7104456-1995_24_22.jpg
Digital In Arbeit

Die Frauen um Klimt

Werbung
Werbung
Werbung

Die Österreichische Galerie besitzt mit 33 Gemälden die weltweit größte und qualität-völlste Klimt-Sammlung. Ab 31. Mai 1995 ist diese österreichische Spezialität in den Schauräumen im Erdgeschoß des Oberen Belvedere der Öffentlichkeit zugänglich. Zu sehen sind Werke aus allen Phasen der künstlerischen Entwicklung des wohl bekanntesten Malers der Wiener Jahrhundertwende. Anhand herausragender Beispiele werden sie dokumentiert, wobei „Der Kuß”, das berühmteste Bild Gustav Klimts, eine dominierende Position einnimmt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Landschaften, die in einem eigenen Baum gesammelt sind.

Im Zentrum der Ausstellung stehen aber zum einen die sensationelle Bestaurierung des Gemäldes „Dame mit Federboa”, dessen ursprünglicher Titel auf der Kunstschau 1909 „Der violette Hut” nun wieder nachvollziehbar ist und zum anderen die Präsentation eines jüngst vom Belvedere erworbenen, der Forschung bis dato unbekannten Bildes eines „alten Mannes am Totenbett”. Dieses frühe Klimt-Bild (1900) aus Privatbesitz sollte ins Ausland verkauft werden. Zum Glück kam es nicht dazu. Das Denkmalamt verbot die Ausfuhr und sicherte damit das Kunstwerk für Österreich.

Von Anfang an ist die Klimt-Sammlung ständig gewachsen. Fünf Gemälde wurden bereits zu Lebzeiten Klimts erworben, darunter „Der Kuß” direkt vor seiner ersten Ausstellung. Vom Jahr 1912 an dauerte es 16 Jahre, bis durch das Vermächtnis von Ferdinand Bloch-Bauer ein weiteres Werk für die Galerie gewonnen werden konnte (Bildnis Adele Bloch-Bauer II). 1936 kam das große goldene Bildnis an die Galerie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1948 und 1950 wurde die Klimt-Kollektion um drei Gemälde erweitert. 1954, im Jahr der Wiedereröffnung des Museums nach dem Krieg, konnte „Judith I” erworben werden. Durch das Vermächtnis Gustav Ucickys „zum Gedenken an seinen Vater Gustav Klimt” kamen 1961 drei Gemälde dazu und je ein weiteres durch Ankauf und Widmung.

Anfang Mai diese Jahres nun wurde die Sammlung mit dem bisher unbekannten Gemälde „Alter Mann auf dem Totenbett” ergänzt.

Die Klimt-Ausstellung, mit der Neuerwerbung des frühen Klimt-Werkes, ist noch bis 27. August 1995 zu besichtigen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung