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Staatskirche in Hellas

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Die griechisch-orthodoxe Kirche als vorherrschende Religionsgemeinschaft, in der Verfassung verankerte Glaubenssätze, kirchliche Regelungen als Staatsgesetze - was in Mitteleuropa längst Vergangenheit ist, gilt in Griechenland noch als Grundsatz. Metropolit Panteleimon Rodopoulos von Tyana, Professor für Kirchenrecht an der Universität Thessaloniki, sprach kürzlich auf Einladung der Stiftung „Pro Oriente“ im Wiener Schottenstift und ließ dieses uns so fremd gewordene Bild auferstehen.

In einem halben Jahrtausend türkischer Fremdherrschaft war die Kirche Trägerin des Volkstums wie des Abwehrkampfes. Das hat ihre Stellung begründet. Gegen eine zu starke Be- einflußung durch den Staat im Zug der Wittelsbacher Reformen nach der Befreiung im 19. Jahrhundert konnte sie sich schützen. Nun ist eine Neufassung der Kirchenverfassung in Arbeit. 63 Artikel wird die Charta enthalten, die die kirchlichen Angelegenheiten neu regeln soll. Der Metropolit meinte, sie werde die Kirche in die Lage versetzen, ihre Aufgaben in Frieden und ohne Spannungen zu erfüllen. Solange an der Spitze des Staates Männer stehen, die mit der Kirche konform gehen, ist man versucht, einzuwenden. Was aber wird, wenn dies einmal nicht mehr der Fall ist?

Der nächste Gast aus dem Osten wai der syrisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Mar Ignatius Yakub II., der im Rahmen eines mehrtägigen Österreichbesuchs in Wien, Mariazell, Her- zogenburg und Salzburg weilte. Die Stiftung „Pro Oriente“ veranstaltete ihm zu Ehren eine Festakademie,

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