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Vermurkste Zeitreise

Vier Archäologiestudenten und einige Techniker machen eine Exkursion der besonderen Art: Sie reisen in einer Zeitmaschine ihrem im Mittelalter verschollenen Professor nach. Um ihn zu finden und in die Gegenwart zurückzukehren, haben sie sechs Stunden Zeit. Doch 1357 ist alles nicht so leicht: Es tobt gerade der 100-jährige Krieg zwischen Briten und Franzosen, ein Abtrünniger der Zeitreisefirma will nicht zurück und die Vergangenheit sollte auch nicht verändert werden.

Zeitreisefilme ohne Unstimmigkeiten gibt es kaum, doch die Filmemacher haben bei "Timeline" nicht einmal versucht, die genretypischen Klippen wie Sprache oder Wissenschaft zu umschiffen. Während die Romanvorlage von Michael Crichton noch mit viel Hintergrundinformation aufwarten kann, reduziert der Film die an sich interessante Idee auf reines Unterhaltungskino. Ein seichter Film ohne Logik, Geschichtsbewusstsein und inneren Zusammenhalt. Aslihan Atayol

TIMELINE

USA 2003. Regie: Richard Donner. Mit Paul Walker, Frances O'Connor, Gerard Butler. Constantinfilm. 115. Min.

Reanimierter Swayze

Es ist so weit: Dirty Dancing kehrt zurück, einer der erfolgreichsten Tanzfilme aller Zeiten. Doch "Dirty Dancing 2" knüpft nicht am Original an, sondern erzählt eine ähnliche Geschichte, die an einem exotischen Ort neu aufbereitet wird. Im Kuba des Jahres 1958 lernt die 18-jährige Amerikanerin Katey (Romola Garei), die aus besseren Kreisen stammt, den mittellosen Kellner Xavier (Diego Luna) kennen. Zunächst nur fasziniert von seinem tänzerischen Können, trifft sie ihn bald heimlich in den Nachtclubs von Havanna, um ihrer neu entdeckten (Tanz)Leidenschaft zu frönen. Es folgt das Highlight für Nostalgiker: Der Gastauftritt von Patrick Swayze als alternder Tanzlehrer. Ein netter Popcornfilm, dem jedoch die Leichtfüßigkeit des Originals fehlt. Katharina Kainz

Dirty Dancing 2

USA 2003. Regie: Guy Ferland.

Mit Diego Luna, Romola Garei, Patrick Swayze. Verleih: Buena Vista. 100 Min.

Cineastisches Prag

Ihre Glanzzeit war in den 60ern - aber auch in den 70ern und 80ern schaffte es die Prager Filmakademie (FAMU), sich eine verhältnismäßig freie cineastische Atmosphäre zu erhalten und dutzende international bekannte Filmemacher hervorzubringen. Darunter Regisseure und Drehbuchautoren wie Emir Kusturica, Jiri Stivin, Milos Forman, Goran Paskaljevic und Petr Zelenka. Vom 1. bis 22. Mai zeigt nun das Wiener Topkino einen Querschnitt der letzten drei Jahre von Studierenden der FAMU. Zu sehen sind insgesamt 25 Kurzfilme - von Spielfilmen bis hin zu Dokumentationen. Kritische Sozialstudien sind ebenso dabei wie Animationsfilme, die den internationalen Vergleich keinesfalls zu scheuen brauchen. Sandra Wobrazek

PRAGER FILMSCHAU. 1. bis 22. Mai,

Wiener Top Kino. Infos: www.topkino.at

Manipulierte Jury

Die Zutaten für einen zugkräftigen Mainstream-Film sind in Gary Fleders "Das Urteil" zweifellos vorhanden: Ein Bestseller (von John Grisham) als Vorlage - und prominente Darsteller. Gene Hackman spielt den gerissenen Manipulator, der von Berufs wegen Geschworene im Sinne seines Klienten beeinflusst. Diesmal steht er im Sold der Waffenlobby, die sich mit der Klage einer Frau konfrontiert sieht, deren Mann bei einem Überfall erschossen wurde. Als er beginnt, bewährt die Fäden zu ziehen, muss er feststellen, dass jemand dagegenhält: Ein Schöffe spielt sein eigenes Spiel und beginnt die Laienrichter "umzudrehen"... Spätestens beim Rededuell zwischen dem dämonischen Gene Hackman und dem braven Dustin Hoffman, der als Anwalt die gute Sache vertritt, ahnt man, wie das Ganze ausgeht: Hochmut kommt vor dem Fall, der Fall ist tief, und beim Zuschauer soll sich ein erhebendes Gefühl einstellen. Der jedoch wird eher die Biederkeit bedauern, in die hier der logistische Aufwand mündet. Daniela Strigl

DAS URTEIL - Jeder ist käuflich

Runaway Jury

USA 2003. Regie: Gary Fleder. Mit John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman, Rachel Weisz. Verleih: Foxfilm. 128 Min.

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