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Sommerausstellung der Galerie Würthle

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Die kleine Sommerexposition der Galerie Würthle könnte sich mit ihren sorgfältig zusammengestellten Aquarellen und Graphiken audi in einer betriebsameren Jahreszeit sehen lassen. Die Holzschnitte von Werner Berg zum Beispiel oder die Zeichnungen Moldovans gehörten wie die L a s k e-Aquarelle eigentlich nach Venedig geschickt und dort mit den jetzt auf der Biennale ausgestellten Arbeiten dieser Künstler vertauscht, so gut sind sie. Auch sonst gibt es einige angenehme Begegnungen: die unermüdlich an neuen Mitteln und Themen sich versuchende Elisabeth Stemberger ist mit überraschend eigenartigen Pastellen, Helene Funke mit einem ganz ausgezeichneten, anmutig-bewegten Mädchenkopf vertreten und Werner Augustiner zeigt drei frische und sicher komponierte Aquarelle, die auf weiteres .neugierig machen. Lithographien von Kokoschka, Aquarellblätter von Florian und Dobrowsky runden die Ausstellung ab, in der eigentlich nur die zwei Farbskizzen Swobodas das Niveau nicht halten. Solche halbfertige Sachen sollte ein Künstler lieber nicht aus der Hand geben — zu den schönen Bildern, die Swoboda kürzlich im Konzerthaus hängen hatte, passen sie ganz und gar nicht.

Die Austeilung ungarischer Plakate im Gardepalais auf der Lastenstraße scheint weniger dem ungarischen Plakat als dem ungarischen Kommunismus gewidmet zu sein. Was hätten dort sonst auch große Photo-• montagen und ähnliche Dinge zu suchen? Was an Plakaten zu sehen ist, hat politischen Inhalt und zeigt das übliche Inventar der Reklame im Stil des „sozialistischen Realismus“: Embleme, Maschinen, grimmig oder stolz, lächelnd oder mutig dreinschauende Gesichter, Fahnen usw. Auf einem kleinen Photo ist eine Reihe nicht ausgestellter Plakate zu sehen, die offensichtlich gut sein dürften. Warum hat man gerade diese nicht gezeigt?

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