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Papstreise — einst

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Dem Besuch Papst Pius VI. bei Kaiser Joseph II. wurde in letzter Zeit wieder viel Interesse entgegengebracht.

Die zeitgenössischen Berichte von 1782 enthalten manche Skurri-litäten, aber die Histörchen, die man sich damals in Wien erzählte, griffen noch weit darüber hinaus. Hartnäckig hielt sich etwa die Anekdote, Pius VI. habe seinen Pantoffel zum Kuß herumgeschickt, um auch solche zu befriedigen, die der Gnade des Fußkusses nicht persönlich teilhaftig werden konnten...

Auch manches andere, das aus diesen Ostertagen erzählt wurde, entspricht nicht der Wirklichkeit.

Es ist ein großes Verdienst der Historikerin Elisabeth Koväcs, einen detaillierten Bericht der Reise des Papstes zu geben, nicht nur seinen Aufenthalt in Wien zu beleuchten, sondern auch die Fahrt hierher und seine Rückreise nach Italien.

Elisabeth Koväcs schildert aber auch mit profunder Sachkenntnis die Hintergründe, vor allem die Differenzen mit Joseph II. Und sie widerlegt die weitverbreitete Ansicht, hier sei nur ein sinnloses Spektakel über die Bühne der Weltgeschichte gegangen.

„Die Papstreise des Jahres 1782 war mehr als ein merkwürdiges Ereignis. Der Papst hatte die Wege markiert, die die Kirche in der österreichischen Monarchie in den kommenden 50 Jahren zu gehen hatte, und dem Katholizismus im Reich für die Zeit nach der Säkularisation die Orientierung ermöglicht."

DER PABST IN TEUTSCHLAND. Von Elisabeth Koväcs. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1983.204 Seiten, 33 Abbildungen, geb., öS 260,-.

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