„Was wollt' ich dann? was ist mir fehlgeschlagen?" Die Frage, die Friedrich Hölderlin seinen mythologischen Titanen Hyperion stellen läßt, dürften sich auch die Regisseure Klaus Michael Grüber und Gilles Aillaud gestellt haben: Das Ereignis dieser Wiener Festwochen-Aufführung des „Hyperion" im Theater an der Wien waren zweifellos die Musik-Fragmente des 1973 verstorbenen Komponisten Bruno Maderna.Wer sich üppiges Operntheater erwartete, wurde ebenso enttäuscht wie jeder, der eine geistreiche Umsetzung von Hölderlins mystisch-rätselhaften Texten in eine raffinierte
Sie hieß Gertrud Schmirger — als sie aber, schon mehr als 30 Jahre alt, ihren ersten Roman veröffentlichte, wählte sie ein männliches Pseudonym, weil sie nicht glaubte, als Frau Erfolg haben zu können.Als sie, schon fast sechzigjährig, den österreichischen Staatspreis für Jugendliteratur erhielt, da war der Name Gerhard Ellert bereits so bekannt, daß sie ihn bis zu ihrem. Tod beibehielt. Ihr Werkeverzeichnis zählt 27 Titel auf, Romane, Erzählungen, Biographien, viele von ihnen speziell für die Jugend geschrieben. Nach ihrem Tod konnte der Berglandverlag noch etliche nachgelassene
Kardinal König und ORF-Generalintendant Bacher, flankiert von Bischof Oskar Sakrausky und Kirchenfunk-Chef Anton Fellner, stellten dieser Tage das ORF-Studienprogramm „Warum Christen glauben" der Öffentlichkeit vor. Zum ersten Mal läuft ein Studienprogramm dieser Art über den Bildschirm, im Medienverbund gibt es dazu ein Begleitbuch. Katholische und evangelische Organisationen veranstalten Gesprächsgruppen - die Anmeldungen hierzu übersteigen bereits jene für das letzte Hörfunk-Glaubenskolleg um etwa die Hälfte. Auch die Glaubensgespräche im Hörfunk, jeweils sonntags um 9.45
Ohne Friedrich den Weisen, Kurfürsten von Sachsen zur Zeit Maximilians I., gäbe es heute wohl keine evangelischlutherische Konfession, denn ohne den Schutz, den er Martin Luther gewährte, wäre die Reformation bald ihres Kopfes beraubt worden. Dieser Friedrich aber war selbst ein ungewöhnlich treues Glied der mittelalterlichenKirche. Er hörte jeden Morgen die Messe und verbrachte die Fastenzeit gerne in der Stille des Augustinereremitenklosters in Grimma.Ingetraut Ludolphy, Dozentin für Kirchengeschichte an der Universität Leipzig, berichtete kürzlich in Graz aus ihren Forschungen
Der Katholische Familienverband lehnt die Gesamtschule wie die Ganztagsschule ab, erklärte zwei Tage später der Präsident des Verbandes, Leopold Kendöl. Die Gesamtschule mit ihrem erklärten Ziel, möglichst viele Kinder auf die Matura vorzubereiten, bringe in Wahrheit eine Benachteiligung jener, die nicht kognitiv, sondern mehr praktisch oder musisch begabt sind und damit dem Bildungsziel der Gesamtschule nicht entsprechen.Deswegen müßte die Reform der Lehrpläne im Vordergrund stehen. Neben der durchlaufenden höheren Schule für die zehn bis zwanzig Prozent der Kinder, deren Begabung
Dort, wo man auch vorher schon gut zusammengearbeitet hatte, ging es auch nach Inkrafttreten des UOG positiv weiter. Dort, wo es vorher schon Konflikte gegeben hat, sind sie durch die verordnete Gruppenmitbestimmung noch verschärft worden. So faßte Rektor Kurt Komarek, der abtretende Vorsitzende der österreichischen Rektorenkonferenz, die Erfahrungen aus zwei Jahren konkreter Arbeit mit dem Universitätsorganisationsgesetz in puncto Mitbestimmung zusammen.Diese zwei Jahre brachten manches Positive - so die gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium in Sachen Forschungsorganisationsgesetz, die
Unvermittelt sind wir statt in den Sommer in ein neues Wahljahr hineingeschlittert: Weil die Regierungspartei keine andere Wahl mehr hat, darf der Mann ton der Straße sein Glück versuchen.Nennen wir's direkte Demokratie.Schade ist nur, daß mit dieser Art von direkter Demokratie all jene, die seit Jahren in ehrlicher Überzeugung für die Stärkung der ple-biszitären Elemente in unserem Staate kämpfen, einen Schlag ins Gesicht bekommen.1. sollte die Fragestellung, wenn sie vom Nationalrat beschlossen wird, einvernehmlich geregelt und nicht der Opposition diktiert werden. Daß die
Österreichs „Medienbischof' wird 65! Stefan Läszlö, Ordinarius in Österreichs östlicher Diözese, wurde am 25. Februar 1913 in Preßburg geboren - nicht nur am Schnittpunkt dreier Kulturräume, sondern auch selbst als Sohn eines ungarischen Vaters und einer kroatischen Mutter Repräsentant jener Grenzregion, die jahrhundertelang so entscheidend war für Österreichs Geschichte.Nach Studien in Wien und Rom kehrte er schon 1939 in seine Heimat zurück, wo er über die Funktionen des Kanzleidirektors, des Caritasdirektors folgerichtig 1954 zum Apostolischen Administrator des Burgenlandes
Stanislaw Lern ist den Liebhabern utopischer Romane ein Begriff. Die neue Sammlung von Abenteuern des Raumpiloten Pirx in den Weiten des Weltraums und in technisch weit vorgeschrittenen Zeiten drehen sich durchwegs um das Problem der Vermenschlichung der Maschinen, von dem gescheiterten Versuch des Roboters, die menschliche Lust am Klettern im Fels auszukosten, bis zur Entlarvung der „künstlichen“ Mitglieder einer Raumschiffbesatzung, die, ihren „natürlichen“ Kameraden durch die Perfektion der Technik überlegen, durch das Fehlen der Intuition letztlich doch unterlegen sind. Wenn
Wiens Schulväter haben sich etwas einfallen lassen. Wenn am Beginn der Winterferien der Run in die Skigebiete einsetzt, bricht der Verkehr auf den Ausfallstraßen zusammen. Dagegen muß man etwas tun-man staffelt den Ferienbeginn. Nicht tageweise, sondern nach Stunden. Um 9 Uhr dürfen jene Schulen schließen und jene Kinder starten, die nahe der Autobahn ihre Startlöcher haben, um zehn Uhr dann die entfernteren. Jene, die „ganz weit“ von der sehnsuchtsvoll angepeilten Ausfallsstraße lernen müssen, müssen gar bis elf Uhr warten. Der Stein der Weisen - nur läßt er eine
Niemand konnte bisher die für das Zusammenleben unerläßlichen Grundsätze so kurz und prägnant zusammenfassen wie es in den Zehn Geboten des Alten Testaments geschah. Der Inhalt der zwei Tafeln vom Berg Sinai hat nichts von seiner ewigen Gültigkeit verloren.Wie sehr diese Zehn Gebote in unsere Zeit passen und ihr die Richtung zeigen, weist Ingo Döllinger nach. „Die zehn Gebote heute“ bietet eine kurzgefaßte Moraltheologie auf letztem Erkenntnisstand, basierend auf Konzil und theologischer Wissenschaft, für den Laien geschrieben, gerade auch für Unterrichtszwecke gedacht, und nicht
Feiertagsfolgen zeichnen sich normalerweise nicht durch ein allzu intensives Angebot an harter Information aus. Große Feste pflegen hier meist versöhnliche Wirkung auszuüben. Diesmal merkte man nichts davon. Von den „Horizonten“ am Freitag bis zur „Zeit im Bild“ am Pfingstmontag (trotz ihrer feiertagsbedingten Kürze)fiel so manche harte Frage. Das begann mit der - wievielten? - Horizonte-Sendung zum Fall des ominösen Freyler-Ver- eins in der Reichsratsstraße. Jenes Architekten, der mit hohen Subventionen des Rathauses einen Verein aufzog, der nun mit noch viel höheren, diesmal
Jm Zusammenhang mit der Debatte über das Volksbegehren der Aktion Leben im Plenum des Parlaments ist es ganz interessant, noch einmal das Erkenntnis unseres Verfassungsgerichtshofes zum Thema Fristenlösung in Erinnerung zu rufen. Bekanntlich hat die Salzburger Landesregierung an den VfGH den Antrag gestellt, den Fristenlösungsparagraphen des Strafgesetzbuches wegen Verfassungswidrigkeit aufzuheben. Der Antrag, dem „keine Folge gegeben” wurde, stützte sich auf die Grundthesen des Staatsgrundgesetzes, die Menschenrechtskonvention, den Staatsvertrag von St. Germain sowie auf den
Im Sinne der geplanten Verkürzung der xvöchentlichen Unterrichtstage von sechs auf fünf werden nun offenbar auch die Schülerbeihilfen - real - verkürzt. Die Novelle zum Schülerbeihilfengesetz sieht nämlich vor, die seit März 1974 geltenden Schulbeihilfen in der untersten Einkommenskategorie von 6400 auf 7500 (ab 1. September 1977) anzuheben, was einer Erhöhung um 17 Prozent entspricht. Josef Höchtl, Bundesobmann der Jung schwarzen hält dem aber entgegen, daß die Inflation im selben Zeitraum zumindest 26 Prozent betragen habe. Die Sinowatz-Antwort, die der Minister Ende dieser Woche
Eine sachliche Analyse der heimischen Familienpolitik aus der Sicht verschiedener ökonomischer Aspekte, insbesondere des Familienlastenausgleichs, stellt Dr. Wolfgang Weigel, Assistent am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien, in der jüngsten Nummer der Zeitschrift „Gesellschaft und Politik” des Kummer-Institutes an.Einführend schreibt Weigel: „Die Funktionen der Familie im Gesellschaftssystem können aus einem ethisch-religiösen, einem sbzialen und einem ökonomischen Blickwinkel gesehen werden. Wie in den zahlreichen Programmen zur Förderung der Fa- milie
Kreisky-Kronprinz Hannes Androsch, dervergangene Woche auf einer Pressekonferenz die brisante Anregung deponierte, entweder die Beitragssätze für die Pensionsversicherung zu erhöhen oder die Leistungsdynamik nach oben zu begrenzen und eine Aufstockung durch eine private Lebensversicherung zu ermöglichen, hat sich benommen wie ein kleines Kind, das auf die heiße Herdplatte greift: Androsch hat einen Sturm der Entrüstung und der Ablehnung entfacht, selbst die eigenen Parteigenossen scheuten nicht vor desavouierenden Stellungnahmen zurück.Sozialminister Gerhard Weissenberg erklärte, es
Neunzig Prozent der in den österreichischen Beratungsstellen befragten Personen bedienen sich zur Geburtenregelung der von der Katholischen Kirche als „unnatürlich“ bezeichne- ten Methoden. Damit kommen viele von ihnen in einen schweren inneren Konflikt. Um eine Lösung dieses Konfliktes zu versuchen, lud die Wiener Katholische Akademie vor einem Jahr Ärzte und Theologen zu einem Symposion ein, dessen Referate nun im Jahrbuch der WKA vorliegen.
Die Repräsentanten der Interessenvertretungen auf Bundesebene würden zur Belastungswelle der Bundesregierung nicht nur schweigen, sondern auch noch das Ausmaß der Belastungen zu beschönigen versuchen, schreibt der Vorarlberger Arbeiterkammerpräsident Bertram Jäger in einem offenen Brief an seinen AK-Chef auf Bundesebene, Präsident Adolf Czettel. Jäger spricht darin als einziger nichtsozialistischer ÄK-Spit-zenfunktionär den längst im Räume stehenden Vorwurf aus, die sozialistischen Interessenvertretungen, die Arbeiterkammer und die Gewerkschaften, machten der Regierung und speziell
Am Samstagabend berichtete Hubert Feichtelbauer von der Existenz eines Kreises, der sich um mehr Verständnis von Christen (beider Konfessionen), Juden und Muslim bemüht, um mehr Verständnis untereinander für den anderen, nicht auf der hohen Ebene der Theologen, sondern an der Basis, wo sich der Rassen- und Religionshaß durch Jahrhunderte am schlimmsten ausgetobt hat. Und am Sonntag orientierte der Saarbrückner Neutesta-mentler Josef Blank im Gespräch mit Peter Pawlowsky, daß der Appell zur Umkehr gerade im Advent aktuell, keine Rückkehr zu verlorenen Strukturen, sondern die Hinwendung
Die Universitätsreform rundet sich ab. Nun erhalten auch die Universitätsbibliotheken ihre neue, dem Uni-versitätsorganisationsgesetz angepaßte Form. Der fünfte Durchführungserlaß zum UOG faßt diese in die vorgeschriebene Päragraphenform. Man sieht ihm an, daß er wenig kontroverse Materialien enthält, aber auch, daß er von den betroffenen Fachleuten selbst konzipiert wurde und somit weitgehende Zustimmung erhielt.Während bisher an den Hochschulen meist neben der Universitätsbibliothek als zentraler Einrichtung von dieser unabhängige Fakultäts- oder Institutsbibliotheken
Man sollte doch öfter ÖR hören. Wer aus unserer versnobten Gesellschaft schaltet schon Sonntag um 14 Uhr das Radio ein? Wer sah in den Spiegel, den Gertrud Zeiger-Alten ihm im Gewand des altgewohnten, vielleicht leise belächelten Herberg-sxwh-Spiels vorhielt? Im vokalreichen Dialekt der Kinder von Nek-kenmarkt im Burgenland, die in diesen Tagen spielend von Dorf zu Dorf ziehen? Eine kleine Bombe in Berti Petreis bewährter Volkskunde, ganz persönlich explosiv für den, der „Ohren hat, zu hören“ und damit aufgefordert ist, wirklich zu hören, was ihm gesagt wird, im Vokabular unserer
Gegen Ende stand einer auf, gab sich als Schuldirektor aus, versicherte, er habe seinen Posten als „aufrechter Katholik“ ausschließlich über Intervention der SPÖ bekommen, und fügte dann noch hinzu: „Ich habe auch schon Söhnen von ÖVP-Funktionären zureden müssen, daß sie sich nicht vom Religionsunterricht abmelden.“ So geschehen dieser Tage anläßlich eines Auftrittes des Tiroler SPÖ-Lan-desparteisekretärs, Dr. tfteol. Lothar Müller, im Rahmen des Karl-Kummer-Institutes.Die Palette der Aussagen über das Verhältnis Kirche-SPÖ ist mehr als bunt. Zu bunt eigentlich. Die
Sind die Grenzen schon sichtbar? Hörfunk-Chef In-Der-Maur deutete sie an, als er am Donnerstag beim jährlichen Adventempfang der PRF-Mitarbeiter durch Kardinal König ein pdar Grundgedanken skizzierte. Jede zu starke Ausweitung der Sendezeiten, jede zu intensive Erfassung der Hörer muß zu einem Verlust an Menschlichkeit führen - zum schwersten Verlust seit dem Krieg, denn er bedeutet die Entpersönlichung von immer mehr Zeit des Menschen. Das Streben nach immer mehr Perfektion führt zu einem immer mehr unwirklichen Bild, zur Entfremdung des Menschen von dem, was das Leben wirklich bieten
Fast fünf Stunden diskutierte am Montag das ORF-Kuratorium wieder einmal nur um einen einzigen Tagesordnungspunkt. Diesmal stand die Frage zur Debatte, ob die Programmänderungen der vergangenen Monate noch in den Rahmen der langfristigen Programmplanung hineinfallen. ÖVP-Kohl-maiers Antrag auf eine neue Planung verfiel der Ablehnung, ein gemeinsamer von SPÖ-Blecha und ÖVP-Bergmann - daß es so etwas doch gibt! -, Änderungen sollten vorher dem Kuratorium vorgelegt werden, galt als Kompromiß. Kirchen-Stauber ergänzte, der Programmausschuß sollte sich mit der Formulierung des Planes
Triumph der Gesamtschule! jubeln die sozialistischen Bildungspolitiker auf Grund der ersten Ergebnisse der Schulversuche dieses Schultyps, die nun - an 4000 Schülern der fünften und sechsten Schulstufe erprobt - vorliegen. Sie habe bewiesen, daß sie besser sei, als die bisher gewohnten Schultypen.Was aber wurde tatsächlich bewiesen? Daß Schüler, die normalerweise in die Hauptschule gehen, durch die Differenzierungsmög-lichkeiten der Gesatmschule in drei Leistungsgruppen in den Hauptgegenständen Gymnasialniveau erreichen können und damit die Durchfallerquote zurückgeht. Sehr schön -
Den letzten beißen die Hunde, und bei Währungsumstellungen kommen vor allem jene unter die Räder, deren Existenz an stabile Kurse gebunden ist. In Europa konkret die Bauern, deren Produzentenpreise trotz aller Bemühungen um einen gemeinsamen Markt nur durch ein vielfältiges Netz von Barrieren, Stützungen, Preisregelungen auf einem für sie und für die Konsumenten tragbaren Niveau gehalten werden können. Vielleicht wäre die Einigung Mitteleuropas schon weiter gediehen, gäbe es nicht gerade auf dem Agrarsektor immer wieder neue Schwierigkeiten. Als man begann, die Grenzbarrieren
Wien hat wieder eine Sensation —und eine positivere als einst den Einsturz der Reichsbrücke. Zu Tausenden pilgern sie hinauf auf den Georgenberg bei Mauer, um das aus Quadern gefügte Gotteshaus des gottesfernen Künstlers zu besichtigen, vielleicht zu bewundern. Wohl meist Neugier zunächst als treibende Kraft, aber doch auch das Suchen nach Neuem, das sich mit dem Alten —hier dem Glauben, dem gewohnten Kirchenbegriff — erbindet. Sie sehen, sie staunen, manche schütteln verständnislos den Kopf, andere zeigen sich beeindruckt — nein, eigentlich alle sind beeindruckt, positiv oder
Burgtheaterdirektor zu werden war für Paul Hoffmann die Erfüllung eines Traumes. Und als ein „Haus der Traums“ bemühte er sich, diese Bühne zu führen, nicht als einen Debattierklub, einen Musentempel, eine Börse für Aktualitäten, wie er selbst bekannte. Aber die Direktion wurde für ihn auch zur „Dornenkrone“. Was diesen Düsseldorfer, diesen Sohn eines Theaterkritikers und Schwankautors, für Wien so schätzenswert macht, ist etwas heute Seltenes: Das ruhige, besonnene Herrenmäßige, das ihn als Direktor ein „faires Spiel“ spielen ließ, das er als Schauspieler in Jeder
SPANISCHE MALEREI. Von Gotthard I e d 1 i c k a. Atlantis-Verlag. 208 Seiten, 129 Abbildungen, davon neun in Farben. Preis 36 sFr.Der vorliegende, schön ausgestattete Band ist eine im Text- und Bildteil wesentlich veränderte Neuausgabe des ursprünglich bereits 1941 erschienenen Werkes des bekannten Schweizer Kunsthistorikers. In mehr als einer Beziehung ist die knappe Einführung, die in Einzeldarstellungen das Leben und Schaffen der bedeutendsten spanischen Künstler bis zu Goya umreißt, vorbildlich zu nennen, da es ledlicka gelingt, nicht nur das Wesentliche der Kunst jeder einzelnen
In der Galerie St. Stephan zeigt das British Council, Wien, vier kleinere Plastiken, zehn Zeichnungen und 20 Photographien nach Werken des englischen Bildhauers Kennern A r m i t a g e, der international bekannt ist. Seine Plastiken, die mehr vom Umriß als vom Volumen ausgehen und die menschliche Körper zu Insekten, Drachenfliegern und Fledermäusen transformieren, sind eher das Produkt der Emotion als bildhauerischer Überlegungen. Mit ihren geschwollenen Leibern, an denen hilflose Gliedmaßen und Stecknadelköpfe sitzen, stehen sie empfindungsmäßig etwa Samuel Beckett nahe. Formal
Eine interessante informative Photoausstellung im Museum f ü t Völkerkunde macht mit den Wer-k en bulgarischer Holzschnitzer des 18. und 19. Jahrhunderts bekannt. Ihre Arbeiten dienten der Verzierung von Gegenständen und der Gestaltung des reichen Holzzierates der Wohnräume, der Zimmerdecken, Türen, Säulen und Schränke, vor allem aber, und in ihren bedeutendsten Leistungen, der kirchlichen Kunst, in der Ausschmückung der Ikonostasen. Es handelt sich dabei um eine dekorative Holzschnitzkunst' von hohem handwerklichem Niveau, die durchgehend ein sicheres Gefühl für Maß und Proportion
Die Eroberungen und Entdeckungen der Renaissance erstreckten sich nicht allein auf ferne Länder und Kontinente. Einer in der Spätgotik beginnenden Entwicklung folgend, wurden für die bildende Kunst auch fast alle Bereiche menschlicher Tätigkeit aufgegriffen und in die Malerei — vor allem auch in graphische Serien — einbezogen. Zu diesen Dokumentationen menschlichen Tuns, die oft von großen Künstlern stammen (man denke nur an P. Breughel den Älteren), gehört die Folge der Blätter über die Jagd, die von dem 1523 in Brügge geborenen Jan van Straet gezeichnet und von
Ein großer Teil der Bilder des inzwischen in Wien verstorbenen Professors Emst Hübet, dessen große Kollektivausstellung derzeit in der Wiener Sectssion zu sehen ist, besitzt eine gewisse Verwandtschaft mit den späteren Arbeiten von Vlaminck, nur daß in ihnen der Furor der Mache des Franzosen österreichisch gemildert erscheint. Hubers vorwiegend naturalistische Landschaftsmalerei, die dem formalen Aufbau und der räumlichen Durchdringung der Bildebenen wenig Beachtung schenkt und wenig Entwicklung zeigt, gibt dann ihr Bestes, wenn sie Stimmungen einfängt. Das gelingt, wenn die Farben
400 Jahre sind es nun, seitdem das heut weit über die Grenzen der Heimat berühmte humanistische Gymnasium des Stiftes Kremsmünstep der Jugendbildung die Tore geöffnet hat. In seiner Geschichte spiegeln sich die Kulturbilder einer vierhundertjährigen österreichischen Vergangenheit bis herauf in die jüngste Zeit, ihr Glanz, ihr Niedersinken, ihre Heimsuchungen, ihre Wiedererhebung.Als Kaiser Ferdinand L, um sie der Heimat enger zu verbinden, 1548 ein Verbot für die österreichische Jugend erlassen hatte, im Ausland zu studieren, öffnete der Kremsmünsterer Abt Gregorius Lechner 1549 die