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Freuen oder Nase rümpfen?

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In der Bundesrepublik Deutschland registriert man eine neue Entwicklung: Obwohl der Schwangerschaftsabbruch legalisiert ist und trotz der zahllosen Verhütungsmethoden entscheidensich immer mehr unverheiratete Frauen für ein Kind.

Für ihr Kind - denn sie entscheiden sich damit sehr oft gegen den Vater, den Mann, der dieses Kind unter keinen Umständen haben will.

Wenn man will, kann man einen ähnlichen Trend auch in Österreich beobachten. Im Vorjahr, so die neuesten, wenn auch nur vorläufigen Zahlen des Statistischen Zentralamtes, wurde nach Jahren wieder ein größerer Kindersegen gezählt: 90.157 Lebendgeborene, davon 74.226 eheliche Geburten.

17,7 Prozent aller Geburten waren im Vorjahr unehelich. Diese Zahl lag mit 15.931 um 12,7 Prozent über den Vergleichsgrößen des Jahres 1979.

Wobei überhaupt interessant ist: Auch in den Jahren, in denen die Geburtenziffer insgesamt rückläufig war, ist die Zahl der unehelich Neugeborenen immer beachtlich gewachsen.

Und das geschah in Jahren, in denen diese Frauen durchaus die Möglichkeit gehabt hätten, sich durch die Fristenregelung gegen das Kind zu entscheiden.

Ja, es stimmt schon: diese Kinder wachsen nur in Teilfamilien auf. Es fehlt ihnen etwas, vielleicht - wahrscheinlich? - der Vater.

Aber ebenso stimmt, daß die 15.931 unehelichen Mütter des Vorjahres viele Opfer auf sich nehmen, vielleicht sogar dem Kind zuliebe auf eine Karriere verzichtet haben?

Man kann sich über diese Entwicklung freuen. Oder man kann darüber - über die unehelichen Geburten - die Nase rümpfen.

Ich bin dafür, daß wir uns mit den Müttern freuen!

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