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Jets mit Davidstern

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Kürzlich fand der Jungfernflug des ersten in Israel entworfenen und produzierten Flugzeuges „Arava“ statt. Dieses Flugzeug kann zwei Piloten und 20 Passagiere fassen oder als kleiner Frachter (ca. 2000 kg) dienen. Es führt 1466 1 Brennstoff mit sich, hat eine Geschwindigkeit von 337 km in der Stunde und einen Aktionsradius von 1350 km. Die „Arava“ soll als Direktoren-Flugzeug für größere Gesellschaften dienen. Ihr Vorteil besteht darin, daß eine Landepiste von ungefähr 110—120 m genügt, so daß alte, ausrangierte Flugplätze oder eventuell Landstraßen als Landungspisten dienen können.

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Kürzlich fand der Jungfernflug des ersten in Israel entworfenen und produzierten Flugzeuges „Arava“ statt. Dieses Flugzeug kann zwei Piloten und 20 Passagiere fassen oder als kleiner Frachter (ca. 2000 kg) dienen. Es führt 1466 1 Brennstoff mit sich, hat eine Geschwindigkeit von 337 km in der Stunde und einen Aktionsradius von 1350 km. Die „Arava“ soll als Direktoren-Flugzeug für größere Gesellschaften dienen. Ihr Vorteil besteht darin, daß eine Landepiste von ungefähr 110—120 m genügt, so daß alte, ausrangierte Flugplätze oder eventuell Landstraßen als Landungspisten dienen können.

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Es ist dies bereits der dritte Flugzeugtyp, der in Israel hergestellt wird. Im Jahr 1958 unterschrieb die Israel Aircraft Industries Ltd. mit der Potez-Air-Fouga of France einen Vertrag, nach dem die Fouga-Magi-ster Schulflugzeuge in Israel zusammenstellte. Zuerst wurden die Bestandteile in Kisten nach Israel 'transportiert, doch schon nach einiger Zeit wurden außer dem Motor alle Bestandteile in Israel selbst nach den französischen Plänen produziert. Diese Flugzeuge fanden großen Anklang und wurden an eine Anzahl von ausländischen Luftwaffen als Schulflugzeuge verkauft. Danach wurden sie in Israel auch zu einem Bodenangriffsflugzeug entwickelt, mit Raketen und Maschinengewehren bestückt und im Sechstagekrieg erfolgreich eingesetzt. Heute ist man von diesem Schulungsflugzeug fast schon überall abgekommen, doch die israelische Luftwaffe benützt es immer noch.

Im Jahre 1967 vereinigte sich die amerikanische Rockwell-Standard Corporation mit einer anderen Firma und verkaufte ihre Produktiohs-rechte wie auch 46 halbfertige Flugzeuge an die israelische Flugzeugindustrie. Israelische Ingenieure entwickelten das 8-Passagier-Direkto-renflugzeug zu einem 10-Passagier-Flugzeug. Sie nannten es Commo-dore-Jet. Bisher wurden bereits 150 solche Flugzeuge verkauft. In Israel befinden sich weitere 96 auf der Bestellungsliste. Zur Zeit sind 12 Commodore-Jets in den letzten Produktionsphasen. Außerdem beteiligte sich Israel an der Weiterentwicklung des Boeing-B-377-Stratocruiser-Pro j ekts.

Die Israel Aircraft Industries Ltd. ist heute bereits der größte Industriebetrieb des Landes und beschäftigt Zirka 12.000 Angestellte, von denen ungefähr 3000 in den Tochtergesellschaften zur Produktion von Elek-trobestandteilen, Plastikersatzteilen und so weiter tätig sind. Dieser Betrieb will im Jahre 1971 oder Ende 1970 die ersten „Arava“-Flugzeuge auf den Markt bringen. Nach einer intensiven Marktforschung kam man zu dem Schluß, daß Israel drei bis vier solche Typen im Monat fertigstellen kann. Man will Abnehmer für mindestens 150 Flugzeuge innerhalb von drei bis vier Jahren in Amerika finden. Die Produktionsrechte für Europa wurden bereits an die französische Flugzeugfirma SUD-Aviation verkauft. Wie die französische Zeitschrift ,,L'ARCHE“ meldet, ist das Hauptprojekt der israelischen Flugzeugindustrie die eigene Entwicklung eines Jagdbombers. Er soll schneller und wendiger sein als die Mirage-5, jedoch einen kürzeren Aktionsradius als die Phantom haben. Auch dieses Flugzeug soll im Jahre 1971 bereits in Serienproduktion gehen und nach Deckung des Bedarfs der israelischen Flugwaffe auf dem freien Markt zum Kauf angeboten werden.

Die israelische Flugzeugindustrie beschäftigt sich auch mit der Produktion von Ersatzteilen und als „sub-contractor“ mit der Herstellung von Flugzeugbestandteilen, wie zum Beispiel Flügeln für verschiedene Kampfflugzeuge, elektronischen Apparaturen und so weiter. Eine andere Abteilung übernimmt me Überholung und Wartung von Passagierflugzeugen. Fast alle großen Gesellschaften, die Israel anfliegen, wie zum Beispiel EL AL, TWA, KLM, Air-France, Sabena, SAS, Swissair und Olympic-Airways lassen hier ihre Flugzeuge warten, reparieren oder überholen. Israelische Testpiloten prüfen Flugzeuge verschiedener Nationen nach den Reparaturen oder zwecks Feststellung von Defekten usw. Ferner werden über 300 Kampf- und Jagdflugzeuge pro Jahr völlig überholt. Die Gesellschaft beschäftigt sich nicht nur mit der Wartung der israelischen Luftwaffe, sondern auch derer anderer Länder. Namen können aus verständlichen Gründen nicht genannt werden. Die Israel Aircraft Industries Ltd. wird bis 1972 15.000 Leute beschäftigen und für zirka 40 Millionen Dollar pro Jahr exportieren.

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