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Uber Prag in den Osten

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Spielzeug-Raritäten, Stimmungsimpressionisten, Jugendstil und Silber beherrschen die Herbstauktionen des Viertplacierten der Weltrangliste.

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Spielzeug-Raritäten, Stimmungsimpressionisten, Jugendstil und Silber beherrschen die Herbstauktionen des Viertplacierten der Weltrangliste.

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Das im Jahr 1707 gegründete Auktionshaus (Furche 35/95) zählt heute zu den ganz großen und ist auch eines der ältesten. Am 11. November wird das Dorotheum als erstes der großen Auktionshäuser eine Auktion in Prag abhalten. Die rund zweihundertfünfzig angebotenen Lose kommen durchwegs alle aus tschechischem Besitz. Der Bogen reicht von Gemälden über Kleinkunst und Schmuck bis zu Möbeln. Doro-theum-Generaldirektor Alfred Karny verweist auf die engen kulturellen Verflechtungen als Motiv dafür, den ersten Vorstoß in den Ost-Markt zu wagen: „Wien und Prag waren lange Zeit als Zentren von Kultur, Politik und Wirtschaft miteinander verbunden. Viele Künstler wirkten in Wien genauso wie in Prag. Die traditionsreiche Bindung und die regionale Nähe prädestinieren das Dorotheum dazu, als erstes Auktionshaus einen Einstieg in den sicherlich interessanten Kunstmarkt des Ostens zu versuchen.”

Das Wiener Dorotheum, das allein mit seinen Auktionsumsätzen derzeit an vierter Stelle im internationalen Versteigerungsgeschäft rangiert, hat bereits vor drei Jahren eine Tochtergesellschaft in Prag gegründet. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag bisher auf dem Freien Verkauf von Schmuckgegenständen und Antiquitäten sowie auf der Akquisition von Kunstwerken für Auktionen in Wien.

In Wien findet am 27. Oktober eine Spielzeugauktion des Wiener Doro-theums statt, in der ein besonderer Fund zur Versteigerung kommt: Eine Wienerin hatte auf ihrem Dachboden einen alten Karton mit einem Bahnhof zu einer Modelleisenbahn entdeckt. Als sie das Fundstück dem Dorotheum-Experten vorlegte, kam die Überraschung: Das auf dem Dachboden entdeckte Modell erwies sich als wahre Barität unter Sammlern. Es handelt sich um einen kaum mehr zu findenden Märklin-Zentralbahnhof von Anfang dieses Jahrhunderts, dessen Wert noch dadurch steigt, daß noch nie jemand mit ihm gespielt hat und noch im Originalkarton verpackt ist.

Am 6. November stehen dann österreichische Stimmungsimpressionisten im Zentrum der Auktion „Ölgemälde des 19. Jahrhunderts”: Aus Privatbesitz stammt etwa die Ansicht der „Heiligenstädter Pfarrkirche” von Carl Moll, zu der auch ein Widmungsbrief des Künstlers an den früheren Besitzer vorliegt.

Ein anderes Hauptwerk dieser Versteigerung ist von Robert Russ, der mit einem in der Sonne flimmernden „Motiv am Gardasee” vertreten ist.

Weitere Höhepunkte stellen am 7. November die Jugendstilauktion und am 5. Dezember die Silberauktion dar. (Informationen unter 515 60/0)

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