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Neue Magnifizenzen

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Zwischen dem 28. Mai und dem 20. Juni 1980 wurden an den zwölf österreichischen Universitäten die Rektoren für die Studienjahre 1981/82 und 1982/83 gewählt. Auch an der Akademie der bildenden Künste, die wie die anderen Kunsthochschulen einem anderen Wahlrhythmus unterliegt, fand ein Wahlgang statt: Rektor Franz Mairinger, Institut für Farbenlehre und Farbenchemie, wurde wiedergewählt.

Die Gewählten (siehe nebenstehender Kasten) haben nun im Studienjahr 1980/81 Gelegenheit, sich als Prärektoren auf ihre künftige Funktion vorzubereiten. Nach den beiden Rektorsjahren werden sie noch ein Jahr als Prorektoren tätig sein.

Univ.-Prof. Manfried Welan, Rektor der Universität für Bodenkultur in Wien und Vorsitzender der Osterreichischen Rektorenkonferenz, ist mit dem Verlauf der diesjährigen Wahlen zufrieden. Es gab im allgemeinen genügend Kandidaten, die Wahlbeteiligung war angemessen hoch, mit Wahlanfechtungen ist nicht mehr zu rechnen.

Vor zwei Jahren hatte es bei den Rektorswahlen ja manche Schwierigkeiten gegeben. So gab es an der Wiener Universität eine Anfechtung und Wiederholung der Wahl, bis nach einem Rechtsstreit zwischen Professoren und Wissenschaftsministerium doch der ursprünglich gewählte Strafrechtler Univ.-Prof. Winfried Platzgummer in den Talar der Magnifizenz schlüpfen konnte. Und so fand man an einigen Hochschulen nur mit Mühe Uberhaupt einen Kandidaten, weshalb das Gesetz dahingehend novelliert wurde, daß ein Professor nun auch gegen seinen Willen zum Rektor gewählt werden kann.

Heuer fanden sich aber viele Kandidaten, häufig war ein zweiter Wahlgang erforderlich. Also keine Rektorsmüdigkeit bei den Professoren? Dazu Welan: „Vielleicht keine Müdigkeit bei denen, die noch nicht Rektor waren, aber bei denen, die es sind, im allgemeinen schon.” Daß einige Rektoren eine Wiederwahl annahmen, bedeutet nicht, daß ihnen dieser Schritt leicht gefallen ist.

Denn - so Welan - an eigene Forschung ist in den Rektorsjahren kaum zu denken, in die Lehre kann nur Routine und nichts Neues eingebracht werden. Hauptproblem ist die Organvielfalt der Universität, sind die Termine, die Gremien, die Erlässe, die mangelnde Uberschaubarkeit des ganzen Betriebs.

Besonders überlastet fühlt sich Welan, seit er auch Vorsitzender der Rektorenkonferenz ist. Wer wird diese Funktion - vor ihm eine Domäne der Wiener Universität - ab 1981 innehaben? Die Bundesländer wollen auch einmal zum Zug kommen, hört man. Ein Kandidat aus den Bundesländern hätte aber wohl auch nach seiner Wahl auf diesen Posten oft genug Probleme, (rechtzeitig) zum Zug zu kommen ...

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