Die neue Regierung ist aufgefordert, vergangene Versprechen einzulösen und Kunstmäzene den Mäzenen in Wissenschaft und Forschung steuerlich gleichzustellen.
Österreichs Komponisten forderten im Jahr 1990 zehn Prozent Anteil an den Musikbudgets. Zu Jahresbeginn berichtete die FURCHE (1 /92) über den Anteil der Länder-Musikbudgets in Österreich, der für Kompositionsaufträge und Arbeitsstipendien den Komponisten direkt zur Verfügung steht: Zwischen etwa 2,5 Prozent (Vorarlberg) und weniger als ein Promille (Wien) waren aus Unterlagen zu berechnen, die dem Arbeitskreis „Freischaffende Komponisten" im Österreichischen Komponistenbund als Standesvertretung zur Verfügung gestellt worden waren.Diese Publikation hat Reaktionen ausgelöst.
Vor einigen Wochen hat die Generalversammlung der AKM (Autoren, Komponisten, Musikverleger reg. Gen. m. b. H.), also die allgemein anerkannte Interessensvertretung der österreichischen Autoren, Komponisten und Musikverleger, die diese Gruppen nahezu vollständig repräsentiert, folgende Resolution beschlossen:Mindestens zehn Prozent der österreichischen Literatur- und Musikbudgets sollen gesetzlich zweckgebunden werden für literarische undKompositions-Aufträge, für Erstveröffentlichungen, Uraufführungen, und zwar in Analogie zu den geltenden Regelungen für „Kunst am Bau". Für
Unter den Künsten war es meist die Musik, die als letzte zur zeitgemäßen Ausdrucksform einer neuen Epoche fand. War in der europäischen Agrargesellschaft der gemeinsame menschliche Gesang zum Lob der Schöpfung notwendigerweise in fünf- oder siebenstufigen Tonskalen gehalten, die von Gehör und Stimmumfang bevorzugt wurden, so wandelte sich in der bürger-liehen Handwerkergesellschaft mit ihrer Instrumentalmusik das Tonsystem konsequent hin zur zwölf-•tönigen Leiter.Im sakralen Raum war einst liturgisch die Instrumentalmusik geächtet, heute scheinen vor allem kommerzielle Gründe
Als vor etwa fünfzehn Jahren weltbekannte Künstler-wie etwa Gottfried von Einem - ins Waldviertel übersiedelten, wurde dies als „Weltflucht" registriert.Als etwa zur selben Zeit, nämlich 1977, der Geiger und Dirigent Bi- jan Khadem-Missagh das Kammer- musik-Festival Austria im Wald- viertel gründete, nahm man davon als von einer weiteren Initiative zur kulturellen Förderung eines be- nachteiligten Randgebietes Notiz.Doch inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert. Das Waldviertel hat eine Funktion im Herzen Europas, die von grenz- überschreitenden Aktivitäten ge-
An sich graut es jedem „ Komponisten davor, die Arbeit am Notenpapier zu unterbrechen, um über Fragen der Kulturpolitik oder des Marktes nachzudenken. Doch: Wer verfügt sonst über Informationen aus erster Hand über neue Musik? Wer sonst könnte geeignete Vorschläge publizieren, die der Lage gerecht werden? Und: Muß man nicht schon froh sein, daß die Betroffenen überhaupt gefragt werden?Positive Vorschläge zu finden, ist leicht - seltener, einen Partner dafür. Denken wir zum Beispiel an die Versuche junger Musiker zu Ende dersiebziger Jahre, in Altersheimen Musik und Musiktherapie
Die „Wiener Hofkonzerte“ sind nun ins Palais Auersperg übersiedelt. Damit ist gesichert, daß das Konzept der Veranstaltungen im entsprechenden Rahmen Erfolg haben kann. Mozart, Haydn, Schubert, Brahms, Beethoven, Smetana, Bartök - „man bleibt gerne den Großen und dem Erfolg treu“, so könnte man die Absicht der drei jungen Veranstalterinnen zusammenfassen, die hier an die Tradition Wiens als kulturellen Zentrums Mitteleuropas anknüpfen möchten.Konzerte mit Kammermusik gibt es viele, besonders in Wien. Neu an den Veranstaltungen von Doris Flekatsch, Claudia Kapsa- mer und Susanne
Wo liegt die Zukunft produktiven Musiktheaters? Bei der vollelektronischen One- Man-Show frei nach Otto M. Zykan? Läßt sich das Verhältnis des Komponisten mit ausführenden Bühnenkünstlern und Theatermachern gedeihlicher gestalten? Haben theatralische Visionen im Museumsbetrieb Platz, wird ihnen die nötige Zeit zur Entfaltung gegönnt? Soll neues Musiktheater zur Domäne der Komponistin- nen werden? Wo bleibt eine Lobby der Kinder?Solche Fragen sorgten beim 15. österreichischen Musiktheatertag in Linz für Diskussionsstoff, als es um den „zeitgenössischen Komponisten und das
Das neue Kunstförderungsgesetz hat Grundlagen geschaffen, aber Modelle zur Förderung neuer Musik fehlen. Ein junger Komponist zeigt die noch ungelösten Probleme auf.
Noch überwiegt im Musikleben die Erfolgsbilanz. Schnell zunehmende Absolventenzahlen der Musikhochschulen, immer mehr Musiklehrer, fünf Milliarden Schilling jährlich für Österreichs Kulturbetriebe aus der Staatskassa, davon ein Großteil für Musikpflege, billige Opernübertragungen in jeden Haushalt, Musik in Kinos, Kaufhäusern, Autos, Restaurants und so weiter, eine Flut von täglichen Musikveranstaltungen, Rundfunksendungen, täglich zwei neue Schallplatten, alle paar Monate neue internationale Preisträger diverser Instrumente lassen den Schluß zu, daß Osterreich noch immer ein
Werden finanzielle Mittel von Privatpersonen die staatliche Kunstförderung entlasten können? Drei Modelle stehen zur Diskussion, aber der Finanzminister hat derzeit andere Sorgen.