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Königsdiktatur
In dem am 1. Dezember 1918 ausgerufenen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das sich seit 1927 ,^ugoslawien“ nannte, waren die Serben von Anfang an nicht nur zahlenmäßig, sondern auch politisch dominierend - sehr zum Unwillen vor allem der Kroaten, die ein gleichberechtigtes Miteinander der südslawischen Völker anstrebten.
Das A ttentat auf den Kroatenführer Stepan Radic im Belgrader Parlament am 26. Juni 1928 bildete den Höhepunkt blutiger Auseinandersetzungen, denen König Alexander am 5. Jänner 1929 — vor 60 Jahren — durch die Ausrufung einer Militärdiktatur ein Ende zu setzen hoffte. Zu den Opfern übelster Polizeigewalt dieser Ära zählte auch Josip Broz-Tito.
Die Ruhe wurde dadurch trotzdem nicht hergestellt. 1934 wurde der König in Marseille von kroatischen und mazedonischen Extremisten ermordet. Ein letzter Versuch, den Kroaten eine gewisse Autonomie einzuräumen, kam 1939 zu spät. 1941 fiel Jugoslawien im deutschen Einmarsch auseinander.
Die Nationalitätenkonflikte aber lebten wieder auf, kaum daß Titos integrierende Kraft erloschen war.
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