage, ob sein Engagement heute noch Sinn hat und wo die vielen jungen Menschen hingekommen sind, die noch vor knapp zwei Jahrzehnten hinter den Fahnen der politischen, kirchlichen und anderer Jugendorganisationen einhermarschiert sind. „Katholische Jugend“, „Rote Falken“ und „Pfadfinder“, um nur einige zu nennen, wetteiferten damals in dem Bestreben, bei den verschiedenen
Wie lang ein Meter ist, weiß jedes Kind: Ein Meter stellt jene Strecke dar, die das in Paris aufbewahrte Urmeter mißt. Ferner weiß jedes Kind, wie schwer ein Kilogramm ist: nämlich genau so schwer wie das in Paris aufbewahrte Urkilogramm.Ob die Urmusik ebenfalls in Paris aufbewahrt wird, war bisher die Frage. Wie nunmehr seit einiger Zeit - spätestens jedoch seit dem im folgenden wiedergegebenen, kürzlich von zwei österreichischen Radiohörern geführten, durch Indiskretion belauschten sowie aufschlußreichen Gespräch -eindeutig feststeht, lautet die Antwort: Die Urmusik wird nicht in
„Aha!“ sagte der Polizist. „Was wollen Sie damit sagen?“ fragte der Journalist mißtrauisch, der eben dabei war, sein Manuskript fertigzuschreiben. „Aha, aha“, wiederholte der Polizist und wies mit bedeutsamer Geste auf den Schreibtisch, „dacht' ich's doch!“„Was dachten Sie? Was wollen Sie von mir? Was haben Sie hierzu suchen? Wie kommen Sie eigentlich hier herein? Wer sind Sie denn überhaupt? Halten Sie mich nicht auf. Ich habe zu arbeiten, wie Sie sehen!“ sagte der Journalist verärgert.„Wie ich sehe ...“, sagte der Polizist, „jawohl, wie ich sehe. Und was seh' ich
SOKRATES: Sage mir, o Planetophilos, ob es zutrifft, daß du glaubst, es gäbe anderswo unbekannte Völker, die mit Schiffen segeln, Götter verehren, Philosophie treiben, Wettkämpfe veranstalten und alles dies?PLANETOPHILOS: Gewiß, o Sokra-tes. Und es sind gar viele, die diese Uberzeugung mit mir teilen.SOKRATES: So erkläre mir doch, wie du und jene anderen meinen kön-. nen, es hausten in solchen fernen Gegenden, die noch nie eines Wanderers Fuß betreten hat, Wesen wie wir! Gleicht dies nicht dem Wissen von Gau-kelkünstlern_ und wortreichen Dichtern, welche in göttlicher Raserei
Eine fast alltägliche Geschichte: Ein Mädchen leidet an seltsamen Symptomen. Besessenheit oder Nichtbesessen-heit, das ist hier die Frage. Man will nichts unversucht lassen, man bringt das Mädchen zu einem Mann, von demman sich Hilfe verspricht.Hiersein Bericht: „Ein Bruder bringt seine Schwester, welche behauptet, mitten in ihrer Brust wohne der böse Geist. Sie wisse vom Teufel viel, der Teufel aber wisse von ihr alles: auch die geheimsten Gedanken. Er regiere, leite und beherrsche sie.Ein Narr sei ihr Bruder, noch dümmer sei der Pfarrer, der allerdümmste aber sei der Arzt. Warum?
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich Dämon, den Dolch in Gewände. Nachdem ihn die Häscher in Bande geschlagen hatten, entgegnete ihm der Wüterich finster: „Was wolltest du mit dem Dolche?“ Der Angesprochene (sprich: Dämon) sprach: „Die Stadt vom Tyrannen befreien!“Dionys, der Tyrann, traute(um 440 v. Chr.) seinen Ohren nicht: „Das sollst du am Kreuze bereuen.“ Dämon indes, der es darauf angelegt hatte, dem Tyrannen ein selbstbewußtes „Ich bin zu sterben bereit und bitte nicht um mein Leben“ entgegenzuschleudern, tat dies, nicht ohne gleichzeitig heimlich einen Schalter zu
Aus gegebenem Anlaß ist es angebracht, die folgenden Richtigstellungen anzubringen:UNWAHR IST, daß der, dessen Grab leer ist, sein Leben lang nichts anderes im Kopf hatte als den Versuch, der Menge zu behagen, und daher vieles brachte, um jedem etwas zu bringen.WAHR IST VIELMEHR, daß der, dessen Grab leer ist, sein Leben lang nicht nur den Versuch, der Menge zu behagen und vieles zu bringen, um jedem etwas zu bringen, im Kopf hatte.UNWAHR IST, daß der, dessen Grab leer ist, keine Anhänger hatte, die von seiner Person und von seinen Werken angetan waren und ihm auch noch nach seinem Tod