Ölschock, Energiekrise, Zahlungsbilanzdefizit, Umweltverschmutzung, Luxussteuer auf Autos und die Demonstration aufgebrachter Unternehmer haben zumindest ein Grundproblem gemeinsam: Das Auto, die heilige Kuh der zivilisierten Welt, steht zur Diskussion. Allen wesentlichen politischen Kräften in unserem Lande ist dabei klar, daß dem Auto - einst wichtigstes Symbol der freien Gesellschaft - auf der Prioritätenliste der Konsumgüter ein neuer Stellenwert zugewiesen werden muß. Das Auto soll zurücktreten ist der allgemeine Wunsch.In der Realisierung dieses Wunsches gehen die Meinungen - wie
„Wenn das einmal einreißt, dann wird es immer eine Gruppe von Abgeordneten geben, die bei irgendeinem Thema aus der Reihe springt“, ließ ÖVP-Klubobmann Professor Koren nach der Abstimmung über die Wehrgesetznovelle im Nationalratsplenum verlauten. Jugendobmann Josef Höchtl hatte nämlich unvorsichtigerweise angekündigt, er wolle bei der Beschlußfassung der Novelle das Plenum verlassen, um nicht mitstimmen zu müssen.Nun ist es sicherlich nicht von vornherein verwerflich, wenn eine Partei vor einer Abstimmung versucht, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Doch ist es schon
Während die Nachfolge-Lü-Dis- kussion weiter in Schwung bleibt und mit dem früheren Verteidigungs-Staatssekretär Dr. Karl Stephani nach Armeekommandant Emil Spannocchi, Sketianschef Sanier und Innenminister Rösch neue Namen auf der Gerüchtebörse gehandelt werden, geht es in der SPÖ allein um die Frage: Können die Risse im Verhältnis Lütgen- dorf/Partei doch noch einmal notdürftig gekittet werden oder ist Kreisky doch gezwungen, eine unfreiwillige Regierungsumbildung vornehmen zu müssen. Um eine Beurteilung des besonderen „Vertrauensverhältnisses” zwischen Lü und Kreisky zu
Der Umschlag ist eine Vorspiegelung falscher Tatsachen: Zehn „Rote Merkure” hat wohl auch „Ulli” Ferchenbauer nicht auf einem Haufen liegen gehabt, um sie photographieren zu können. Da mußten wohl entsprechend viele „Blaue” erst sanft erröten. Was aber dann im Inneren der nun schon dritten Bearbeitung des alten, immer wieder aktuellen Themas „Österreich 1850-1918” (nun ausgeweitet bis zum Ende der Monarchie und auf alle ihre Nebengebiete) geboten wird, läßt wohl auch manchen alten Hasen unter der Sammlerschaft vor Neid erblassen. Jener Brief etwa aus dem ungarischen
Kaum ist die Hofübergabe in der Wiener Volkspartei vorüber, kommt schon die nächste Belastungsprobe auf das für die nächsten Nationalratswahlen aus der Sicht der ÖVP so ungeheuer wichtige Wiener Segment zu: Ausgerechnet in jener Teilorganisation, die ihrer Struktur nach als stärkster Pfeiler einer schwarzen Kommunalpolitik konzipiert ist, im ÖAAB, beginnt es wieder zu gären. Vorläufig geht es um dieFrage, ob der derzeitige ÖAAB-Landessekretär Walter Eberhardt, Vizepräsident der Wiener Arbeiterkammer, von seinen Widersachern zum unfreiwilligen Abschied gebracht werden kann. Im
Zu einer neuerlichen, ziemlich aussichtslosen Kraftprobe mit ÖVP-Lan- desvater Friedrich Niederl rüstet derzeit Steiermarks SPÖ-Chef Landeshauptmannstellvertreter Adalbert Sebastian. Der weiß-grüne SPÖ-Lan- desvorsitzende, der bei den Landtagswahlen 1974 den Führungsanspruch für seine Partei erhob und dann drei Landtagssitze verlor (Mandatsstand 31 ÖVP : 23 SPÖ : 2 FPÖ), darf sich vor allem deshalb bei den Landtagswahlen von 1979 neuerlich den Wählern stellen, weil die Führungsgarnitur seiner Partei in sich zerstritten ist, der „steirische“ Bautenminister Josef Moser weiterhin
Die ersten Startlöcher für die 1979 fälligen Landtagswahlen hat Niederösterreichs Volkspartei nicht nur mit der kürzlichen Image-Politur für Landesvater Andreas Maurer, der sein zehnjähriges Amtsjubiläum feierte, zu graben begonnen: Die nun vorgelegte neue Landesverfassung des Bundeslandes Niederösterreich, die übrigens im Einvernehmen mit den Sozialisten unter Dach und Fach gebracht werden konnte (und mußte) und während der Frühjahrssession des Landtages verabschiedet werden soll, wird klarerweise im nächsten Wahlkampf als Ausweis für die Demokratiefreude und Fortschrittslust der regierenden Volkspartei herumgereicht werden.
Wer mindestens ein Jahr wegen ausgeübter Pflege und Betreuung versichert war, soll eine Pflegepension erhalten, die als neue Leistung der Pensionsversicherung gewährt werden soll, schlägt der Katholische Familienverband in einem am Montag in Wien präsentierten Modell vor. Der Anspruch auf Pflegepension soll unabhängig von jedem anderen Pensionsanspruch bestehen und in einer Höhe von monatlich 100 Schilling (14mal) je Versicherungsjahr ausgezahlt werden. Die Finanzierung könnte nach Ansicht des Famüienverbandes über den Familienlastenausgleichsfonds sichergestellt werden. .Der
Entwicklungshilfe-Staatssekretär Eugen Veselsky hat die Vielfalt der heimischen Entwicklungshilfe-Organisationen satt. Um mit dem „Kantönligeist“ in der Entwicklungshilfe einmal aufräumen zu können, plant Veselsky, alle Entwicklungshilfe-Organisationen (es gibt in Österreich etwa ein Dutzend) unter dem Primat des „Wiener Institutes“ zu einer zentralen Einheit zusammenzuspannen.Respekt nötigt dieser Schachzug insbesondere jenem ab, der weiß, worum es sich beim „Wiener Institut“ handelt: Als Präsident des Institutes fungiert Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Bruno Kreisky,
Seine Kritik an der über weite Strecken völlig inhaltsleeren Gestaltung des Nationalfeiertages wandelte der österreichische Cartellverband (ÖCV) dieses Jahr in eine konkrete Aktion um: ÖCV-Präsident Michael Metzler lud zu einem Symposion „Das christliche Menschenbild — Illusion oder Alternative“ in das Klo-sterneuburger Stift. Ziel der Veranstaltung: Das Geschichtsbewußtsein stärken, den Blick für die Zukunft öffnen, die Bereiche Politik-Religion-Kunst in ein und demselben Veranstaltungsrahmen gleichrangig unterbringen. Sinnerfüllung des Nationalfeiertages also, die
Das Burgenland ist ein Sonderfall unter den neun österreichischen Bundesländern: Im Gegensatz zu allen anderen Ländern, in denen seit 1945 gewissermaßen stabile politische Verhältnisse herrschen und der Sessel des Landeshauptmannes immer von Politikern der selben Landtagsfraktion erklommen wurde, haben sich im Burgenland schon einmal — im Jahre 1964 — die Machtverhältnisse geändert. Nach einer 19jährigen schwarzen Herrschaft konnte die SPÖ erstmals mandatsstärkste Partei werden und Hans Bögl zum Landesvater machen. Schon 1966 folgte Theodor Kery nach, der im folgenden Jahr
Amanshauser ist eigentlich kein Schriftsteller, sondern ein mißlungener Mathematiker und Ingenieur, der nur wegen einer unzulänglichen Begabung für wissenschaftliche Arbeiten damit begann, sich auf das Gebiet des Unüberprüfbaren zu verlegen. In seiner Schulzeit hatte er den Reim am Ende der Verszeilen als kindlich oder komisch empfunden, und auch später gelang es ihm nicht, eine heimliche Geringschätzung der schönen Literatur ganz zu unterdrücken.Die meisten berühmten Bücher langweilten ihn so sehr, daß er sie nicht einmal annähernd zu Ende las. Vor allem die Privataffären und