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Noch ein Papstbuch

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Papst Johannes Paul II. ist noch kein Jahr im Amt, aber die Zahl der Bücher, die in diesen Monaten über ihn geschrieben wurden, ist kaum mehr zu überblicken. Klar, daß eine so mitreißende Persönlichkeit wie er auch die Schriftsteller fasziniert, und seine Ausstrahlungskraft sorgt für einen weltweiten Absatz. Zwar hegen viele Materialien über Karol Wojtyla vor, aber erst die Historiker werden Spreu von Weizen trennen können.

Sogar die Polenreise hat bereits ihren Niederschlag zwischen Buchdeckeln gefunden. Mieczyslaw Ma-linski, Priester und Schriftsteller, einer der bekanntesten religiösen Autoren Polens, hat sichtlich nur auf den Abschluß dieser Reise gewartet, um seine Biographie seines Freundes Karol mit der letzten Aktualität zu versehen. Er kennt den heutigen Papst von gemeinsamen Studienzeiten und vom Widerstand und schildert nun im lockeren Plauderton auf fast 400 Seiten den Weg des Polenpapstes von Wadowice bis zum Vatikan.

Hier wird auch bestätigt, was bisher nur vermutet worden war: Kardinal Wojtyla hat die Stiftskirche Ossiach tatsächlich besucht - nach seiner Ernennung zum Kardinal reiste der Krakauer Erzbischof von Venedig aus über Ossiach, wo er das Grab des Heiligen Boleslaw besuchte, über Mariazell und Wien - mit Abstecher zur (polnischen) Kirche auf dem Kahlenberg - in seine Heimat zurück.

Unvermeidlich, daß die Schilderung bei der Fülle von persönlichen Details und Erinnerungen nicht allzusehr in die Tiefe dringt. Wer sich aber über'Persönlichkeit und Weg Karol Wojtylas ein Bild machen will, findet hier angenehme Lektüre.

JOHANNES PAUL II. Sein Leben von einem Freund erzählt. Von Mieczyslaw Malinski. Herder-Verlag FreiburglBasellWien 1979.384 Seiten, öS 221,20.

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