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2045-Drittelkirche?

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Gehören im Jahr 2045 nur mehr vier Prozent der Österreicher der Katholischen Kirche an? Oder 31,6 Prozent?Oder 66,2 Prozent? Szena- rien mit diesen Resultaten haben Experten des Internationalen In- stituts für Angewandte System- analyse (IIASA) in Laxenburg aus den steigenden Kirchenaustritts- zahlen der letzten Jahrzehnte er- rechnet und damit auf eine sich abzeichnende dramatische Verrin- gerung des Katholikenanteils (der- zeit noch über 80 Prozent) an der österreichischen Bevölkerung hin- gewiesen.

Gab es im Jahr 1984 schon 32.126 Austritte aus der Katholischen Kirche,so sagten 1989sogar37.154 Personen dieser Kirche „Adieu", um 5,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Am stärksten stiegen die Zahlen 1989 in Vorarlberg (61,3 Prozent) und im Burgenland (38,2 Prozent), gefolgt von Tirol (18 Pro- zent), Oberösterreich (17 Prozent), Salzburg (14,8 Prozent), Steiermark (4,9 Prozent) und Wien (2,1 Pro- zent), in Niederösterreich und in Kärnten konnte dagegen sogar ein Rückgang der Austritte verzeich- net werden.

Der Diözesanbischof von Gurk- Klagenfurt, Egon Kapellari, nahm die Publikation der Studie zum Anlaß, Wolfgang Lutz vom IIASA und andere Fachleute zu einem Gespräch einzuladen. Man müsse, so Kapellari, die Resultate der Hoch- rechnung „weiterdenken", solle aber nicht die Rolle des Kaninchens vor der Schlange einnehmen. Schon gar nicht sei Anlaß zu Schaden- freude gegenüber der Kirche.

Details der Studie mit Stellung- nahmen der Bischöfe Egon Kapel- lari und Klaus Küng sowie des Sozialforschers Hugo Bogensberger auf Seite 9.

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