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Noch ein weiter Weg
Jugend und Politik" - das ist heute kein Diskussionsthema mehr. Leider. Denn wir befinden uns in einem Stadium, in dem Argument und Gegenargument nur feststellenden Charakter haben, ohne einander widersprechen zu können.
Das bewies wieder einmal eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema zwischen Josef Höchtl (ÖVP) und Fritz Edlinger (SPÖ), abgehalten im Wiener Kummer-Institut für Sozialpolitik und Sozialreform. Es dürfte kaum ein zweites Gebiet geben, auf dem sich Politiker der Großparteien so einig sind wie auf diesem:
Zahlreiche Vorkommnisse im heutigen politischen Geschehen haben zu einer allgemeinen Distanzierung der Jugend von der Politik, wie sie in Österreich betrieben wird, geführt. Die jungen Leute wären durchaus bereit, sich politisch zu engagieren, wenn sich der Stil ändern würde.
Das ist das wahre Übel unserer Situation: Einer um Werte und Vorbilder ringenden, allgemeingebildeten und überraschend konservativen Jugend steht eine eitrige Körperschaft von Politikern gegenüber, die momentan ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht wird.
Unüberhörbar ist ferner der Ruf nach 'einem starken Mann, der für Ruhe und Ordnung sorgt. Es wird vielfach kritisiert, daß Verantwortung als Einstellung verlorengegangen sei. politische Veränderungen sich bloß als kosmetische Operationen darstellten.
Der politische Stil wird sich wohl solange nicht ändern, als sich nicht die Menschen ändern. Und das scheint noch ein sehr weiter Weg: Die beiden oben genannten Redner waren nicht imstande, auch nur einen konkreten Vorschlag zur Verbesserung der von ihnen (!) kritisierten Zustände zu machen...
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