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Erinnerungen an Mahler

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wirksame Entschlackungsarbeit, reduzierte Personen und Schauplätze, warf historisierenden, nur lokal interessierenden Ballast über Bord und machte so aus den acht Stücken fünf. Sprachlich strebte er eine Synthese zwischen maximaler Ubersetzertreue und modernem Wortfluß an, der ihm freilich stellenweise allzu glatt, ja banal geriet Ein Team mit langem Atem geht zu Werke: Regisseur, Ausstatter und gleichbleibende Darsteller in den durchlaufenden Rallen werden in allen fünf Stücken dieselben sein: ein großzügiges Konzept im Interesse der Geschlossenheit des Zyklus.

Prof. Dr. Paul Lorenz, unter den Musikkritikern Wiens der einzige, der noch persönliche Erinnerungen an Gustav Mahlers Wirken an der Wiener Hofoper hat, sprach im österreichischen Kulturinstitut über jene große Opernära unter Mahler, die der Gymnasiast Paid Lorenz am „Juchhe” der vierten Galerie und aus der Bühnentürlperspektive miterlebte. — Paul Lorenz trägt nicht vor, sondern er kramt in seinen Erinnerungen. Die Zuhörer, darunter Exoperndirektor Salmhofer und Walter Berry, Sängerstar von heute, konnten sich in jener längst vergangenen Zeit großer Opernaufführungen sogleich heimisch fühlen. Von Mahlers Unnachgiebigkeit in künstlerischen Belangen war die Rede, von seinen vielfach angefeindeten Neueinführungen, von seiner nicht immer reibungslosen Arbeit mit den Philharmonikern; es fielen große

Namen wie Marie Gutheil-Schoder, Rosa Papier, Leo Slezak, Erik Schmedes, Alfred Roller, Richard Mayr. Viel Applaus für die Rückblende eines, der es selber erlebte.

• In Moskau übergab Benjamin Britten dem bekannten, während der letzten Monate in offizielle Ungnade gefallenen Cellisten Rostropowisch sein letztes Werk, die Sonate Nr. 3. Sie trägt folgende demonstrative Widmung: „Meinem lieben Slava (Mistislav), Rußlands größtem Beitrag zum Frieden der Welt und größtem Cellisten.”

• Vera Strawinsky, die Witwe des großen Komponisten, erbte laut Testament rund 1,5 Millionen Dollar.

• Maurice Bėj art arbeitet derzeit an einem Ballett, das das Leben Wazlaw Nijinskis nachzeichnen soll.

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