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WAS GEHT MICH MEIN NACHBAR AN? Von Josef Spielbauer. Chancen und Forderungen des Wohnviertelapostolates. — Lahn-Verlag, Limburg, 1967. 120 Seiten. (Offene Gemeinde. 1.)

Das Buch will eine Art „Handbuch“ für das Wohnviertelapostolat sein.Nach einer theologischen Grundlegung an Hand der Konzilstexte des Vaticanum II, werden konkrete Weisungen und Anregungen für die praktische Durchführung dieses Apostolates gegeben wobei der größte Wert darauf gelegt wird, daß das Wohnviertelapostolat nur unter der Führung und auf Anordnung des Klerus ausgeführt werden darf. Wenn man aber bedenkt, daß der Glaube nicht andemonstriert werden kann, daß der Familie in unserer Industriegesellschaft nur wenige Stunden ungestörten Beisammenseins verbleiben, wird das Wohnviertelapostolat sehr problematisch. In unserer Bildungsgesellschaft hat wohl kein Wahrheitsuchender die Ausrede, über den Glauben, über die Kirche, der er zumindest dem Taufschein nach angehört, nicht informiert zu sein. Entscheidender und wirksamer als alle Hausbesuche ist wohl das Christus bezeugende Leben der Christen in allen Lebensbereichen. Im Berufsleben machen die sogenannten Fernstehenden, die durch das Wohnviertelapostolat erreicht werden sollten, allzu oft die Erfahrung, daß die sogenannten aktiven Katholiken in den einfachsten menschlichen Grundtugenden (Höflichkeit, Geduld, Kameradschaft, Ehrlichkeit, Uneigennützigkeit usw.) jämmerlich versagen. Es ist leider allzu wahr, was jüngst der katholische Dogmatiker, Prof. W. Kasper (Münster) gesagt hat: „Nicht selten begegnet uns in der Kirche zwar korrekter Glaube, aber wenig menschlich christliche Liebe, während der Unglaube in der Welt sehr wohl mit einer Liebe verbunden sein kann“ (Theologische Revue 65. 1969. S. 188).

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