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Ignatius ruft uns zu

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Der Verlag Herder bringt Bildbände über verschiedene Heilige. Ignatius von Loyola wird in Auszügen aus seinen Schriften, in Stichen der Ignatius-Biographie von 1609 und in einer historischen Einführung von Paul Imhof SJ vorgestellt, Farbbilder von Helmuth Nils Loose vervollständigen das Gesamtwerk.

Was aber diesen Ignatius-Band über die anderen Bände dieser Art heraushebt, ist Karl Rahners „Rede des Ignatius an einen Jesuiten von heute“. Die Form, die der Autor wählt, ist ungewöhnlich: Er läßt Ignatius selbst eine fingierte Rede halten, er versetzt sich in die Mentali-

tät des Heiligen, um das zeitlos Gültige in den Gedanken des Ignatius mit der heutigen Zeit und mit der Geschichte des Jesuitenordens heute und für die Zukunft zu konfrontieren.

Hier zeigt sich der bekannte Theologe des Jesuitenordens von einer ganz anderen Seite als in seinen anderen Schriften, hier identifiziert er sich mit dem Heiligen in der radikalen Forderung, dem „armen und demütigen Jesus“ nachzufolgen. Er verlangt, die Begriffe „arm und demütig“ für die heutige Zeit zu übersetzen. „Wenn ihr nur mit Trauer und Resignation feststellen konntet, daß dieser Orden die kulturpolitische und kirchenpolitische Bedeutung nicht mehr hat, dann habt ihr überhaupt nicht begriffen, was ihr sein sollt: solche, die sich über Gott zu vergessen suchen, solche, die sein Evangelium verkünden, die zu den Armen und Deklassierten halten im Kampf um mehr Gerechtigkeit für sie-“

IGNATIUS VON LOYOLA. Text von Karl Rahner und Paul Imhof, Bilder von Helmuth Nils Loose. Verlag Herder Freiburg-B asel-Wien 1978. 55 Seiten, 66 Farbbilder, öS 233,10.

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