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Evangelische Generalsynode

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Das Abendmahl sei „keine Kirchenveranstaltung, sondern eine Gastveranstaltung des Herrn selbst“, von der einander die Christen nicht gegenseitig ausschließen sollten, meinte der evangelische Oberkirchenrat Arthur Dietrich vorige Woche bei einer Pressekonferenz in Wien, deren Anlaß die Generalsynode der evangelischen Kirchen in Österreich war.

Einen „unerträglichen Zustand“ nannte Dietrich, daß gemischt-konfessionelle Familien den Gottesdienst in verschiedenen Kirchen feiern müßten. In getrennten Erklärungen richteten sowohl die Kirche A. B. (Augsburger Bekenntnis) als auch H. B. (Helvetisches Bekenntnis) Einladungen an alle

Christen zur gastweisen Teilnahme am Abendmahl.

Dem Papstbesuch - Johannes Paul IL wird im Juni in der evangelischen Christuskirche in Salzburg zu Gast sein - sehen die evangelischen Kirchen - so Dietrich - mit Freude entgegen, es gebe gewisse „Frühlingsvorboten“ im ökumenischen Klima in Österreich, zum Beispiel gemeinsame Aktivitäten zum Gedenkjahr 1988.

Die Generalsynode befaßte sich mit Erklärungen zu mehreren Themen. In einer davon wurde die Gleichwertigkeit von Militär-und Zivildienst betont und einer

Infragestellung der seelsorglichen Begleitung einer der beiden betroffenen Gruppen entschieden widersprochen.

Die Bemühungen diverser Organisationen zur Durchsetzung der Religionsfreiheit und der Menschenrechte wurden gewürdigt und diese Organisationen ersucht, ihre Initiativen fortzusetzen.

Eine zum Beschluß vorgelegte Eheordnung wurde von der Tagesordnung abgesetzt, da die Mehrheit meinte, dies berühre „bekenntnismäßige Angelegenheiten“ und falle daher nicht in die Kompetenz der Generalsynode.

Die Ausbildung zum Vikar wurde von zwei auf vier Jahre verlängert.

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