wirksame Entschlackungsarbeit, reduzierte Personen und Schauplätze, warf historisierenden, nur lokal interessierenden Ballast über Bord und machte so aus den acht Stücken fünf. Sprachlich strebte er eine Synthese zwischen maximaler Ubersetzertreue und modernem Wortfluß an, der ihm freilich stellenweise allzu glatt, ja banal geriet Ein Team mit langem Atem geht zu Werke: Regisseur, Ausstatter und gleichbleibende Darsteller in den durchlaufenden Rallen werden in allen fünf Stücken dieselben sein: ein großzügiges Konzept im Interesse der Geschlossenheit des Zyklus.Prof. Dr. Paul Lorenz,
„Wir wollen das Salzburger Klima trotz aller gegenteiligen Ansichten auch weiterhin erhalten", erklärteLandeshauptmannstellvertreter Steinocher (SPÖ) kurz nach den letzten LandtagswaMen 1969 in Salzburg, die mit zuvor nie gekannter Schärfe des Wahlkampfes die bisher knappste Stimmendifferenz zwischen ÖVP und SPÖ gebracht hatten. Zeigen die Jahre nach diesen Landtagswahlen auf Landesebene eher ein politisch ruhiges Klima, so dürfte sich innerhalb der ÖVP in den nächsten Wochen und Monaten einiges bewegen.Denn soJlte es zum Gang des Lan-desparteiobmannes Glaser in die ÖAAB-Zentrale
In Mailand fand vor mehr als hundert Jahren von Sparkassenleuten entriert, der erste Weltspartag statt. Was die Sparkassen aber vorerst als ureigenste Domäne gefeiert und propagiert haben, ist 1969 ein jährlich stärker werdender Reklamerummel aller Kreditinstitute geworden. Verbieten interne unter den Kreditinstitutsgruppen abgeschlossene Wettbewerbsbedingungen nicht nur graue Zinsen, sondern auch Geschenke für Spareinlagen, so hat man in der letzten Oktoberwoche seit Jahren hier Narrenfreiheit gegeben.Auch 1969 ließen sich findige P.-R.- Manager der einzelnen Geldinstitute wieder einiges
Es ging vorbei wie ein Sommergewitter. Nun sitzen sie wieder zusammen, die Sozialpartner, und sie steuern wieder die österreichische Wirtschaftspolitik mit. Der ORF hat einen Betriebsrat weniger, ohne daß gestreikt wird. Andere Themen beherrschen die Schlagzeilen. Wurde „Brand aus“ gegeben? Ist alles wieder so wie früher?
Wie die Wellen eines Bebens scheucht in Österreich eine Institution Manager, Beamte und Politiker Jahr für Jahr neuerlich auf; dann nämlich, wenn der österr. Rechnungshof dem Parlament über die Verwaltung des Staates berichtet.Der Rechnungshof sei wie weiland Beckmesser, der Rezensent der „Meistersinger“, so urteilen jene, die Ziel von Prüfung, Einschau und Bericht sind. Zum Gralsritter der Rechtsstaatlichkeit machen ihn alle jene, die ein Interesse an der Kritik der Verwaltung haben.Dr. Jörg Kandutsch ist seit dem 22. April 1964 Chef der Behörde in der Wiener Annagasse, in der
Ihm geht der Ruf voraus, ein ausgezeichneter Verwaltungsfachmann zu sein: Franz S or o- nies, neuer Innenminister im neuen Kabinett, ist selbst öffentlich Bediensteter. Der heute 47jährige Burgenländer stamm i aus Eisenstadt, trat 1938 in den Landesdienst, rückte 1939 zur Wehrmacht ein, wurde vor Stalingrad schwer verwundet. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft meldet sich Franz Soronics wiederum bei seiner Dienststelle, legt die Mittelschulprüfung und die Prüfung der Staatsverrechnung ab.Und so schien die Karriere des schweigsamen Eisenstädters vorgezeichnet: eine angesehene
1956, österreichischer Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland. Zwischen zwei Zügen aus der Virginia knurrt Julius Raab den Bundeswehrgeneral an: „Daß ihr kein zweites 1866 macht!“ Der General gibt schlagfertig zurück: „Immerhin standen wir damals im gleichen Lager!“ Wir — das waren die Süddeutschen, die 1866 mit den kaiserlichen Weißröcken zusammen kämpften und fielen. Undder General hieß Hans Speidel.Zehn Jahre später: der General, seit 1963 im Ruhestand, spricht über Einladung des „Instituts für Zeitgeschichte“ in einem Hörsaal der Wiener Universität über
Kürzlich feierte der weltbekannte „Fliegende Pater“, Paul Schulte OMI. seinen siebzigsten Geburtstag. Dieser vorbildliche Mann der katholischen Kirche ist trotz seines Alters noch immer voller Schwung und Jugendfrische, noch heute sitzt er am Steuerknüppel des Flugzeuges. Von Woche zu Woche ist er in Deutschland unterwegs, um MIVA-Tage zu halten. Noch ist es nicht zwei Jahre her, daß er den Flug seines Lebens machte. Mit einer DO 27 startete er von Bonn nach Windhoek in Südwestafrika, um dort dem Misstonsbisehof Koppmann die Maschine zu übergeben. Das Missionsgebiet von Windhoek steht
Schon als die dunkelhaarige Societyschönheit Jacqueline, Tochter des Manhatten-finanziers John V. BoMvi'er HI., im Jahre 1953 vor mehr ah 2000 geladenen Gästen vom Bostoner Kardinal Richard J. Cushing dem Senator Kennedy angetraut wurde, war sie eines der beneidetsten Mädchen Amerikas.Jacqueline, genannt „Jackie“, ist, wie ihr Name verrät, französischer Abstammung. Ein dunkler Hauch aus fremden Sphären umgibt die Grünäugige, die aber doch auf eine sehr pikante Weise unerhört amerikanisch wirkt. Sie entstammt einer der vornehmsten, wohlhabendsten Familien der USA (freilich nicht so
Gelegentlich konnte man spät nachts den sehr hochgewachsenen, gut aussehenden US-Chefdelegierten bei den Vereinten Nationen in der ruhigen Park Avenue treffen, während er seine schwarzen Pudel spazieren führte. Das sei, so sagte er dann Bekannten, außer seinen Enkeln das einzige Steckenpferd. Da nun der republikanische Konvent in Chikago Henry Cabot Lodge zum Vizepräsidenten nominierte, sind diese Spaziergänge zu Ende. Nixon hat sich für ihn entschieden, weil Lodge sich durch sein brillantes Auftreten gegen die Sowjets im Glaspalast von Manhattan Kenntnis im Umgang mit den Njet-sagern
In der heißen, lärmdurchtosten Sporthalle von Los Angeles, wo der demokratische Parteikonvent stattfand, griff, so sahen es die Fernseher, der baumlange Senator Johnson mit der Rechten immer wieder an die Stelle, wo das Herz sitzt. Bs sei wieder alles o. k., beteuerte er und zeigte jedem, der es wünschte, sein letztes EKG, das er in der Tasche trug. Ein Infarkt hatte den scheinbar kerngesunden Texaner 1955 niedergeworfen. Auch in der angesehenen „Time“ stand ein ausführlicher Bericht über Johnsons Gesundheit, wie auch über die seines Rivalen Kennedy. Dieser überholte ihn mit einer
Eisenhower werde zittern müssen, wenn er am 19. Juni neben Kaiser Hirohito den langen Weg vom Flugplaz Haneda ins Zentrum der japanischen Hauptstadt zurücklege. Das versicherte kürzlich der linksextremistische Studentenverband Zengakuren. Eisenhower solle sogar „körperlich“ bestraft werden. Demgegenüber gaben japanische Rechtsgruppen die Parole aus, sie würden den US-Präsidenten „bis zum Tod“ gegen jeden Angriff zu verteidigen wissen. So streng sind dort die Bräuche, meint der westliche Beobachter. Aber der eigentliche Zorn richtet sich gegen Kishi. Nicht sosehr des revidierten
„Was ich auch?“ stieß der Ministerpräsident erstaunt hervor, als er auf offener Landstraße von seinem Wagen heraus verhaftet wurde. Der Ruf kam nicht gekünstelt aus dem Mund des Sechzigjährigen, war aber für ihn bezeichnend, besonders für seine Geistesverfassung, die schon seit Monaten zu Spekulationen Anlaß gegeben hatte. Einige nannten ihnen einen Psychopathen, andere Diktator. Aber beide Begriffe können ungemein nuancenreich sein. Seit 1950 ist er Ministerpräsident gewesen. Die Demokratische Partei wurde damals nach der ersten wirklich freien Wahl des Landes von einer
Über die sowjetischen Heerführer des „großen vaterländischen Krieges“ ist diesseits des Eisernen Vorhanges wenig bekannt. Man kennt sie nur von undeutlichen Paßbildern, sieht sie von fern auf den Tribünen stehen, den Vorbeimarsch abnehmend: energische Köpfe, finstere Gesichter, breite Epauletten, der stiernackige Hals umschlossen vom steifen Kragen und eine ordensbesäte Brust. Die knappen westlichen Kommentare zur Erklärung, der sowjetische Oberbefehlshaber Marschall Wassilij Sokolowski sei — mit einer Reihe anderer alter Haudegen — aus gesundheitlichen Gründen in Pension
Dr. Syngman Rhee — das war die Tragödie eines Mannes und eines Experiments, ein Beweis für die zahlreichen Fehler des Westens und eine Vorschau auf das, was aus Afrika werden wird, wenn man es den Tyrannenlehrlingen überantwortet. Der starrköpfige Greis war niemals eine Persönlichkeit, würdig der demokratischen Schutzherrschaft, die ihm uneingeschränkt gegeben worden war. Gewiß, ein halbes Leben lang war Syngman Rhee, oder wie er mit seinem koreanischen Namen heißt Li Sungman, ein gewaltiger Streiter gegen die Japaner. Dann erhob sich in Korea der Kommunismus, und er bot dem neuen
Im brasilianischen Urwald wird gegenwärtig ein Experiment Wirklichkeit, das selbst für die in städtebaulichen Dingen so unkonventionellen Südamerikaner ohne Beispiel ist. Mitten auf der ideal liegenden Hochfläche des Staates Goia, am sechzehnten Breitengrad, entsteht die Wunderstadt Bra-silio, in die Regierung und Verwaltung des klassischen Kaffeelandes in wenigen Wochen umziehen werden. Bestimmend für die Wahl war vor allem das gesunde Klima und der Wasserreichtum. Für gläubige Christen ist der Platz allerdings auch religiös motiviert, denn im Jahre 1883 soll der heilige Don Bosco