Pro Auszug der Briten

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Am 31. Jänner um 24. 00 Uhr (MEZ) wird Großbritannien die EU verlassen. Vor dreieinhalb Jahren (!) hatten die Briten in einem Referendum für einen Austritt gestimmt. Gefühlt verging seither kaum eine ZIB-Sendung, in der nicht die ORF-Korrespondentinnen in London zu den neuesten Entwicklungen Rede und Antwort stehen mussten. Der Zuschauer bekam zunehmend den Eindruck, dass es sich beim Brexit oder vielmehr bei der Frage, wie oder ob man ihn durchführen soll, um eine Never Ending Story handelt: Ein EU-Sondergipfel jagte den nächsten, nur damit die ausgehandelten Abkommen anschließend im britischen Unterhaus in der Luft zerfetzt werden konnten. Es folgten Brexit- Aufschübe (drei), die im innenpolitischen Chaos endeten.

Gespräche zwischen der Regierung und der Labour-Opposition scheiterten in einem fort. Schließlich trat Theresa May zurück und wurde von Brexit- Oberzündler Boris Johnson abgelöst. Der legte es auf Neuwahlen an. Im Dezember 2019 dann sein Triumph – mit seinen Konservativen holte er die absolute Mehrheit. Einen schottischen Vorstoß für Unabhängigkeit erstickte der Premier sofort im Keim. Ein zweites Brexit-Referendum ist für ihn ohnehin „out of the question“. What now? Ganz klar: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Dass die Briten beim ersten Referendum mit Scheinargumenten hinters Licht geführt worden sind, ist belegt. Aber mittlerweile sind die Nachteile des Brexits bis in den letzten Zipfel der Insel hinlänglich bekannt. Auch oder gerade die ökonomischen Konsequenzen. Abgestraft wurde Johnson dafür nicht. Deshalb soll er jetzt endlich liefern: das abschreckende Beispiel nämlich.

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