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Ein Fest Überspielen

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Südkoreas Präsident Chun Doo Hwan versprach sich viel von der — wie er es nannte — ersten friedlichen Machtübergabe in der jüngeren Geschichte seines Landes. Die Nominierung seines Amtsnachfolgers, des Exgenerals Roh Tae Woo, löste aber vollends das Chaos aus.

Es sind nicht mehr nur die Studenten, nicht mehr nur Vertreter der einflußreichen christlichen Minderheit, nicht mehr nur Sympathisanten der um die beiden Kim (Young Sam und Dae Jung) gruppierten Opposition, die auf die Barrikaden steigen. Der bisher kaum bemerkte Mittelstand ruft jetzt nach Demokratie. Offenbar hat man genug von der Hinhaltetaktik der Despoten.

Die Vertröstung auf die kommende Demokratie war für Studenten wie Kirche nie glaubwürdig. Sowohl der, Aufstand von Kwangju vor sieben Jahren wie die Ausbrüche oppositioneller Ungeduld in jüngster Zeit wurden vom Regime brutal bekämpft.

Die USA —Hort der Demokratie und Freund Südkoreas — hielten sich bis jetzt zurück. Wird das Regime in Südkorea einlenken, weil die Olympischen Spiele im September 1988 in Gefahr sind? Das Schlimmste wären jetzt taktische Versprechungen, um mit einem groß auf gezogenen Fest die prekäre Menschenrechtssituation im Land überspielen zu können.

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