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In Jahrzehnten gewachsen

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Ende November dieses Jahres feiert der katholische Pressverein der Diözese Steiermark seinen 100. Geburtstag. Ins Leben gerufen von dem berühmten Bischof Zwerger von Seckau, konnte der Pressverein der Steiermark, die Styria, wie er schon bald genannt wurde, in diesen hundert Jahren viele Erfolge und viel Leid erfahren. Das katholische Leben der Steiermark in den letzten hundert Jahren warex denkbar, hättte Verlag nicht bestanden Aber auch uber. die Greifen der Steietmark hinaus wirkte er teils durch seine Zeitschriftenproduktion, teils durch seine Buchproduktion, die besonders nach dem Zweiten Weltkrieg erstaunliche Erfolge buchen konnten. In diesen hundert Jahren konnte sich die Styria zum größten aller Pressvereine Österreichs entwickeln.

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Ende November dieses Jahres feiert der katholische Pressverein der Diözese Steiermark seinen 100. Geburtstag. Ins Leben gerufen von dem berühmten Bischof Zwerger von Seckau, konnte der Pressverein der Steiermark, die Styria, wie er schon bald genannt wurde, in diesen hundert Jahren viele Erfolge und viel Leid erfahren. Das katholische Leben der Steiermark in den letzten hundert Jahren warex denkbar, hättte Verlag nicht bestanden Aber auch uber. die Greifen der Steietmark hinaus wirkte er teils durch seine Zeitschriftenproduktion, teils durch seine Buchproduktion, die besonders nach dem Zweiten Weltkrieg erstaunliche Erfolge buchen konnten. In diesen hundert Jahren konnte sich die Styria zum größten aller Pressvereine Österreichs entwickeln.

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In den Zeiten von 1938 bis 1945 war die Styria durch das NS-Regime natürlich beschlagnahmt, von den übrigen 93 Jahren leitete Generaldirektor Dr. Karl Maria Stepan das Unternehmen über dreißig Jahre und konnte es zweimal aus schweren Krisen zu neuer Blüte emporführen: Als schon die Wirtschaftskrise an die Tür pochte, und nach 1945. Eine Leistung, die vor dem objektiven Auge als großartig bezeichnet werden muß.

Im gleichen Jahr, 1869, da die Styria gegründet wurde, folgte die Gründung des katholischen Linzer Volksblattes und ein Jahr darauf die des Linzer Pressvereines (heute Oberösterreichischer Landesverlag). 1874 trat der Pressverein von Sankt Pölten ins Leben, 1884 der erste Pressverein von Kärnten, dem dann 1891 die St.-Josefs-Bruderschaft folgte. 1888 wurde in Brixen ein Pressverein gegründet, der die Wochenzeitung „Brixner Chronik“ herausgab. 1892 erfolgte die Gründung des besonders durch Reinmichl bekannten „Tiroler Volksboten“, der heute noch besteht. 1900 wurde der Pressverein Tyrolia gegründet. Inzwischen war knapp vor der Jahrhundertwende der Salzburger Pressverein entstanden und 1894 der Pressverein „Reichspost“, aus dem sich dann der Pressverein Herold entwickelte, dem heute die Herold Ges. m. b. H. gehört. Die ursprüngliche Aufgabe dieser Pressvereine war die Verteidigung der Rechte des katholischen Glaubens und der katholischen Kirche. So richtete sich zuerst ihr Kampf gegen den Liberalismus mit seinen antikirchlichen Tendenzen und in den späteren Jahren gegen die sozialistische Bewegung mit ihren vielfach atheistischen Forderungen. Schon bald aber trat neben diese ursprüngliche Aufgabe auch die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit für die aufstrebenden

Massen, überdies mischte sich ein unverkennbarer österreichischer Patriotismus in alle Publikationen. Die Pressvereine der ersten Jahrzehnte zeichneten zwei Tatsachen aus: Das große Interesse der Hierarchie und des Klerus an diesen Unternehmungen und anderseits eine unwandelbare Treue dieser Blätter zu Papst, Bischöfen und Kirche.

Aber nicht nur Bischöfe und Klerus hielten zu den Pressvereinen, sondern anderseits auch das katholische Volk. Hier ist nun leider vielfach ein Wandel eingetreten. Was noch vor J ahrzehnten unmöglich gewesen wäre, ist heute gar nichts Besonderes: Daß nämlich katholische Blätter in nichtkatholischen Druckereien hergestellt werden, wie zum Beispiel die Kolpingsblätter in der sozialistischen Steyrermühl oder die Pfarrblätter von Atzgersdorf, Rodaun, Erlaa in der sozialistischen Vor- wärts-Druckerei. Viele andere Beispiele könnten aufgezählt werden.

Dabei hieße doch Zusammenarbeiten nicht, daß einer den anderen schmälert oder sogar schluckt, sondern nur, daß durch eine Zusammenarbeit eine größere Breitenwirkung erzielt werden soll. Viele Möglichkeiten und Chancen blieben diesbezüglich ungenützt oder ein großer Traum. So zum Beispiel der Plan, eine gemeinsame Bank zu gründen, um dadurch sich selbst finanzieren zu können, gemeinsam eine Papierfabrik zu erwerben oder gemeinsam die Bücher der Verlage auszuliefem oder sich gegenseitig Sonderrabatte beim Bezug von Büchern zu gewähren. Nur die Gründung der „Gemeinschaft der katholischen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage“ einerseits und die „Interessengemeinschaft des katholischen Buchhandels“ anderseits verwirklichte hier die ersten Schritte eines gemeinsamen Gehens in die Zukunft.

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