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Armes Aschenputtel

Sam (Hilary Duff) verliert bei einem Erdbeben ihren Vater und muss nun ihre verhasste Stiefmutter und ihre beiden Stiefschwestern bedienen. Sie träumt vom Besuch der Princeton-University und lernt eifrig für ihre Prüfungen. Außerdem arbeitet sie als Kellnerin im Restaurant ihrer Stiefmutter, wo sie dem Spott versnobter Schulkollegen ausgesetzt ist. Ihre einzige Flucht: der virtuelle Chatroom, in dem sie einen Gleichgesinnten kennen lernt. Bei einem Treffen stellt sich heraus, dass ihre Internet-Bekanntschaft der Mädchenschwarm Austin (Chad Michael Murray) ist.

Obwohl "Cinderella Story" das klassische Märchen "Aschenputtel" als Vorlage dient, kommt der Film ohne Fantasy-Elemente aus. Regisseur Mark Rosman versucht, der De-facto-Teenie-Komödie ein bisschen Märchenzauber zu verleihen - und Moral zu vermitteln. Es geht um den unsterblichen Traum, dass Wünsche wahr werden und unterschwellig darum, Energie zum Handeln zu mobilisieren. Leider scheitert Rosman an der filmischen Umsetzung. Trotzdem: Wer seinen Intellekt einmal nicht anstrengen möchte, verbringt eine amüsante Zeit im Kino. Carolin Baghestanian

CINDERELLA STORY

USA 2004. Regie: Mark Rosman.

Mit Hilary Duff, Jennifer Coolidge,

Chad Michael Murray. Verleih: Warner Brothers. 95 Min.

Schwule Kicker

In einer kleinen Gemeinde im deutschen Münsterland scheint die Welt noch in Ordnung - bis der örtliche Fußballklub Boldrup SC eine bittere Niederlage einfährt. Die Verantwortung dafür muss Torhüter Ecki (Maximilian Brückner) tragen, der an diesem Tag nicht nur fußballerisch enttäuscht, sondern auch für den Skandal schlechthin sorgt: Unfreiwillig outet er sich als homosexuell - und wird prompt mit dem Rauswurf bestraft. Doch Ecki schwört Rache: Binnen vier Wochen will er eine schwule Mannschaft aufstellen und gegen den Heimatverein triumphieren. In Dortmund geht er auf die Suche nach Mitgliedern seines "FC Lattenknaller".

Eine recht banale Handlung, die sich trotz fehlender Originalität unerwartet kurzweilig entwickelt. Dies verdankt der Film wohl den liebenswerten Nebendarstellern, allen voran Rolf Zacher als Karl und Christian Berkel als Rudolf. Gängige Klischees werden zwar bedient, wirken aber geistreicher als die maroden Schwulenwitze der Bully-Herbig-Filme. Regisseurin Sherry Hormann ist insgesamt eine recht unterhaltsame Komödie gelungen, die im TV jedoch besser aufgehoben wäre als auf der großen Leinwand. Katharina Kainz

MÄNNER WIE WIR

D 2004. Regie: Sherry Hormann. Mit

Maximilian Brückner, Rolf Zacher, Christian Berkel. Verleih: Buena Vista.106 Min.

Miserable Masken

Produzent Rick Alvarez hält Keenen Ivory Wayans für einen der großartigsten Komödien-Regisseure aller Zeiten. In Kombination mit seinen Brüdern ergebe sich quasi ein Selbstläufer. Was das nun über Mister Alvarez' Art von Humor aussagt, darüber wollen wir gar nicht nachdenken. Der Plot von "White Chicks" spricht jedenfalls Bände: Zwei FBI-Agenten (männlich, schwarz) versuchen einen Entführerring aufzudecken. Dazu schlüpfen sie in die Haut zweier Millionärstöchter (weiblich, weiß), die sich auf Grund kleiner Kratzer im Gesicht nicht in den Hamptons blicken lassen "können". Dort stellt man zwar gewisse Veränderungen an den beiden bekannten "Damen" fest, erkennt jedoch den Unterschied zwischen wächserner Maske und Clinique-verwöhnter Haut nicht.

Mit "White Chicks" schließen die Gebrüder Wayans an - pardon: unter - dem Niveau ihres "Scary Movie 2" an. Erwartungsgemäß hagelt es peinliche Gags aus dem Fäkalsektor auf die zwanghaft klischiert gezeichneten Figuren. Die Wayanssche Definition von Ironie beleidigt; doch mehr noch ist der Zuschauer damit beschäftigt, sich über die miserablen Masken zu ärgern. Oscarpreisträger Greg Cannom scheint seit "Mrs. Doubtfire" alles verlernt zu haben. Und so werden 105 Minuten zu gefühlten fünf Stunden.

Nicole Albiez

WHITE CHICKS

USA 2004. Regie: Keenen Ivory Wayans. Mit Marlon Wayans, Shawn Wayans, Jessica Cauffiel, Rochelle Aytes.

Verleih: Columbia TriStar 105 Min.

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