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Höhere Produktivität durch bessere Beleuchtung

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Tm Zuge der allgemein einsetzenden Bestrebungen zui Erhöhung der Produktivität wird im allgemeinen dem Faktor „Beleuchtung“ nicht die Beachtung geschenkt, die er verdient. Die nachstehenden Ausführungen, die im allgemeinen au) den Arbeiten des österreichischen Kuratoriums für Wirtschaftlichkeit fußen, sollen in dieser Richtung Hinweise geben.

Die planmäßigen Bestrebungen zur Erhöhung dei Produktivität, das heißt die möglichst weitgehende Ausschaltung aller Verlustquellen, führt zwangsweise zu dem Kapitel .Beleuchtung“. An jede gute Beleuchtung werden zwei Anforderungen gestellt: ausreichende Beleuchtung des Arbeitsplatzes und Blendfreiheit. Die Art der Beleuchtung kann durch Allgemein-beleuchtung oder Beleuchtung des Arbeitsplatzes erfolgen.

Der Allgemeinbeleuchtung wird man dann den Vorrang geben können, wenn e6 «ich uro die Durchführung grober Arbeiten handelt, da! sie im allgemeinen billiger als die Arbeitsplatz-lieleuchtung ist. Bei allen feineren Arbeiten aber ferner bei den arheitsplatzgebumdenen Arbeiten am Fließband usw. erweist sich die Arbeitsplatzbeleuchtung tun so wirtschaftlicher, je näher sie den durch Erfahrung ermittelten Optimal-•tärken kommt.

Durch die Verbesserung der Beleuchtung wird eine Leistungssteigerung durch rascheres Arbeiten, verringerte Fehlerstücke und erhöhte Arbeitsgüte erzielt. Untersuchungen haben ergeben, daß durch richtige Beleuchtung bei grober Arbeit kaum mehr ala 5 Prozent Mehrleistung erzielt werden konnten, bei fe iner und feinster Arbeit jedoch .:15 bis 20 Prozent und in Einzelfällen n o c h mehr. Eime Beleuchtungsstärke über ein 'gewisses Höchstausmaß hinaus hatte jedoch auf die Leistung keinen fördernden Einfluß mehr, im Gegen-' .teil, sie führte in vielen Fällen sogar zu einem raschen Absinken der Leistungskurve, hervorgerufen durch Blendwirkung oder Augenüberanstrengung.

Neben der Verbesserung der Beleuchtungsanlage, die ja vielfach auch eine Geldfrage ist, können auch weitgehende Erfolge mit geringem Aufwand durch bessere Instandhaltung der bestehenden Beleuchtumg6einrichtungen erzielt werden. Verschmutzte Fensterscheiben und Beleuchtungskörper sind, wie Erfahrungen aus der Praxis beweisen, auf die Dauer sehr teuer. So konnte ein Betrieb, der bisher gezwungen war, während de; Wintermomate bei künstlichem Licht zu arbeiten, nach gründlicher Reinigung und Instandsetzung der Fenster und Glasdächer die künstliche Beleuchtung zwischen neun und 15 Uhr einsparen Der Erfolg dieser ntun laufend durchgeführten Reinigungisko6ten wirkt sich nicht nur in de? Ereparung der Stromkosten für vier Stunden täglich, sondern auch in einer wesentlichen Verringerung des Abfalles und der Fehlerquellen aus

Die Seh-Lei6tung ist in erster Linie von de' Beleuchtungsstärke abhängig, wobei aber jedei Werkstoff andere Lichtwerte (in Lux tusgedrück' beansprucht. Dunkle Oberflächen wie Eisen ode> Kleiderstoffe haben nur geringe Blendwirkvng umr1 verlangen daher stärkere Lichtquellen als hell« Oberflächen. Die Messung der Beleuchtungsstärke rfolgl entweder am Arbeitsplatz oder im Raum in «Mb M«m» HHm (tdi soqeoanart« tetttlar« Betondn-tonoW.

stens einmal jährlich durchgeführt werden, da die Nachduriklung des Anstriches der Wände und das automatische Nachlassen der Beleuchtungskörper eine ständige Verminderung der Beleuchtung mit sich bringen. Als notwendige Beleuchtungsstärken für die Arbeitsstätten werden angenommen:

Als grobe Arbeit wird dabei angesehen: Eisen gießen, Gußputzen, Gronwalzen, Ziehen, Schmieden, Ziegeleiarbeiten usw.; als mittelfein gelten Spritzguß, Formen, Drehen, Pressen, Stanzen, Grobmontage, Sägen, Hobeln, Fräsen, Zusammenbau, Holzstoffbereitung, Arbeiten an der Papiermaschine, in der Bäckerei, Fleischerei und in den Mühlen, Küchen usw.; feine Arbeit ist schwieriges Formen, Feinwalzen, Ziehen, Einrichten an Drehbänken, Drehen, Feinmontage, feine Sägearbeiten, Polieren, Spinnen, Weben, Färben, Zuschneiden, Nähen, Drucken, Büroarbeit usw.; als sehr feine Arbeit ist anzusehen: Gravieren, feinmechanische Arbeiten, der Bau von Meßinstrumenten, Schleifen, Polieren von Optiken. Spinnen und Weben von dunklem Material, ebenso Nähen und Zuschneiden von dunklem Material, Hand6e'.zen, Zeichnen usw.

Bei der Einrichtung einer Beleuchtung spielt auch die Entfernung der Lampe vom Arbeitsplatz eine große Rolle. Die nachstehende Tabelle zeigt da6 rasche Absinken der Lich'wirkung bei zunehmenden Entfernungen.

Jede richtig geplante Beleuchtungsanlage kann auch mit bescheidenen Mitteln ausgeführt werden und macht sich unbedingt bezahlt. Veraltete Beleuchtungskörper, falsche Lichtverteilung, Blendung, schlechte Instandhaltung von Beleuchtungskörpern und Wandanstrich usw. sind dauernde Verlustquellen. Durch fachmännische Ausführung der Anlage werden nicht nur die Beleuchtungskosten gesenkt, sondern meist auch eine mengen-und gütemäßige Steigerung der Produktion erreicht.

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