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Mit viel Potential an Vertrauen

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Dort, wo man auch vorher schon gut zusammengearbeitet hatte, ging es auch nach Inkrafttreten des UOG positiv weiter. Dort, wo es vorher schon Konflikte gegeben hat, sind sie durch die verordnete Gruppenmitbestimmung noch verschärft worden. So faßte Rektor Kurt Komarek, der abtretende Vorsitzende der österreichischen Rektorenkonferenz, die Erfahrungen aus zwei Jahren konkreter Arbeit mit dem Universitätsorganisationsgesetz in puncto Mitbestimmung zusammen.

Diese zwei Jahre brachten manches Positive - so die gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium in Sachen Forschungsorganisationsgesetz, die Kontaktnahme mit der Industrie, das Anlaufen des Seniorenstudiums, des Studiums ohne Matura, des Fernstudiums - sie alle als Vorstufen eines größereren Zukunftskonzeptes der Erwachsenenbildung.

Als Negativposten blieben vor allem die Schwierigkeiten mit der Budgetierung, die nun laut UOG zu einem guten Teil in die Autonomie der Universität fallen soll, wozu aber seitens des Ministeriums weder quantitativ noch qualitativ die Voraussetzungen gegeben sind.

Zum ersten Mal hat nun der Rektor einer anderen Universität den Vorsitz in der Rektorenkonferenz übernommen: Rektor Manfried Welan von der Universität für Bodenkultur. Er betonte, daß er mit „viel Vertrauenspotential” seine Funktion übernehme - auch und gerade dem Ministerium gegenüber.

Wenn das UOG 1980 fünf Jahre alt werde - von der Verabschiedung weg - werde man sich fragen müssen, ob und wie es das Niveau der Universitäten verändert hat, welche Schwächen es zeigt, wo die Alternativen liegen.

Seine besondere Aufgabe sieht Welan in der Förderung der universitätseigenen Forschung, ohne nach ihrer unmittelbaren Verwertbarkeit zu fragen - eine Voraussetzung für die Freiheit der Gesellschaft. Nicht zuletzt werden die Universitäten und ihr Dachverband fortfahren müssen im Bemühen, dem Bürger zu zeigen, was sie für ihn arbeiten, wenn seine Steuermittel ihre Arbeit finanzieren.

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