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* Kruzifix, Klima und Homo-Ehe

Am vergangenen Freitag präsentierte Kardinal Christoph Schönborn in Wien die Ergebnisse der diesjährigen Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz.

Mit scharfen Worten kritisierte der Erzbischof von Wien das „Kruzifix-Urteil“ des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. „In letzter Konsequenz führt diese einseitige Sicht des Gerichtshofes dazu, dass die individuelle Religionsfreiheit einzelner Personen das Recht auf kollektive, individuelle Religionsausübung aushöhlt, was bislang nur in religionsfeindlichen totalitären politischen Systemen vorgekommen ist“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe. Der evangelische Theologe Ulrich Körtner kritisierte die Wortwahl Schönborns in einem ORF-Interview deutlich.

An die Abgeordneten des Nationalrats appellierten die Bischöfe, bei der Abstimmung über die geplante eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle nur „ihrem Gewissen zu folgen“, nicht dem Klubzwang. Die Österreichischen Bischöfe halten eine neue Partnerschafts-Regelung weder für angebracht noch für notwendig.

Bei der Pressekonferenz am Freitag unterschrieb Kardinal Schönborn eine Petition an Umweltminister Niki Berlakovich. Bei der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Kopenhagen erwarten die Bischöfe von der Bundesregierung den Einsatz „für ein Zustandekommen eines fairen, verbindlichen, einklagbaren und weltweiten Klimaabkommens“. Während der Weltklimakonferenz, am Sonntag, den 13. Dezember, werden auf der ganzen Welt Kirchenglocken läuten, sie sollen die Konferenzteilnehmer an ihre Verantwortung erinnern.

Verständnis zeigte Kardinal Schönborn für die Studentenproteste. Die Bewegung sei ein „Symptom für eine tiefere Krise“, das Kernproblem sei die „Ökonomisierung des Bildungsbegriffs“, so Schönborn.

Anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls erinnerten die Bischöfe an die Rolle der Christinnen und Christen bei der Wende 1989/90 in der ehemaligen DDR. (APA/KAP)

* „Kathpress“: Neuer Chefredakteur

Die österreichische katholische Nachrichtenagentur „Kathpress“ bekommt einen neuen Chefredakteur: Der 41-jährige Theologe und Rechtswissenschafter Paul Wuthe, Leiter des Medienreferats der Bischofskonferenz, übernimmt mit Anfang 2010 das Amt von Erich Leitenberger, der aber weiterhin Pressesprecher des Wiener Erzbischofs bleibt. (APA/ KAP)

* Rückkehr: Nein, danke!

Die konservative anglikanische „Global Anglican Future Conference“ (GAFCON) lehnt das Angebot Roms ab, zur römisch-katholischen Kirche zu wechseln. Wie vor wenigen Wochen bekannt wurde, will der Vatikan für übertrittswillige Anglikaner eine eigene Kirchenstruktur schaffen, in der Konvertiten ihre anglikanischen Traditionen beibehalten dürfen. Damit will der Vatikan all jenen Anglikanern entgegenkommen, welche die Weihen von Frauen und Homosexuellen ablehen. Die GAFCON sei jedoch überzeugt, dass ihre Mitglieder Erben der Anglikanischen Reformation bleiben wollen, erklärte Bischof Peter Akinola für die GAFCON vergangene Woche in Rom. (APA)

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